Hallo Zusammen!
Ich konnte die Kamera von Bruno Schmid (Schmidi) für 3 Stunden ausführlich testen. Als Vorlage habe ich Ingobohn's Testplan verwendet, welche ich per FC-QM erhalten habe.
1) Ich würde vor allem im RAW Modus alle ISO’s mal durchtesten. Immer am selben Motiv und am besten eines, wo man ggf. das Rauschen gut erkennen kann. Also dunkle Partien gepaart mit z.B. hellem Himmel.
Im hellen Bereich hat die 7D keine Probleme. In einzigen Fall, sah ich was im Himmel, dort bin ich aber nicht sicher, ob das etwas Echtes ist oder nur durchfliegende Spatzen.
Im dunklen Bereich nimmt es mit dem zunehmenden ISO das Farbrauschen zu. Bei 100 und 200 ISO ist Rauschen noch nicht ersichtlich, bei 400 ISO sieht man die ersten Spuren, vor allem in den dunklen Partien. Ab 1600 ISO nimmt das Rauschen deutlich zu. In diesem Bereich nimmt das Rauschen auch gerne in Kauf.
www.minolta-forum.de/uploads/KoMi_Dynax 7D_ISOT.jpg
2) Dann im Serienmodus testen, wie viele Bilder die Dynax 7D hintereinander schiesst und wie sie vor allem reagiert, wenn der interne Puffer voll ist. Schreibt sie erst alle Bilder auf die Speicherkarte und ist sekundenlang blockiert, oder kann man gleich weiterknipsen, sobald ein Bild aus dem Puffer raus geschrieben wurde.
Man kann solange Bilder schiessen, bis der Buffer auch wirklich voll ist. Sobald der Buffer voll ist, kann man kein weiteres Bild schiessen. Im Sucher sieht man unten rechts, wie viele Bilder im Moment im Buffer Platz haben. Sobald dieser auf 0 ist, muss man warten bis wieder eine 1 auftaucht. Fazit: Sobald der Buffer soweit gelehrt wurde, dass wieder ein Bild Platz hat, kann man weiter fotografieren.
Für mich ist der Sucheranzeige, wie viele Bilder im Moment Platz hat, etwas Tolles. So kann ich die Belichtungsreihe durchziehen, sobald 5 Bilder anzeigen, ohne dass die Kamera mir die Reihe abbricht.
Maximaler Wartezeit war 8-10 Sekunden. Die verwendete CF-Karte ist Lexar Media High-Speed Professional (80x) mit 512 MB Speicher. Laut dem Datenblatt hat sie eine Schreib- und Lesegeschwindigkeit von 12'288 kB/s (12 MB/s).
3) Möglichst viele (Fremd-)Objektive an der Kamera testen. Gibt es irgendwelche Anomalien?
Wir konnten nicht alle Objektive testen. Aber ein Objektiv ist mir Negativ aufgefallen. Das Sigma 3.5-4.5/ 18-35 mm hat im WW-Bereich eine katastrophale Abbildungsleistung. In der Mitte vom Bild ist es noch scharf, aber gegen aussen nimmt die Schärfe ab. www.minolta-forum.de/uploads/KoMi_Dynax 7D_WW.jpg
Minolta AF 1.4/50mm Macro -> Ok (Im Exif kommt als kleinste Blende 2.0 statt 1.4)
Minolta AF 2.8/100mm Macro -> Ok
Minolta AF 2.8/80-200 mm G -> Ok
4) Blitztests: neben dem 3600 und 5600 auch mal einen der alten Nicht-(D)-Blitze im "simplen" TTL-Modus testen. Auch mal mit und mal ohne Anti-Shake testen.
Die alten Blitze funktionieren mit der Kamera, Zoom-Reflektor wird mit der Kamera verstellt, aber es wird immer die volle Blitz-Leistung abgegeben. -> Motiv total überbelichtet.
Mit dem Internen Blitz der Kamera oder auch mit dem D-Blitze sieht man deutlich den Vorblitz. Hat einen grossen Nachteil für Portrait-Fotos. Meistens sind die Augen geschlossen, durch den Reflex auf den Vorblitz.
Ausleuchtung ist gut. Ich weiss nicht ob es mit der Einstellung Aufhellblitz zu tun hat. Wir hatten für alle Blitz-Test immer in diesem Modus.
Test mit dem WL (Fernauslösung Blitz) konnte ich den 3600 D fernsteuern, hingegen der 3500 xi reagierte nicht. -> Ursache nicht bekannt.
5) Anti-Shake: hier eine Reihe mit immer länger werdenden Zeiten aus der Hand schiessen und schauen, ab wann das Bild wirklich unscharf wird. WW-Brennweiten lohnen sich da weniger. Aber vielleicht mal Dein 80-200 dran machen und testen.
Bei 200 mm (300 digital) konnte ich bis 1/15 s fast scharfe Bilder hinkriegen. Aber es kann auch Ausschuss geben, wenn der Anti-Shake die Korrektur verhaut. Bei der Serie, welche ich machte, war mir jedes 2. Bild verrissen. In dieser kurzen Zeit kann ich keine Abschliessende Meinung bilden. Ich konnte es auch nicht mit einer Bridget-Kamera A-Reihe vergleichen.
6) Falls möglich, auch mal an Schmidi’s PC einen Blick auf die neue Dimage Viewer Software werfen.
Die Dimage Viewer von 7D hat die Version V2.37 und meiner Dimage Viewer von D530 ist Version V2.35. Hauptunterschied, welche ich bemerkt habe, ist der schnelleren Vorschaubilder-Aufbau. Besseren Handling mit den RAW-Bilder. Im Weissabgleich hat man mehrere Voreinstellungen:
- Kameraeinstellung
- Tageslicht *)
- Wolken *)
- Kunstlicht *)
- Weisslicht – Leuchtstofflampe *)
- Kaltton – Leuchtstofflampe *)
- Tageslicht – Leuchtstofflampe
- Leuchtstoffl. Typ Warm White
- Leuchtstoffl. Typ White
- Leuchtstoffl. Typ CoolWhite
- Leuchtstoffl. Typ Daylight
- Blitz
- Schatten
*) sind im der Version V2.35 vorhanden.
Korrekturen im Farbton (Filter), Sättigung und Kontrast kann in der neueren Version nur noch 2 Stufen korrigiert werden. Bei der älteren Version war es 3 Stufen.
Was ich hingegen vermisse, ist einen Plugins für den Photoshop 7.0. Entweder muss ich auf Photoshop CS umsteigen oder im Dimage Viewer zuerst auf TIF speichern, damit ich PS öffnen kann.
Der Dimage Viewer ist im Vergleich zu ACDSee 6.0 schwerfälliger und zu dem schlecht über die Tastatur bedienbar. Ab der ACDSee-Version 7.0 sollte dieser auch den RAW-Import für KoMi besitzen. Laut dem Update-Beschrieb.
7) Portraitfotos machen: DSLR sind momentan noch etwas schwach bei den Hauttönen. Hier mal Testbilder erstellen.
Ich machte ein paar Bilder, nur war das Wetter nicht Ideal für Portrait unter dem Tageslicht. Zusätzlich habe ich mit dem Aufhellblitz getestet.
Fazit: Die Bilder unter Tageslicht haben neigen zur bleichen Gesichter, hingegen mit dem Blitz scheinen die Hautfarbe schon natürlicher.
1. Portrait: Bruno im Seitenlicht. Hier musste AS arbeiten, weil das Licht knapp war. www.minolta-forum.de/uploads/KoMi_Dynax 7D_Portrait1.jpg
2. Portrait: Bruno im Gegenlicht. Aufgehellt mit dem internen Blitz. www.minolta-forum.de/uploads/KoMi_Dynax 7D_Portrait2.jpg
3. Portrait: Bruno im Gegenlicht, ohne Blitz, Spotmessung auf Kopf, Korrektur +1:
www.minolta-forum.de/uploads/KoMi_Dynax 7D_Portrait3.jpg
Sorry, dass ich die Bilder nicht gedreht habe, es sind Originaldaten, welche direkt von der Kamera kam.
8) Diverses
- Der Winkelsucher funktioniert auch mit der Dynax 7D wunderbar. Das Sucherbild ist immer noch gut übersichtlich. Im Prinzip gibt es keinen Unterschied zur analogen D7.
- Kabelauslöser funktioniert auch wie bisher.
- Schärfeleistung der Bilder: Es ist normal, dass die Kamera nicht ganz scharfe Bildern liefern. Wenn ich die Bilder vom Diascanner mit der gleichen Auflösung vergleiche, sind beide Bilder etwa gleich.
- Bedienung im Vergleich mit der Analoge 7D. Dynax 7D hat wirklich fast alle guten Komponenten von der D7 geerbt. Teil der Knöpfe sind leicht überarbeitet worden, im positiven Sinn. Was ich aus der Analogen Kamera vermisse, ist die direkte Eingriffmöglichkeit bei der automatischen Belichtungsreihe. Bei dem Analogen musste ich nur die Klappe öffnen, ADJ drücken und schon konnte ich die Belichtungsreihe verstellen. Die verschiedene Blitzeinstellung muss ebenfalls über das Menü gemacht werden.
- LCD-Display liefert ein klares Bild! Es ist angenehm gross und kann durch eine klare Kunststoff-Abdeckung geschützt werden.
- Menuführung ist gut, nur musste mich daran gewöhnen, dass ich mit dem Auslöserknopf nicht mehr bestätigen, sonder aus dem Menü springe. Zur Bestätigung eines Menüpunkt muss die AF-Taste gedrückt werden.
- Auslösungsverzögerung: Konnte ich keine feststellen. Sie ist genau so schnell wie die Analoge D7.
- Fokussiergeschwindigkeit ist etwa gleich wie bei der Analogen. Sie ist eine Spur sicherer beim Finden der Schärfe.
Rückschluss:
Konica Minolta hat wirklich eine gute Arbeit geleistet und haben ein gutes Werkzeug für die Ambitionierten Amateurfotografen geliefert. Für Hobbyfotografen ist diese Kamera schon fast zu kompliziert. Zu dem fehlen für die Hobbyfotografen die verschiedenen Motivprogramme.
Auch für die Profis könnte die Kamera reichen, wenn sie nicht allzu grosse Ansprüche, wie Sportfotografie oder Werbebereich stellen. Für Pressefotografen würde es sehr gut funktionieren, weil der Anti-Shake in vielen Fällen sehr Hilfsreich ist.
Gut finde ich auch, dass die KoMi endlich eine Kamera auf die Beine gestellt haben, welche in niedrigen ISO-Bereich kein Rauschen mehr haben. Die Gleichung KoMi = Rauschen kann endlich gestrichen werden.
Für mich ist die Kamera wirklich gut. Ich könnte mich mit dieser Kamera anfreunden und damit arbeiten. Aber im Moment ist mein Budget durch einen Reparatur arg strapaziert. Deshalb habe ich mein Ziel als Sommer 2005 gesetzt, da wird entschieden, ob ich diese Kamera kaufen will oder ein anderen, unterdessen verfügbare Kamera. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Schmid Bruno (Schmidi) muss ich ein grosses Dankenschön aussprechen, dass ich bei ihm zu Hause für 3 Stunden seine Kamera intensiv testen konnten. Auch seiner Freundin möchte für die Gastfreundschaft danken, es war sicher einen langweilige Zeit, da wir ja nur am Fachsimplen waren.
Gruss
Peter