ZITAT(Giovanni @ 2013-10-28, 0:13) AdobeRGB in JPEG ist mitnichten "Unsinn" und das weißt du ganz genau.[/quote]Dazu habe ich hier vor vielen Jahren schon genug geschrieben, aber das scheinst Du nicht zu wissen. Hast Du schon mal in Raw gespeicherte normale, "real world" Bilder nach AdobeRGB entwickelt und in Photoshop auf Farbclipping bzgl. sRGB untersucht? Du wirst überrascht, wie wenig - nämlich fast nichts - da blinkt. Die Masse der Farben liegt innerhalb von sRGB. AdobeRGB ist 45% größer als sRGB oder andersrum, sRGB nimmt weniger als 70% von AdobeRGB ein. Da ein JPEG nur 8 Bit Farbtiefe hat, hast Du 256^3 Farbadressen zu vergeben - egal in welchem Farbraum. Du wirst sicherlich nicht bestreiten wollen, dass 256 Stufen nicht ausreichen, um einen (für das menschliche Auge) glatten Verlauf zu erhalten (wir haben eine Farbauflösung von knappen 3 DeltaE). Der Adressraum ist mit 8 Bit (pro Kanal) also schon knapp bemessen. Wenn Du ein Bild, das quasi komplett in sRGB liegt nun in AdobeRGB hast, dann verschwendest Du über 30% der eh schon knappen Farbadressen an Farben, die in Deinem Bild gar nicht vorkommen. Und das logischerweise auf Kosten der vorkommenden Farben. Auf gut deutsch: Du verlierst über 30% Deiner Farbinformationen. Deswegen ist AdobeRGB bei JPEG reiner Unsinn, das macht nur bei höheren Farbtiefen Sinn. Lass Dir das von einem alten Druckvorstufler gesagt sein.
ZITAT(was für eine Kamera ist das überhaupt?)[/quote]Das funktioniert mit jeder Kamera. Aber die Frage zeigt mir, dass Du Dich da noch nie mit befasst hast. Mach Dir mal Gedanken darüber, was Dir die Kamera im Histogramm anzeigt.
ZITATAußerdem würde es nicht schaden, sich mal gelegentlich über den Unterschied zwischen Farbraum und "Belichtungsspielraum" zu informieren. Einen anderen Farbraum zu wählen, um einen anderen Belichtungsspielraum auf dem Display (oder im EVF) angezeigt zu bekommen, ist gelinde gesagt abstrus[/quote]Du hast ja wirklich gar keine Ahnung... Vergleiche mal die kamerainterne Histogrammanzeige bei sRGB und AdobeRGB, und vergleiche das dann mit dem Raw-Histogramm. Die AdobeRGB-Anzeige liegt näher dran, und erlaubt somit eine bessere Abschätzung des Belichtungsspielraumes. Das hat was mit dem Farbmapping zu tun. Der Zusammenhang Histogramm-Belichtung-Farbkanäle sollte klar sein. Junge, ich mach den Kram seit Mitte der 90-er, und Du willst mir da jetzt was von meinem beschränkten Horizont erzählen?
ZITATDen Vogel schießt aber deine Aussage ab: "Messungen vorher sind doch nur eine Krücke". Wann soll denn sonst gemessen werden, wenn nicht vorher? Etwa nach der Belichtung, nachdem der Sensor in die Sättigung gefahren oder unterbelichtet wurde?[/quote]Mensch, Giovanni, lese mal UND denk nach! Du siehst ein Motiv und willst davon ein Bild machen. Damit das Bild nachher so aussieht, wie Du es willst, musst Du vorher was tun? Messen. Integral, Spot, Mehrfeld, Zonensystem - was auch immer. Ziel ist, die Kamera dann so einzustellen, dass das Bild nachher so aussieht, wie Du willst. Richtig soweit? Das könntest Du Dir sparen, wenn Du - mittels elektronischer Anzeige - die Kamera solange einstellst, bis das Bild Deinen Vorstellungen entspricht. Die Kameras von heute versuchen das ja schon zu tun. Aber mit OVF folgt nach dem Auslösen immer der Blick aufs Display, und wenn das nicht passt, dann werden die Aufnahmeparameter korrigiert. Das könntest Du Dir sparen, wenn Du gleich aufs Display schaust. Dazu ist natürlich eine verlässliche Anzeige notwendig - und ich habe nie behauptet, dass das jetzt schon 100%-ig der Fall ist. ABER der OVF bietet gar keine Vorschau, der EVF immerhin schon. Und um den wahren (Raw-) Belichtungspielraum auszuloten, kann man die Einstellungen der Kamera nutzen (AdobeRGB, Kontrast, DRO etc).
ZITATObwohl in einem EVF eine Belichtungssimulation angezeigt wird, ist es nebenbei bemerkt auch nicht so, dass man mit dem im EVF angezeigten Vorschaubild die Belichtung des fertigen Bildes zuverlässig beurteilen kann.[/quote]Das habe ich auch nie behauptet. Aber das mit dem zuverlässig wird noch. Im übrigen: Wer seine Kamera kennt, kann das mit Vorschau, Histogramm und Clipping-Anzeige schon sehr zuverlässig beurteilen.
ZITATAber letztlich kann man sich beim EVF genau wie beim OVF in dieser Hinsicht nicht auf das angezeigte Bild, sondern nur auf vorab angezeigte Messwerte verlassen:[/quote]So ein Quatsch, beim OVF wird Dir gar nichts angezeigt! Beim EVF wird Dir etwas angezeigt. Wie gut das ist, ist eine andere Sache. Aber besser, als nichts. Ist die Entwicklung der letzten 10 Jahre an Dir vorbeigegangen? Und was meinst Du, wo das hinführt? Und Du kannst Dich also auf die Messwerte verlassen? Das heißt, beim Anblick der Messwerte weißt Du sofort bescheid, und jedes Bild gelingt Dir? Du musstest noch nie korrigieren? Wenn doch, woran hast Du gemerkt, dass Du korrigieren musst? Beim Blick aufs Display oder Histogramm? Hättest Du das nur schon vorher sehen können...
ZITATAls Histogramm, als Messwert der Spotmessung[/quote]Unterscheide zwischen Messungen der Motivszene auf Grundlage deren Belichtungsparameter berechnet werden und dem Histogramm als Auswertung des fertigen Bildes. Das eine ist motivseitig, das andere bildseitig. Das eine Messung, Berechnung, Schätzung, das andere Tatsache. Das eine versucht Dir zu sagen, was passieren wird, das andere ist schon passiert. Du brauchst doch die Messwerte nur, um die Belichtungsparameter abschätzen zu können. Ob die dann auch richtig waren, zeigt Dir keine Messung der Welt, sondern alleine das Bild und sein Histogramm als statistische Auswertung. Ergo: Wenn Du Anzeige und Histogramm schon vor der Aufnahme hast, brauchst Du keine Messung. Und wie erstellt die Kamera ein Histogramm? Auf Grundlage der kamerainternen JPEGs. Veränderst Du die JPEG-Einstellungen, veränderst Du die Histogrammanzeige. Wenn Dir das noch nicht aufgefallen ist...