Forum Übersicht - A-Bajonett-Gehäuse (Digital) » Ende des Minolta Alpha-Systemes

Das Ende des "sogenannten Sony Alpha-Systemes", welches in Wirklichkeit das Minolta Alpha-System ist, ist höchstwahrscheinlich bereits Faktum, oder es steht kurz bevor.

Das Alpha-System geht zurück auf die Minolta α-7000 von 1985, und deren Profi-Version α-9000. Mit diesen Kameras und ihrem Objektiv-Bajonett begann das Zeitalter der Systemkameras mit Autofokus-System. Angeblich aufkosten einer gewissen Firma Honeywell, die davon profitierte, dass die Richter deutlich verschiedene Autofokus-Systementwürfe nicht voneinander unterscheiden konnten. Honeywell kam nachträglich durch den entsprechenden Patentstreit dank besserer Anwälte voll auf seine Kosten. Mir ist die Firma nur bekannt durch ihre Heizlüfter. Früher soll sie sogar mal Computer hergestellt haben - unglaublich!

Sony muss sich jedenfalls sicher gewesen sein, dass Honeywell nicht mehr nachfassen würde, wenn es die Produktion von Spiegelreflexkameras des Minoltanachfolgers KonicaMinolta übernimmt. Das geschah 2004.

Das Alpha-System hieß von Anfang an so, nämlich in seinem Ursprungsland Japan. Den ungebildeteren Völkern Europas und der USA mutete Minolta nicht zu, griechische Buchstaben zu entziffern , und statt α wie Alpha nannte man daher dort die Kameras Minolta 7000/9000 (Europa) oder Minolta Maxxum 7000/9000 (USA).

Der Auftakt war absolut fulminant. Die sogenannte "Ofenrohr"-Generation von Minoltas Autofokus-Objektiven ist jedenfalls bis heute das Maß aller Dinge, bzw. der sogenannte Benchmark für gut gemachte Fotooptik für dieses System. Manche der modernen "G-Objektive" und dergleichen mögen sie vielleicht übertreffen, aber Legende bleibt eben Legende! Und auch auf der letzten Minolta-Alpha-System-Kamera, der Sony α 99 Mark II von 2016 funktionieren die alten Dinger tadellos.

Nach über 2 Jahren ohne Kameraneuvorstellung für das Minolta Alpha-Bajonett dürfte man das Ende des Systemes IMHO nun endgültig auf November 2016 zurück datieren können, wenn sich nicht Sony völlig unerwartet der Fans erbarmt und noch eine Alpha 99 III nachschiebt, und/oder eine entsprechende 77er Alpha. Viel besser wäre ein folienspiegelloser Adapter Sony LA-EA5 für Kleinbildformat, der ganz auf on-sensor-hybrid-Autofokus baut, aber im Gegensatz zum LA-EA3 auch Stangenantrieb unterstützt. Damit könnten die hohen Lichtempfindlichkeiten der Alpha 7er- und 9er-Sensoren ohne transluzenten Lichtschlucker vollstens genutzt werden mit klassischen "Ofenrohren". Aber solche Systemabschieds-Geschenke von Sony gibt es nicht immer - man erinnere sich an Sonys unfeierlichen Ausstieg aus der DSLR-Produktion. Nicht mal eine bescheidene Alpha 600 wie von mir gefordert, eine legitime Nachfolgerin der bewusst für die Minolta-Fans "klassisch" konzipierten Minolta Alpha 600si Classic, als runden qualitätvollen Abschluss der DSLR-Serie. Immerhin - das Flaggschiff der SLTs, die Alpha 99 II ist dann wohl als krönender Abschluss des Minolta-Systemes anzusehen. Das Minolta Alpha-System ist tot. Es lebe das Sony Alpha-System. Und das hat den Sony E-Mount statt dem Minolta Alpha-Bajonett.

Auf einer Seite sieht man alle Kameras des Systems versammelt, natürlich beim Alpha-Bajonett-Papst des Internets, M. Hohner: https://www.mhohner.de/sony-minolta/bodies.php?ov=1

Mit dabei auch die E- und FE-Bajonettkameras im ersten Bilderblock! Das sind nur 27, im Gegensatz zu Minoltas 33 analogen Autofokus-Spiegelreflexkamera-Bodies. Und das Minolta Alphasystem umfasst sogar 34 elektronisch den Film ersetzende Kameras, diejenigen der einzigen gemeinsamen Kameraentwicklungs-Tradition von Minolta, KonicaMinolta und Sony, mit Minolta als dem Pionier, KonicaMinolta mit seinem "Anti-Shake" die "Consumer"-Qualitäten des Systems definierend, und Sony als Profiteur all dieser Vorarbeit, aber auch die Höhepunkte Alpha 900 und Alpha 77 II/99 II sowie Hasselblad HV liefernd.