Ich habe einmal einen guten Teil meiner (hauptsächlich aus Beifängen bestehenden) Standardobjektivsammlung vergleichsgetestet. Das Motiv war ein großes Industriegebäude, die Fokusentfernung war unendlich. Das Testfeld bestend aus den folgenden:MC Rokkor-PF 1:2/50 mm (ø 55 mm)MC Rokkor-PF 1:1,7/50 mm (ø 55 mm)MD Rokkor 1:1,7/50 mm (ø 55 mm)MD Rokkor 1:1,7/50 mm (ø 49 mm)MC Rokkor-PG 1:1,4/50 mm (ø 55 mm)MD Rokkor 1:1,4/50 mm (ø 55 mm)MC Rokkor-PG 1:1,2/58 mm (ø 55 mm)MD Rokkor 1:1,2/50 mm (ø 55 mm)MD Macro 1:3,5/50 mm (ø 55 mm)Das beste von allen war bei mir das MC 1,4/50. Auf dem zweiten Platz, ganz dicht dahinter (nur mit starker Lupe vom Erstplazierten differenzierbar) drängeln sich das MD 1,4/50 (ø 55 mm), das unscheinbare MC 2/50, das Makro-50er sowie das legendäre MC 1,2/58. Insbesondere die Leistung des letzteren bei voller Öffnung haut einen schier um! Natürlich ist's offen schwächer als bei leichter Abblendung -- aber eben absolut nicht schwächer als ein gutes 1,7er oder 1,4er bei voller Öffnung. Nur die Vignettierung ist etwas stärker ... das ist überhaupt eine generelle Regel: je lichtstärker, desto mehr Vignettierung bei voller Öffnung. Und außerdem: je lichtstärker, desto mehr tonnenförmige Verzeichnung. Trotzdem ist auch die stärkste Verzeichnung immer noch sehr gering und selbst bei der Mehrzahl der Architekturaufnahmen unkritisch (höchstens, wenn wirklich mal eine schnurgerade Linie nahe am und exakt parallel zum Bildrand verläuft ...).
Sämtliche 1,7er landeten miteinander im Mittelfeld. Ihr Mangel war generell eine nicht soo tolle Leistung bei voller Öffnung. Doch bei Blende 2,8, spätestens ab Blende 4 ist kein Unterschied zur Spitzengruppe mehr feststellbar. Enttäuscht hat mich das Makro-50er. Seine Vignettierung ist bei Blende 3,5 überraschend hoch ... gut, sie ist gering, aber ich hatte mit überhaupt gar keiner Vignettierung gerechnet. Die Schärfe ist einwandfrei, aber nicht besser als die der anderen Standardobjektive (im Nahbereich sieht's anders aus: da ist die Schärfe einem normalen Standard klar überlegen). Glänzen kann es nur hinsichtlich der Verzeichnung: null, nix, nada. Keinerlei Verzeichnung feststellbar.
Zitat von Frank "fwiesenberg"
MD 1:1,2/50 mm vs MC 1:1,2/58 mm
Ganz klar zugunsten des Oldtimers ausgegangen!
Bei Offenblende ist das MD 1,2/50 fast unbrauchbar. Abgeblendet ist es ok, scheint mir aber hinter den 1:1,4- und 1:1,7-Brüdern herzuhinken.
Genau so sieht's bei mir auch aus! Das MC 1,2/58 ist Spitze, die volle Öffnung als vollwertige Available-Light-Arbeitsblende mit nur geringen Einschränkungen (Vignettierung) nutzbar, bei Abblendung exakt genau so gut wie alle anderen. Das MD 1,2/50 hingegen ist eindeutig schwächer, volle Öffnung nur im Notfall mit Ach und Krach brauchbar, abgeblendet den anderen stets ein Schrittchen nachhinkend, erst ab Blende 5,6 - 8 die anderen einholend.
Andererseits kommt Antony Hands in seinem Vergleichstest zu etwas anderen Ergebnissen. Bei ihm ist das MD 1,2/50 dem MC 1,2/58 minimal überlegen. So kann's kommen ... einerseits gibt's da die Serienstreuung, andererseits unterschiedliche Zustände. Alte Objektive haben oftmals viel mitgemacht, und so manches Ereignis verbessert die optische Leistung des betroffenen Einzelexemplars nicht gerade ... /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />
-- Olaf