Lasst uns hier mal alles reinschreiben, was gut ist und was nervt.
Plus Tips & Workarounds für Sachen, die nicht unmittelbar ersichtlich sind.
Und es wäre auch hilfreich, wenn einzelne Themen (welche auch immer sich ergeben) nicht "abgespalten" würden, denn ein Thread, in dem man nach Schlagworten suchen kann (ohne im Forum eingeloggt zu sein), ist m.E. ergiebiger. Außerdem "verwalte" ich Inhalte im Kopf … und oft finde ich Sachen nicht wieder, wenn sie sich später nicht mehr in demjenigen Thread befinden, in dem sie einstmals waren und in dem ich sie also vermute.
Okay, ist nicht meine Sache … würde ich aber dennoch begrüßen.
Insofern also kurzer Erfahrungsbericht meinerseits zur A7R nach ca. 10 Tagen Besitz (und noch weniger Tagen "Gebrauch".
Gut:
Kamera scheint mir solide gebaut … fühlt sich jedenfalls so an.
Liegt gut in der Hand und ich finde sofort alle relevanten Funktionen.
heisst insofern auch: das Bedienungslayout ist für meine Begriffe sehr stimmig
insofern ist die Kamera mehr oder weniger selbsterklärend, Bedienungsanleitung ist weitestgehend nicht erforderlich (angesichts der echt schlechten Bedienungsanleitung ist diese aber sowieso überhaupt nicht erforderlich).
die Konfigurierbarkeit ist super! Ich will gar nicht so sehr viele Funktionen. Insofern finde ich ich es z.B. auch sehr hilfreich, dass ich bestimmte Tasten auch mit "not set" belegen kann. So habe ich im FN Menü nur die Dinge, die ich wirklich brauche (und insofern Übersicht). Auch habe ich z.B. "ISO" vom Wahlrad genommen, weil ich da zu schnell mal ohne es zu merken dran komme (und somit die ISO verstelle).
Menü-Knopf oben links: perfekt, um Funktionen beidhändig einzustellen
Sucher/Monitor-Optionen finde ich auch gut. Das Design der Symbole ist dezent, dennoch gut zu erkennen.
Besonders gut finde ich das Design des Grids. In vielen Kameras viel zu aufdringlich. Hier schön dezent - hilft beim Komponieren, aber ich kann auch super einfach hindurch schauen, so dass ich es also fasst nicht bemerke.
Zebra. Endlich! Ein gutes Erbe aus Videokameras. Ist weniger störend, als blinkende Überbelichtungswarnung und zeigt dennoch wie intendiert die Gefahrenzonen.
Für Leute, die die NEX haben nix Neues… aber Fokus-Peaking kann sehr hilfreich sein, für mich also klar ein Plus (für kritische Schärfe würde ich mich aber nicht darauf verlassen wollen, weil es sich offenbar sehr stark an Kanten orientiert, die im Zweifel aber gar nicht wirklich in der Schärfeebene liegen).
Der SD-Karten Slot an der Rückseite der Kamera ist großartig! So kann man die Kamera fest verbauen und verkabelt betreiben, aber dennoch immer Karten wechseln, ohne wieder alles auseinander zu rupfen (vermutlich eher bei Video oder längeren Still Life Studio-Sessions relevant).
astreine Bildqualität! Zumindest wenn entwickelt in Capture One (ich will nicht sagen, dass andere Konverter nicht auch gut wären… aber ich selbst benutze für die A7R C1. Ich habe auch noch Photoshop Camera RAW, Lightroom und Iridient Developer, aber für die A7R ziehe ich C1 jederzeit vor. Iridient Developer (MAC only) allerdings liest die in den Meta-Daten der RAWs enthaltenen Objektiv-Korrekturen und kann sie umsetzen. Quasi wie Image Data Konverter. Das können die anderen Konverter wiederum nicht, die brauchen dezidierte Profile). Zurück zur Bildqualität … im Netz schwirren diverse Beiträge zum Thema RAW Komprimierung und "Orange Peel" u.a. herum - kann ich (basierend auf C1 Konvertierung) nicht bestätigen. Die Daten sind sehr gut bearbeitbar und "elastisch", Komprimierung hin oder her.
mehr oder weniger grenzenlose Adpatierbarkeit von Objektiven in hochauflösendem KB Vollformat. Das ist natürlich der Witz an dieser Kamera. Und zu wissen, dass man so ungefähr alles irgendwie daran anflanschen kann, ist einfach super schön! (Wobei die Adapter dann wohl wieder gesondert betrachtet werden müssen, weil sie alle ihre Pros und Contras haben).
Apps. Diese Play Memories Geschichte hat Potenzial. Zwar mutet das alles an, wie auf einem Spielplatz, einfach ganz wenig professionell (übrigens auch mal wieder in der techn. Beschreibung der Apps). Aber grundsätzlich denke ich, dass man damit interessante Sachen machen kann. Alleine die Remote über's iPhone im adhoc Netzwerk finde ich schon ziemlich gut.
Nervt:
Power Save. Meine Kamera ist partout nicht in Ruhezustand gegangen … bis ich erforscht habe, dass man die Einstellung "Remote" deaktivieren muss, damit Power Save funktioniert. Könnte man ja durchaus in der Bedienungsanleitung erwähnen ;-)
EVF & DMF. Kann sein, dass das am Sony LA-EA3 Adapter liegt … aber wenn ich AF verwende, kann ich den EVF-Zoom nicht mehr verwenden. Dazu muss ich erst wieder auf MF umstellen. Ultra umständlich. Insofern ist DMF mit A-Mount Objektiven auch für die Füsse. Die Panasonic GH-Kameras beherrschen auch DMF und dort ist es so, dass ich AF verwenden kann und in dem Moment, wo ich DMF verwende, springt der Sucher automatisch in Vergrößerung für manuelle Fokussierung (kann man natürlich auch ausstellen, falls man es nicht will - und z.B. bei Video will man es sicherlich nicht …. Sofern ich hier nix falsch eingestellt habe und das tatsächlich so limitiert ist, finde ich das ziemlich arm.
AF mit Messfeld am Bildrand liegt voll daneben (zumindest mit dem ZA 2.0/24 via LA-EA3 Adapter - gleiche Combo trifft in der Bildmitte allerdings auch wiederholt sehr sicher)
EVF. Der ist schon gut. Es ist aber eben ein EVF… mit allen Vor- und Nachteilen. Da ich die A7R vermutlich meist auf dem Stativ verwenden werde, ist es mir auch nicht so wichtig. Aber wenn ich sie als Kamera "am Auge" verwenden müsste, würde ich durchdrehen.
Neben dem Auslöser ist ein Fleck. Man muss schon einiges an Vorstellungsvermögen aufbringen um festzustellen, dass es kein Design-Element, sondern ein Knopf ist (C1). Die Position ist sehr gut gewählt, aber man hätte ihn durchaus etwas mehr exponieren können. So ist er als "Custom" Knopf für mich unbrauchbar und ich habe "Focus Peaking" drauf gelegt (das will ich ich nämlich schnell abschalten können, wenn es nervt, weil es von der Komposition ablenkt).
Display-Halterung und -Verschwenkung finde ich an sich gut. Nur gibt's natürlich keine so kleinen gängigen Kameraplatten - zumal keine mit Arca Swiss Anschluss -, die nicht so weit hinten über's Gehäuse abstehen, dass man das Display auch noch nach unten tilten kann. Natürlich kann man die Platte asymmetrisch nach vorne schieben … aber eben nicht, wenn man einen Sony LA-EA3 oder Sony LA-EA4 Adpater vorne dran hat.
Image Data Converter. Wahnsinn, dass diese Software immer noch genauso schlecht ist, wie zu Minoltas Zeiten. Unendlich langsam, quasi unbedienbar, sehr mäßige Bildqualität … und von der Übersetzung mal ganz zu schweigen (weiss z.B. jemand was "Überschwinger" und "Unterschwinger" bei der Schärfung bedeuten? Habe ich noch nie gehört …. Vom herstellereigenen Konverter erwarte ich zumindest, dass er einem den Spaß an der Kamera nicht vollends verdirbt ...
Bildqualität. Ist natürlich super, wie schon gesagt. Aber um da hin zu kommen, braucht es wg. der Verschluss-Vibrationen und dem Fehlen eines elektr. ersten Vorhangs wirklich vernünftiges Gerät. Aus der Hand komme ich nur bei sehr kurzen Zeiten (1/250'' und kürzer) auf wirklich scharfe Aufnahmen. Und auch an Stative, Stativköpfe und Kameraplatten stellt die Kamera Ansprüche, die durchaus nochmals die Hälfte des Anschaffungspreises der Kamera ausmachen (eher mehr). Ist vielleicht unfair, das unter "nervt" aufzulisten. Aber das Ding will trotz seiner geringen Größe und trotz seines verhältnismässig günstigen Preises eben doch behandelt werden, wie auch anderes hochauflösendes Equipment. Und da wäre es durchaus gut, wenn Sony selbst auch etwas beisteuern würde (Kameraplatten mit Arca Swiss Anschluss, L-Winkel, vernünftig dimensionierte Adapter u.a.m.).
Sony's Internetseite. Abgesehen davon, dass es echt mühsam ist, die betreffenden Sachen überhaupt erstmal zu finden, sind die Infos extrem auf Amateure zugeschnitten. Das ist okay! Aber sie könnten im Kleingedruckten oder auf einer Extra-Seite durchaus zusätzliche sachdienlichere Infos für technisch Interessierte anbieten (denn letztlich will man ja wissen, was das betreffende Teil genau kann). Dass ein Adapter, der eigentlich nur ein "Loch" ist, sauscharfe Bilder macht, das interssiert mich ehrlich gesagt ganz, ganz wenig...
Soweit mal ...
Und hier noch zwei kleine Tips:
Ich fotografiere nur RAW. Insofern sind mir die Bildstile egal. Aber mit Bildstil "neutral" und AdobeRGB als Farbraum zeigt die Kamera in etwa das Histogramm, das auch Capture One anzeigt und liefert mir insofern eine ganz gute Orientierung für die Belichtung.
Falls Power Save nicht funktioniert: "Remote" deaktivieren, dann geht es.