Hallo Leute,
also um ganz von Anfang an anzufangen: in der 4. Klasse ging es zum ersten Mal auf Klassenfahrt. Der Lehrer ordnete an, dass wir nach Möglichkeit einen Fotoapparat mitnehmen sollten (wir haben später ein illustriertes Tagebuch gemacht...). Papas Kamera (s) waren nichts für Kinderhände, da kam nur die alte Instamatic (oder sowas) von meiner Mutter in Frage. Eine einfache Draufdrückkamera, quadratisches Format. 12 Aufnamen durfte ich machen. Der Lehrer kümmerte sich um das Entwickeln lassen und brachte allen persönlich die Bilder vorbei (toller Lehrer!. Meinen Eltern sagte er, dass ich für mein Alter ganz gute Bilder gemacht hätte, fast alle "was geworden".
Also das Einstiegserlebnis. Dann musste irgendwann eine eigene Kamera her, weiß gar nicht mehr genau, wie alt ich da war. 12 oder 13? es war eine einfache fix-focus-kompaktkamera von konica, knallrot. diese hat mir viele jahre lang treue dienste geleistet, wurde allerdings nur für reisen und dergleichen benutzt (in dem alter hat man ja auch nicht das geld, haufenweise bilder zu verschießen).
irgendwann ging mir dies stück verloren und etwas neues musste her. eine spiegelreflex war der traum, aber als studentin war gar keine kohle da, bzw. ging für wichtigeres wie waschmaschine etc. drauf. der weihnachtsmann brachte so eine einfache zoom-kompakte, die ich dann noch so ein bis zwei jahre sporadisch ohne allzu große begeisterung benutzte.
dann war das studium zuende und das doktorandendasein fing an (und dauert noch fort). vor ca. 2 1/2 jahren musste dann endlich eine spiegelreflex her, gebraucht erst mal. die entscheidung MF oder AF fiel damals für MF, ich wollte das Handwerk eben richtig lernen. Minolta war naheliegend, da mein vater und mein bruder je eine xd7 hatten und man zubehör austauschen kann. bei ebay habe ich dann sagenhaft günstig meine erstausrüstung geschossen, eine x700 mit md 1,7/50, md 2,8/28 und makinon 80-200 + blitz! gebrauchsanweisung studiert und los, learning by doing. im vergleich zu den vorgänger-kameras haben die ergebnisse mich begeistert (auch keine große kunst) und vor allem alles selber in der hand zu haben. aufbauend auf dieser ausrüstung habe ich noch ein paar weitere objektive bei ebay erlegt (tokina 2,8/135 und 3,5-4,3/35-105) und muss sagen, dass ich noch gar nicht so viel zeit hatte, alle damit gegebenen möglichkeiten auszuschöpfen.
die x700 hat mich ende 2003 auf einer argendinien-reise begleitet, mit dem md/35-70 meines vaters (das tokina gab es da noch nicht). leider ist dort das zählwerk draufgegangen (ich hatte die kamera aus der hand gegeben, um mich ablichten zu lassen, und das mädel muss gewaltsam am hebel gedrückt haben, obwohl der film voll war...). ansonsten hat die schaumgummiISOlierung ihre ersten auflösungserscheinungen in form von krümeln auf der mattscheibe...
der digitalfotografie war ich lange zeit abgeneigt. ein befreundeter fotograf hat mich schließlich mehr oder weniger überredet, den schritt zu wagen und mir die g5 wärmstens empfohlen, die nun seit fast einem jahr in meinem besitz ist. hinzu kam ein sigma-blitz (bislang wenig genutzt).
letztes jahr habe ich dann einen vhs-fotokurs für anfänger mitgemacht. habe mich bei der theorie gelangweilt, da ich schon das ein oder andere fotobuch verinnerlicht hatte und schon etwas praxis hatte. dafür war es toll, mal professionelles feedback für seine bilder zu bekommen und in der dunkelkammer zu arbeiten. bei einem termin haben wir dann portraits gemacht. durch den kurs war ich kurzzeitig total motiviert, das verlief sich im alltagstrott und mangels inspiration aber leider wieder etwas im sande. eine ausnahme war dieses frühjahr, als eine freundin mich fragte, ob ich sie nicht mal für eine bewerbung ablichten könnte, sie brauchte eine mappe mit mehreren bildern (portrait, ganzkörper, bewegung...). versuchen kann man es ja mal, sind sogar ein paar nette sachen rausgekommen (digital+analog). zwischendurch hatte ich noch einige male eine andere freundin als "opfer", die findet es richtig klasse, fotografiert zu werden und dementsprechend sind da (denke ich) auch ganz gute sachen rausgekommen.
momentan scheinen sich portrait und sw als interessen herauszukristallisieren. ich würde gerne noch ein bisschen was richtung abstraktes und stillleben machen. auf jeden fall will ich weg von der reinen reise-knipserei und immer besser "sehen lernen". nicht zuletzt das feedback in diesem forum ist für mich neuerdings eine motivation, wieder mehr zu machen. ich habe mich auch des kurses entsinnt und mir chemikalien + dose zum sw-entwickeln besorgt. ich hoffe, dieses wochenende meinen ersten film zu entwickeln. habe den tipp bekommen, dass es in meinem stadtteil in der sog. kulturwerkstatt wohl die möglichkeit zum ausbelichten gibt, das werde ich mal auschecken. auch spiele ich momentan mit dem gedanken, ein analoges zweitgehäuse anzuschaffen. mal sehen. fernziel (in 2-3 jahren) dslr, evtl. vollformat.
nun ist es etwas lang geworden, sorry.
lg, susanna