RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#31 von fwiesenberg , 17.11.2006 22:09

ZITAt (01af @ 2006-11-17, 21:58) Wer andere Exemplare derselben Objektive testet, kann zu anderen Ergebnissen kommen.[/quote]
Allerdings. Das wird gerne vergessen.
Trotzdem der Vollständigkeit halber noch eine Einschätzung:

ZITATMein MC 2/50 ist jedenfalls exzellent, mein MD 2/45 sehr gut und mein MD 2/50 eher schwach.[/quote]
Komischerweise hat sich noch kein 50mm MD Rokkor 1:2 zu mir verirrt. Deswegen kann ich dazu nichts sagen.
Mit meinen drei 50mm MC Rokkor-PF 1:2 bin ich sehr zufrieden - mit den 50mm MD 1:2 (letzte Version ohne Rokkor im Schriftzug) nicht so wirklich. /nea.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="nea.gif" />



 
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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#32 von Dennis , 18.11.2006 00:03

Hmmm... Ich habe mal gerade meine Kandidaten gecheckt:

Meine MC Rokkor 50/2 in drei Versionen (gemalter B-Index/Metall-Blendenring, Plastik-B-Index/Metall-Blendenring, Plastik-B-Index/Plastik-Blendenring) zeigen die gleichen Farben in den Linsenreflexionen, wie mein MD Rokkor 50/2. Und meine MD Rokkor 45/2 zeigen die gleichen Farben wie mein MD 50/2. Bei den ersteren ist als oberste Reflexion eine grüne, während sich alles darunter im purpur- bis bernsteinfarbenen Bereich abspielt. Diese oberste grüne Reflexion fehlt bei den beiden letzten, dort ist alles im purpur- bis bernsteinfarbenen Bereich.



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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#33 von bianchifan ( gelöscht ) , 18.11.2006 17:52

Die 2/nn kenne ich nicht, ich kenne nur die MDs 1/1,7 bzw. 1/1,2 50mm, letzteres besitze ich selbst.
Etwas enttäuscht war ich schon, gute Abbildungsleistung hat es m.E ab f 8, mit viel Goodwill ab 5,6, das 1,7er ist ihm bei den gleichen Blenden überlegen.

Andererseits habe ich keine Wahl, wenn ich Nachts beim Licht einer gasbetriebenen Straßenlaterne (ja, 1980 gab es sowas noch) Portrais mit einem mittels Neofin auf 36 DIN hochgekochten 27 DIN Film machen wollte. Das Korn hat die Leistung hintenangestellt, ich habe aber schlicht und ergreifend eine ganze Blendenstufe z.V. gehabt.

Für Aufbahmen bei Tageslicht im "normalen" Blendenbereich ist es dem 1,7er unterlegen.
Noch besser ist wie oben bereits erwähnt das 3,5er Makro.



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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#34 von opelgt , 18.11.2006 19:51

Herbert Keppler hat für die "Modern Photography" das MC 1.4/50 gegen das Leica 50mm f/1.4 summilux
Objektiv antreten lassen:



Leica vs. Minolta



 
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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#35 von stevemark , 02.03.2015 18:53

Letzte Woche ist bei mir ein neuwertiges MD-III 1.2/50mm eingetrudelt.

Zumindest an der NEX-5N (16 MP APS-C) ist das 1.2/50er dem MC-II 1.2/58mm bezüglich Detailauflösung ebenbürtig und bezüglich Kontrast eindeutig überlegen (getestet bei f1.2 und Unendlich-Einstellung).
Beim (älteren) 1.2/58mm fallen va. die relativ starken longitudinalen CAs (loCA) ins Gewicht; dadurch bekommen feine Details einen "rosa Schleier". Bei Portraitaufnahmen fällt das weniger ins Gewicht; dort kann der geringere Kontrast des MC 1.2/58mm durchaus von Vorteil sein.

Da das MC 1.2/58mm an der NEX-5N deutlich besser ist als das MD-III 1.7/50mm, gehe ich davon aus, dass der direkte Vergleich von MD-III 1.2/50mm und MD-III 1.7/50mm eindeutig zu Gunsten der lichtstärkeren Variante ausfällt. Einen direkten Vergleich, der dies beweisen würde, habe ich aber noch nicht gemacht.

Gr Steve

EDIT In der Praxis - Videoaufnahmen mit der NEX-5N bei Nacht an der Luzerner Fasnacht - fallen die gegenüber älteren Konstruktionen deutlich reduzierten LoCAs auf: Das viel gelobte MC Rokkor-PG 1.4/50mm hat bei f1.4 sichtbar mehr Probleme mit "rosa Überstrahlungen" in den feinen Details als das MD 1.2/50mm bei f1.2!


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#36 von roseblood11 , 02.03.2015 20:50

ZITAT(opelgt @ 2006-11-18, 19:51) Herbert Keppler hat für die "Modern Photography" das MC 1.4/50 gegen das Leica 50mm f/1.4 summilux
Objektiv antreten lassen:



Leica vs. Minolta[/quote]

Die Seite ist leider nur noch über archive.org auffindbar:
http://web.archive.org/web/20060715000914/...angefinder.html


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#37 von rschroed , 02.03.2015 23:01

ZITAT(stevemark @ 2015-03-02, 18:53) Letzte Woche ist bei mir ein neuwertiges MD-III 1.2/50mm eingetrudelt.

Zumindest an der NEX-5N (16 MP APS-C) ist das 1.2/50er dem MC-II 1.2/58mm bezüglich Detailauflösung ebenbürtig und bezüglich Kontrast eindeutig überlegen (getestet bei f1.2 und Unendlich-Einstellung).
Beim (älteren) 1.2/58mm fallen va. die relativ starken longitudinalen CAs (loCA) ins Gewicht; dadurch bekommen feine Details einen "rosa Schleier". Bei Portraitaufnahmen fällt das weniger ins Gewicht; dort kann der geringere Kontrast des MC 1.2/58mm durchaus von Vorteil sein.

Da das MC 1.2/58mm an der NEX-5N deutlich besser ist als das MD-III 1.7/50mm, gehe ich davon aus, dass der direkte Vergleich von MD-III 1.2/50mm und MD-III 1.7/50mm eindeutig zu Gunsten der lichtstärkeren Variante ausfällt. Einen direkten Vergleich, der dies beweisen würde, habe ich aber noch nicht gemacht.

Gr Steve

EDIT In der Praxis - Videoaufnahmen mit der NEX-5N bei Nacht an der Luzerner Fasnacht - fallen die gegenüber älteren Konstruktionen deutlich reduzierten LoCAs auf: Das viel gelobte MC Rokkor-PG 1.4/50mm hat bei f1.4 sichtbar mehr Probleme mit "rosa Überstrahlungen" in den feinen Details als das MD 1.2/50mm bei f1.2![/quote]
Schönen Dank für den Bericht!

Das bestätigt meinen verdachtsmäßigen Eindruck vom MD III 50/1.2, das ich einmal ganz kurz an der NEX-C3 antesten konnte; ich hatte mir nach den vielen Stimmen im Netz, die von dem Objektiv eher abraten, nichts davon versprochen, aber als ich mir die zwei, drei Offenblendbildchen, die ich geschossen hatte, später einmal ansah, war ich von Kontrast und Schärfe überrascht; das war nicht schlechter, eher besser als das, was ich von meinen 1.4er-Objektiven kannte.

V.a. wegen der Überstrahlungen bei Offenblende hab ich irgendwann zu der Zeit dann auch mein altes MC Rokkor-PG 1.4/50 durch das MD III 50/1.4 ersetzt.

Grüße,
Robert


 
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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#38 von bg_vlr , 12.03.2015 00:30

ZITAT(Rob. S. @ 2015-03-02, 23:01) Schönen Dank für den Bericht!

Das bestätigt meinen verdachtsmäßigen Eindruck vom MD III 50/1.2, das ich einmal ganz kurz an der NEX-C3 antesten konnte; ich hatte mir nach den vielen Stimmen im Netz, die von dem Objektiv eher abraten, nichts davon versprochen, aber als ich mir die zwei, drei Offenblendbildchen, die ich geschossen hatte, später einmal ansah, war ich von Kontrast und Schärfe überrascht; das war nicht schlechter, eher besser als das, was ich von meinen 1.4er-Objektiven kannte.

V.a. wegen der Überstrahlungen bei Offenblende hab ich irgendwann zu der Zeit dann auch mein altes MC Rokkor-PG 1.4/50 durch das MD III 50/1.4 ersetzt.

Grüße,
Robert[/quote]

Bei meinen Exemplaren des MC Rokkor-PG 50 f/1.4, des MD f/1.2 und des MD f/1.4 (55 mm, MD-I) würde ich genau die umgekehrte Reihenfolge erkennen. Also MC > MD f/1.2 > MD f/1.4, zumindest bezüglich Schärfe / Auflösung und Überstrahlung. Insbesondere bei Offenblende kratzen die MDs ganz schön ab am Testchart. Das ist natürlich ein sehr synthetischer Test und Bildfeldwölbung kann einem z.B. die Bildecken verhageln. Aber auch im Zentrum stimmt die Reihenfolge und die Unterschiede sind recht deutlich. Aber ich hatte bisher auch nur je eines der MD Objektive in der Hand - vielleicht hab' ich bei denen gerade zwei Nieten erwischt, wer weiß.


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#39 von roseblood11 , 12.03.2015 19:33

Sorry, aber auf Tests einzelner Exemplare von 40Jahre alten Objektiven gebe ich nicht viel...


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#40 von u. kulick , 12.03.2015 21:57

QUOTE (roseblood11 @ 2015-03-12, 19:33) Sorry, aber auf Tests einzelner Exemplare von 40Jahre alten Objektiven gebe ich nicht viel...[/quote]
... von mir aus können sie auch 100 Jahre alt sein.

Man kann ja mit der Literatur abgleichen, ob sie die ursprünglich typische Charakteristik haben, und wenn sie damit auch noch gut abbilden ...


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#41 von stevemark , 12.03.2015 22:10

ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-12, 0:30) ZITAT(Rob. S. @ 2015-03-02, 23:01) Schönen Dank für den Bericht!

Das bestätigt meinen verdachtsmäßigen Eindruck vom MD III 50/1.2, das ich einmal ganz kurz an der NEX-C3 antesten konnte; ich hatte mir nach den vielen Stimmen im Netz, die von dem Objektiv eher abraten, nichts davon versprochen, aber als ich mir die zwei, drei Offenblendbildchen, die ich geschossen hatte, später einmal ansah, war ich von Kontrast und Schärfe überrascht; das war nicht schlechter, eher besser als das, was ich von meinen 1.4er-Objektiven kannte.

V.a. wegen der Überstrahlungen bei Offenblende hab ich irgendwann zu der Zeit dann auch mein altes MC Rokkor-PG 1.4/50 durch das MD III 50/1.4 ersetzt.

Grüße,
Robert[/quote]

Bei meinen Exemplaren des MC Rokkor-PG 50 f/1.4, des MD f/1.2 und des MD f/1.4 (55 mm, MD-I) würde ich genau die umgekehrte Reihenfolge erkennen. Also MC > MD f/1.2 > MD f/1.4, zumindest bezüglich Schärfe / Auflösung und Überstrahlung. Insbesondere bei Offenblende kratzen die MDs ganz schön ab am Testchart. Das ist natürlich ein sehr synthetischer Test und Bildfeldwölbung kann einem z.B. die Bildecken verhageln. Aber auch im Zentrum stimmt die Reihenfolge und die Unterschiede sind recht deutlich. Aber ich hatte bisher auch nur je eines der MD Objektive in der Hand - vielleicht hab' ich bei denen gerade zwei Nieten erwischt, wer weiß.
[/quote]


ZITAT(roseblood11 @ 2015-03-12, 19:33) Sorry, aber auf Tests einzelner Exemplare von 40Jahre alten Objektiven gebe ich nicht viel...[/quote]

Ich schon

Ich habe im Verlauf der Jahre rund 200 verschiedene Objektive an der D800, der A900, der NEX-5N und der A7/A7R getestet - eine ganze Reihe davon doppelt, dreifach oder gar - wie im Falle des angeblich so häufig "schlechten" MinAF 28-135mm - siebenfach. Bis auf zwei Ausnahmen - ein MC-II 2.8/135mm und ein MD 4.5/75-200mm - zeigten alle mehrfach getesteten Objektive eine extrem ähnlich Leistung, so dass ich mit gutem Gewissen sagen kann, die auf artaphot veröffentlichten Sachen seien repräsentativ für den jeweiligen Objektivtyp.

Ich sehe allerdings einige Hürden, wenn man Vergleiche verschiedener Vergleicher vergleichen will:

* Unterschiedliche Distanz: bei mir zB unendlich, bei den Testchart-Testern im Nahbereich
* Art der Fokussierung: bei Offenblende oder bei Arbeitsblende (Stichwort Fokus-Shift beim Abblenden)?
* Art der Fokussierung: Auf maximale Detailwiedergabe (führt gerade bei hochgeöffneten Objektiven zu einem lila "color cast" oder "purple fringing" oder auf maximale Schwärze (bei leicht reduzierter Detailauflösung)?
* Parallel-Lage Objekt / Sensor? Gerade bei Test-Charts ein überaus diffiziles Problem; bei einem 50mm Objektiv @f1.4 in 1 m Entfernung und 5um Pixelpitch reichen schon 2.5mm Schräglage (Testchart-Wölbung!, um aus dem Tiefenschärfe-Bereich heraus zu sein ...
* usw usf.


Wenn ich Benjamins Tests anschaue, so fällt beim "schlechten" MD-I 1.4/50mm das überaus starke "purple fringing" bei Offenblende und bei f2 auf; beim MC 1.4/50 und beim MD-II 1.2/50 ist es nur ansatzweise zu sehen. Da ich bei praktisch jedem von mir getestetem hochlichtstarken Objektiv ein purple fringing wie bei Benajmins MD-I 1.4/50mm hinkriege, wenn ich nur leicht fehlfokussiere (bzw. auf maximale Detailauflösung fokussiere!, nehme ich an, dass hier in erster Linie eine leicht unterschiedlich Fokussierung für die Diskrepanz verantwortlich ist. Da ich leider noch kein MD-I 1.4/50 getestet habe, ist dies aber zunächst nur eine Vermutung.

Vielleicht kann Benjamin ja mal hingehen und für die genannten Objektive einen Testaufbau machen, in dem er die Kamera (! auf einen Einstellschlitten montiert und in jeweils ca 2mm verschobenen Kamera-Positionen eine Aufnahme macht - ich nehme stark an, dass jedes der drei Objektive bei leichter Fehlfokussierung zu "purple fringing" neigt und dass bei exakter Fokussierung die Testtafel-Zeichen quasi schwarz wiedergegeben werden.

Gr Steve

EDIT:
Ein weiterer Punkt, den wir hier oft vernächlässigen, sind subtile Modfikationen der optischen Konstruktion, die sich nicht unmittelbar in den Querschnitten äussern müssen. Dass sich die Abbildungsleistung zB beim Übergang vom MC-I zum MC-II 1.4/58er deutlich geändert hat, ist hinreichend belegt, ebenso die deutliche Verbesserung vom MD-II zum MD-III 3.5/35-70mm. Marco Cavina hat ua auch die Konstruktion zweier AiS-Nikkore 1.8/50mm verglichen (1976 vs 1978); ihre Abbildungsleistung dürfte durchaus unterschiedlich ausfallen (siehe Anhang). Es ist nicht auszuschliessen, dass das MD-II 1.2/50mm (von Benjamin getestet) und das MD-III 1.2/50mm (von mir getestet) sich ebenso konstruktiv unterscheiden.


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#42 von bg_vlr , 13.03.2015 19:44

ZITAT(stevemark @ 2015-03-12, 22:10) Ich schon

Ich habe im Verlauf der Jahre rund 200 verschiedene Objektive an der D800, der A900, der NEX-5N und der A7/A7R getestet - eine ganze Reihe davon doppelt, dreifach oder gar - wie im Falle des angeblich so häufig "schlechten" MinAF 28-135mm - siebenfach. Bis auf zwei Ausnahmen - ein MC-II 2.8/135mm und ein MD 4.5/75-200mm - zeigten alle mehrfach getesteten Objektive eine extrem ähnlich Leistung, so dass ich mit gutem Gewissen sagen kann, die auf artaphot veröffentlichten Sachen seien repräsentativ für den jeweiligen Objektivtyp.

Ich sehe allerdings einige Hürden, wenn man Vergleiche verschiedener Vergleicher vergleichen will:

* Unterschiedliche Distanz: bei mir zB unendlich, bei den Testchart-Testern im Nahbereich
* Art der Fokussierung: bei Offenblende oder bei Arbeitsblende (Stichwort Fokus-Shift beim Abblenden)?
* Art der Fokussierung: Auf maximale Detailwiedergabe (führt gerade bei hochgeöffneten Objektiven zu einem lila "color cast" oder "purple fringing" oder auf maximale Schwärze (bei leicht reduzierter Detailauflösung)?
* Parallel-Lage Objekt / Sensor? Gerade bei Test-Charts ein überaus diffiziles Problem; bei einem 50mm Objektiv @f1.4 in 1 m Entfernung und 5um Pixelpitch reichen schon 2.5mm Schräglage (Testchart-Wölbung!, um aus dem Tiefenschärfe-Bereich heraus zu sein ...
* usw usf.


Wenn ich Benjamins Tests anschaue, so fällt beim "schlechten" MD-I 1.4/50mm das überaus starke "purple fringing" bei Offenblende und bei f2 auf; beim MC 1.4/50 und beim MD-II 1.2/50 ist es nur ansatzweise zu sehen. Da ich bei praktisch jedem von mir getestetem hochlichtstarken Objektiv ein purple fringing wie bei Benajmins MD-I 1.4/50mm hinkriege, wenn ich nur leicht fehlfokussiere (bzw. auf maximale Detailauflösung fokussiere!, nehme ich an, dass hier in erster Linie eine leicht unterschiedlich Fokussierung für die Diskrepanz verantwortlich ist. Da ich leider noch kein MD-I 1.4/50 getestet habe, ist dies aber zunächst nur eine Vermutung.

Vielleicht kann Benjamin ja mal hingehen und für die genannten Objektive einen Testaufbau machen, in dem er die Kamera (! auf einen Einstellschlitten montiert und in jeweils ca 2mm verschobenen Kamera-Positionen eine Aufnahme macht - ich nehme stark an, dass jedes der drei Objektive bei leichter Fehlfokussierung zu "purple fringing" neigt und dass bei exakter Fokussierung die Testtafel-Zeichen quasi schwarz wiedergegeben werden.

Gr Steve

EDIT:
Ein weiterer Punkt, den wir hier oft vernächlässigen, sind subtile Modfikationen der optischen Konstruktion, die sich nicht unmittelbar in den Querschnitten äussern müssen. Dass sich die Abbildungsleistung zB beim Übergang vom MC-I zum MC-II 1.4/58er deutlich geändert hat, ist hinreichend belegt, ebenso die deutliche Verbesserung vom MD-II zum MD-III 3.5/35-70mm. Marco Cavina hat ua auch die Konstruktion zweier AiS-Nikkore 1.8/50mm verglichen (1976 vs 1978); ihre Abbildungsleistung dürfte durchaus unterschiedlich ausfallen (siehe Anhang). Es ist nicht auszuschliessen, dass das MD-II 1.2/50mm (von Benjamin getestet) und das MD-III 1.2/50mm (von mir getestet) sich ebenso konstruktiv unterscheiden.[/quote]


Da mag vielleicht der Hase im Pfeffer liegen. Die Objektive sind alle bis einschließlich f/8 bei Arbeitsblende fokussiert und zudem auf maximale Detailwiedergabe hin. Bei meinen ersten Tests - und die 50er zählen in dazu - habe ich da aber sicher noch kein so gutes Händchen für gehabt wie bei den letzten. Wenn ich die Zeit finde, werde ich mir das am WE nochmal ansehen und schauen, ob's daran lag.

Beim MC hatte ich schon zwei Exemplare da, wovon eines ein "Frankenstein-Modell" (aus zwei mach eins) war. Beide sind bezüglich Schärfe und Bildcharakter nicht zu unterscheiden.


Gruß,
Benjamin


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#43 von stevemark , 13.03.2015 20:12

ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-13, 19:44) ...

Beide sind bezüglich Schärfe und Bildcharakter nicht zu unterscheiden.

Gruß,
Benjamin[/quote]

Das war praktisch immer auch meine Erfahrung, wenn ich zwei, drei oder auch sieben Objektive des gleichen Typs getestet habe

Gr Steve


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#44 von bg_vlr , 14.03.2015 14:32

So, das 50 mm f/1.2 (MD-II) hab' ich mir gestern Abend nochmal vorgeknöpft. Wie von Steve vermutet hatte ich da bei f/1.2 mit dem Fokus wohl doch einen Hauch daneben gelegen. Besonders die Bildecken profitieren im neuen Durchlauf. Allerdings mag das auch daran liegen, dass ich die Kamera genauer ausgerichtet habe. Das MC Rokkor-PG bleibt allerdings (ohne aktualisierte Testfotos) weiterhin bis ca. f/2.8 besser in Bezug auf Mikrokontrast und Überstrahlung.

Hier nur zum Vergleich die Fotos des 50er bei f/1.2:

Alt
[attachment=14904:Review_M...1.2_f1.2.jpg]

Neu
[attachment=14905:Review_M...1.2_f1.2.jpg]

Das Review des f/1.2 hab' ich direkt aktualisiert. Die anderen folgen bei Zeiten. Nochmal besten Dank für den Hinweis!


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#45 von stevemark , 14.03.2015 20:47

ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-14, 14:32) So, das 50 mm f/1.2 (MD-II) hab' ich mir gestern Abend nochmal vorgeknöpft. Wie von Steve vermutet hatte ich da bei f/1.2 mit dem Fokus wohl doch einen Hauch daneben gelegen.
...[/quote]

Das ganze ist alles andere als trivial ... und wenn wir dann noch Linsen mit ausgeprägter Bildfeldwölbung haben, wird's noch komplizierter

Andrerseits sind derartige "Unterschiede" im Alltag der meisten Berufsfotografen komplett irrelevant. Was zählt ist Zuverlässigkeit, Schnelligkeit (technisch UND in Bezug auf Bedienung), Gewicht, vielleicht auch Verzeichnungsfreiheit und - nur allzu oft - Renommee bei den Kunden . Ein sehr erfolgeicher Schweizer Fotograf sagte mir vor Jahren (noch in der analogen Zeit), dass er "auswärts" nur mit Nikon arbeiten dürfe - die Kunden verlangten dies implizit. Zu Hause seien aber Minoltas im Gebrauch, weil die Resultate besser kämen ...

Gr Steve


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