Hallo Fotofreunde,
ich bin der Michael, seit kurzer Zeit Mitglied im Forum und möchte euch schildern, wie alles bagann ... damals.
Das Interesse für Fotografie wurde schon recht früh in mir geweckt. Mein Vater besaß eine Agfa-Box, mit der ich in den 1960er
Jahren als Kind auch schon mal ein paar "Bilder" knipsen durfte. Das fand ich ganz toll, die Box vor den Bauch geschoben und von oben auf den Sucher geschaut. Der Auslöser war so etwas wie ein Metallschieber, dan man runterdrücken mußte. Zwei Belichtungszeiten: Langzeit (heute würde man B wie Bulb sagen) und eine Kurzzeit, deren genaue Belichtungszeit ich aber nicht weiß. Immerhin hatte die Box schon ein Gewinde für ein Stativ. Belichtet wurde auf ein Rollfilm, schwar-weiss. Das waren immer aufregende Momente für die ganze Familie, wenn der Vater vom Abholen der fertigen Bilder wieder nach Hause kam. Die Agfa-Box befindet sich noch heute in meinem Besitz.
In den 1970er Jahren schaffte mein Vater sich dann eine Agfa-Pocket Kamera an, immerhin schon "Buntfotos" auf Kassette. Witzig fand ich die Art der Blitzbeleuchtung. Man steckte einen Blitzwürfel in eine dafür vorgesehene Halterung. Nun löste man "Kamera" und Blitz aus. Beim neuerlichen Spannen des Verschlusses machte der Blitzwürfel eine Drehung um 90° mit und drehte somit auf ein noch nicht verbrauchtes Blitzwürfelfeld. Somit waren mit einem Blitzwürfel vier Aufnahmen möglich, glaube ich. Mit dieser Pocket-Kamera habe ich ab und zu mal auf Feten rumgeknipst, es war die Zeit der Pubertät. Heute immer noch schön, sich die Bilder ab und zu anzuschauen, eine schöne Erinnerung. Von Qualität der Bilder kann natürlich hierbei keine Rede sein.
Es war auch die Zeit, in der ich in der Schule an einer Foto-AG teilnahm. Hier wurden zum ersten Mal Grundbegriffe der Fotografie und anschließend ein wenig Praxis ( viel zu wenig! vermittelt. Tja, und dann war's das erst einmal für geraume Zeit mit der Fotografie bei mir.
Es begannen die 1980er Jahre. Auf einem Flohmarkt kaufte ich mir eine Sucherkamera, Baujahr unbekannt. Es war eine Frankamatic-Super, Marke Frankanette (oder umgekehrt?). Objektiv 1:2,8/45 mm. Mit ihr zog ich einige Papierbildfilme durch, obwohl der Selen-Belichtungsmesser träge bis gar nicht funktionierte. Doch das hatte ich nach einigen Blenden-/belichtungszeitversuchen einigermaßen im Griff. Papierbildfilme sind ja so geduldig... Das war so um 1982 rum.
Es muss ein Jahr später gewesen sein, als ich den Begriff Autofocus zum ersten Mal gehört hatte. Und dann machten sie im Fernsehen Werbung für eine Minolta AF-C, der Ausdruck "David" fiel dabei. Derart beeindruckt von der Werbung, und nach einem Gespräch mit dem Fotohändler kaufte ich die Kamera. Meine erste Minolta!
Das war's doch, was du wolltest, kein Gefummel mehr mit Blende und Belichtungszeit, dachte ich. Es war mir für zwei Jahre dann auch gut genug. Was konnte man mit diesem kleinen "David" doch gestochen scharfe Bilder machen, echt toll! Klein, kompakt und meistens mit dabei. Einen anschraubbaren Blitz gabs auch dazu.
Nach Beschäftigung mit den Vorzügen der Spiegelreflexfotografie kaufte ich mir 1985 die Minolta X-700 mit dem Minolta MD 1:1,7/50 mm. Ein echter Quantensprung für mich. Wieder für geraume Zeit mein "Einsteigerset". Gar nicht schlecht für den Anfang, erst mal nur mit einer Brennweite durch die Gegend zu laufen. Natürlich wurden wieder nur Papierbildfilme belichtet, was denn sonst.
Es wuchs der Wunsch nach mehr Linsen, also wurde eine ganze Objektivpalette angelegt. Damit aber nicht genug: 1988 kam als Zweitgehäuse eine Minolta X-300 hinzu. In der Zwischenzeit stieg ich auf Diafilm um. Bei der Projektion meines ersten Diafilm dachte ich bloß: warum hast du das nicht schon eher getan? 1992 gesellte sich noch eine Minolta XD-5 zu meinem Gehäuseduo.
Es gab und gibt auch Ausflüge in die Digitalfotografie. 2001 kaufte ich bei einem Discounter eine Digitalkamera "Jenoptik". Modell habe ich leider schon wieder vergessen. Nach zwei Tagen habe ich die Kamera mit irgendwelchen fadenscheinigen Erklärungen wieder umgetauscht. Grund dafür waren die unbefriedigenden Ergebnisse. Also tiefer in die Tasche greifen und eine Pentax Optio 33 L kaufen beim Fachhändler. Die war gar nicht übel, bis sie nach fünf Jahren ihren Dienst quittierte. Eine Reparatur kam wegen des zu hohen Kostenaufwandes nicht in Frage.
Seit 2007 bin ich im Besitz einer Fujifilm Fine Pix S 6500 fd, ganz ordentliches Teil. Aber irgendwie kann ich mich nicht dazu durchringen, wieder ein Spiegelreflexsystem auf digitaler Basis aufzubauen. Wenn ich dabei schon an die Kosten denke, wird mir Flau.
Nun dann, back to the roots...
2008 bin ich dann noch mal richtig aktiv geworden und habe mir einige Schätzchen aus der "Bucht" gefischt: eine Minolta SRT-Super, eine Minolta XG-1 und eine Minolta X-500. Im Juni dieses Jahres kam noch eine Minolta XE-1 hinzu. Bei allen Modellen musste ich die Lichtdichtungen und den Spiegelanschlagdämpfer erneuern. Die Gehäuse funktionieren jedoch tadellos.
Ok, das grenzt ein bischen an Sammelwut. Aber die Fotogeräte und -linsen sind bei mir auch noch alle im Einsatz. Obwohl ich mich in letzter Zeit dabei ertappe, den älteren Gehäusen den Vorrang zu geben. Es ist eben toll, eine SRT-Super, eine XE-1 oder eine XD-5 in den Händen zu halten und mit ihnen zu fotografieren. Andererseits möchte ich die TTL-Blitzbelichtungstechnik der X-700 und X-500 auch nicht missen. Hoffentlich gibt es noch lange Diafilme!
Fazit: Wenn das der Fall sein sollte, dass es keine Diafilme mehr gibt, kann ich ja mal Ausschau halten nach einem digitalen Spiegelreflexsystem.
Ich wünsche allen immer gutes Licht und die richtige Blende.
Es grüßt,
Michael