Hallo zusammen,
auch ich bin ein ewig gestriger (weil Analoger) und neu hier. Nun kurz einige Worte zu meiner Person.
Ich bin jetzt Mitte 50, beruflich angespannt und hab eigentlich gar keine Zeit denn: ich arbeite in FFM und wohne im Westerwald, und direkt dazu gesagt, soo toll ist es auf der A3 auch nicht! Und die Familie ist ja auch noch da.
Doch der Virus hat mich fest im Griff. Alles begann vor vielen Jahren mit der Voigtländer Vito (aus erster Serie) meines Vaters, natürlich nur mit Schwarz-Weiß und aufsteckbarem Gelbfilter. Mangels Beli auch noch nach dem Motto ... 125tel und Blende 8 ... Aber es passte und ich machte weiter! Neidisch schielte ich auf Freunde die sich mit Exactas und jede Menge Bajonettobjektiven umgaben. Überall sah man sie, zuhause im Regal oder Vitrine oder draußen am Hals des Besitzers baumeln, die Angeber!
Nach einigem Ansparen kam dann eine Praktica LTL3 ins Haus, denn Innenmessung sollte es doch sein und M42 war halt doch preiswerter. Aber nach einigen Jahren verstärkte sich der Wunsch nach Offenmessung und endlich genug Licht im Prisma, Yashica FR I, ich war begeistert. Aber ein Hobby ist wie eine Beziehung, es gibt gute und schlechte Zeiten. Ich verkaufte meine Dunkelkammerausrüstung und die Yashica lag mit ihrem Zubehör im Schrank, und lag und lag. Bis sie eines Tages beim Fotohändler um die Ecke gegen eine Dynax 303 mit 35-70 getauscht werden wollte. Sie war mein Alibi weil ich ja noch fotografieren wollte aber alles sollte einfacher gehen.
Dann begann der digitale Wahnsinn, also damit meinte ich meine Phase! Klein, immer dabei, viele Gimmicks, toll! Aber irgendwas fehlte, auch bei der zweiten, die dritte war sogar noch schlechter obwohl sie teurer war und aus dem Hause Nikon kam. Bis ich das mit der Sensorgröße verinnerlichen wollte wuchs meine Entäuschung von Jahr zu Jahr.
Vor etwa 1 1/2 Jahren klickte dann der alte Ebayaner, also ich, endlich mal auf die richtige Kategorie. Und landete bei einer Praktica ohne Innenmessung, meinen alten Gossen Beli hatte ich ja aus unerfindlichen Gründen damals nicht vertickt, warum? Irgendwann streikte aber hier der Filmtransport, also musste ein neues Gehäuse her, dazu mehrere Objektive von Tokina und Revue und ein Satz Zwischenringe. Diese Urgesteine besitze ich immer noch und werde sie wohl auch noch lange behalten.Dann kam die Erinnerung an die doch so guten Eigenschaften der Minolta noch dazu. Damit war ich wieder Einzelgänger, aus den Exactafans von früher waren inzwischen überzeugte Canonuser geworden. Aber frisch ans Werk, meine neue Zeitrechnung begann mit XG9, gefolgt von X300 (Seagull) und nun seit kurzem XD7. Bestückt mit 50, 28-85, 35-70, 70-150, 70-210 und 500mm sind Sohnemann und ich erstmal ausgerüstet, ein 100er liegt mir noch im Auge, hmmm mal sehen.
Wie gesagt, die Hardware ist da, allein mir fehlt die Zeit. Nach getaner Arbeit nehme ich mir ein Buch über HC Bresson, Man Ray oder E. Weston und genieße.
Irgendwann mache ich das auch mal! Oder vielleicht doch lieber Table-Top? Hmmmm ...
Ach so, ehe ich es vergesse, die Vito hat einen Ehrenplatz bei mir im Regal. Sie ist nicht mehr fit die alte Dame. Filmtransport nur noch für ein halbes Bild, vergütet war das Skoparex eh nicht, den Gelbfilter finde ich nicht mehr. Aber sie bleibt da stehen, wird regelmäßig hervor geholt und abgestaubt, besonders vorsichtig muss ich allerding beim Belgen sein, der verträgt nicht mehr viel. Und meine Digi hab ich auch noch, für den keinen Ausflug als immer-dabei Gerät, ja ich hab mich mit meiner Nikon ausgesöhnt, heute kommen wir gut mit einander aus.
Gruß an euch alle
Rüdiger Weiß