ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-14, 23:39) ZITAT(stevemark @ 2015-03-14, 20:47) Das ganze ist alles andere als trivial ... und wenn wir dann noch Linsen mit ausgeprägter Bildfeldwölbung haben, wird's noch komplizierter [/quote]
Das ist wohl eine Erfahrung, die man mal machen muss Beim MD-I 50 mm f/1.4 hat sich erwartungsgemäß auch einiges getan:
...
Das MD liegt nun im Zentrum bei f/1.4 mit dem MC Rokkor-PG bezüglich Schärfe und Auflösung in etwa gleichauf. Der Kontrast ist beim MD aber höher.
[/quote]
Das deckt sich weitgehend mit meiner Erfahrung; allerdings bezüglich "MC-X vs MD-III"! Das MD-I und das MD-II 1.4/50er habe ich noch nicht in den Findern gehabt ...
ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-14, 23:39) Die Bildecken sind dafür weiterhin beim MC bis einschließlich f/2 besser, da weniger Übertrahlung auftritt. Mal sehen was passiert, wenn das MC morgen dann nochmal dran kommt [/quote]
Dasselbe gilt für meine APS-C-Tests "1-4/50mm MC-X vs MD-III"
ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-16, 23:12) So, und jetzt noch das MC Rokkor-PG bei f/1.4:
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Auch das MC hat noch einen Hauch zugelegt. Interessanter Weise ist mein Exemplar sichtbar knackiger und hat eine höhere Auflösung, wenn man ihm etwas violettes "Glühen" erlaubt -[/quote]
Genau; das hatte ich ja einige Beiträge weiter oben schon in den Raum gestellt
ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-16, 23:12) In Summe bin ich nun zu folgenden Schlüssen gekommen:
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Das MD-II 50 f/1.2 liegt bezüglich Schärfe und Auflösung mit dem MD-I f/1.4 schon bei Offenblende gleichauf, was mich doch überrascht und etwas beeindruckt hat. Bei f/2 ist es dem 1.4er in den Ecken bezüglich Kontrast und Übertrahlung klar voraus, danach sind beide ebenbürtig. Das 1.4er zeigt aber etwas mehr Schärfe in den Ecken und vor allem wesentlich weniger CAs, wovon das 1.2er doch einige zu bieten hat.[/quote]
Sowohl Dieter Gabler als auch Josef Scheibel verweisen in ihren Büchern - immerhin vor über 40 Jahren geschrieben! - auf dieselbe Tatsache: Lichtstarke Minolta-Objektive sind in der Regel bei gleicher Blende besser als lichtschwächere.
Dass das MD 1.2/50mm bei Offenblende ähnlich gut auf monochromatische Bildfehler korrigiert ist wie das MC 1.4/50mm deutet darauf hin, dass Minolta beim 1.2er eine höher brechende Glassorte verwendet hat; es ist durchaus möglich, dass es sich dabei um Gläser mit einer Brechzahl von gegen 1.8 handelt ("Noctilux-Glas". Diese höchstbrechenden D=1.8-Gläser haben aber auch eine deutlich höhere Dispersion als die besten Gläser mit Brechzahlen um D=1.7 ... 1.75. Somit erscheinen die Beobachtungen, die wir beide mit leicht unterschiedlichen, aber einfachen Mitteln gemacht haben, durchaus plausibel.
ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-16, 23:12) Zum Abschluss nochmal der Hinweis, dass das hier alles meine Schlüsse aus den von mir zwar sorgfältig durchgeführten aber keinesfalls professionellen oder perfekten Testaufnahmen sind. Und natürlich kann ein flacher, schwarz-weißer Chart auch nicht alles über ein Objektiv verraten [/quote]
Ja, klar ... darauf habe ich ja zumindest der Anfangszeit meiner Vergleiche immer wieder hingewiesen. Es gibt teure und messtechnisch saugute Objektive, zu denen ich nie eine richtige Beziehung bekam (Stichwort ZA 1.4/85mm und 135mm STF), weil einfach manche im Alltag wichtige Eigenschaften leider vernachlässigt wurden. Andrerseits kann sich eine technisch alles andere als perfekte Linse wie das MinAF 2.8/20mm in der Summe der Eigenschaften als sehr geglückte Kombination herausstellen: Das 20er, das seit 1987 bei mir steht, verhalf mir zu einer Unzahl wundervoller Bilder.
Herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, nochmals sorgfältig "nachtzutesten". Ich glaube, Du hast dabei einiges gelernt. Was Du vermutlich nicht weisst: Ich habe einige Jahre Methoden-Entwicklung in der Ultraspuren-Analytik gemacht. Das hat mich gelehrt, möglichst präzise und unvoreingenommen zu beobachten.
Gr Steve