ZITAT(Peanuts @ 2010-08-20, 9:39) Dass manche hier von Physik keinen blassen Schimmer haben ist hinlänglich bekannt. Und dass der Steadyshot der A900 bei langen Brennweiten an seine Grenzen stößt auch. Wenn Bilder mit dem Reflex 500 bei 1/500s reihenweise verwackelt sind, spricht das Bände...[/quote]
Das ist zwar eigentlich nicht das Thema dieses Threads, aber es gibt hier auch genügend Leute, die Ahnung von Physik haben. (Da Du Dich ja darüber beschwerst,) weshalb Dir häufig Kritik entgegenschlägt, liegt meiner Meinung nach an folgendem:
Du stellst regelmäßig kurze Thesen auf, die oft direkt, fast immer aber indirekt Menschen anderer Auffassung diskreditieren und häufig sogar handfest beleidigen. Da sich das Muster regelmäßig wiederholt, scheint letzteres auch eher das Ziel zu sein, als einen konkreten Beitrag zur Diskussion leisten, falsch dargestellte Sachverhalte richtigstellen oder Wissen vermitteln zu wollen. Dementsprechend kommen nicht immer freundliche Worte zurück, und es gibt auch welche, die genauso zurück zu provozieren versuchen, wie Du es tust (was ich als kein bißchen besser empfinde).
Solange das, was Du schreibst, nachweisbar richtig ist, kann man das bis zu einem gewissen Grad einfach noch als schlechten Stil durchgehen lassen. Jedoch bleiben Deine Thesen in der Regel isoliert im Raum stehen, denn Du breitest fast nie eine schlüssige Argumentationskette darüber aus oder gibst Quellen an, und Du lieferst diese auch nicht nach, wenn man Dich darum bittet. Als Begründung kommt maximal, daß etwas doch offensichtlich sei und von daher keiner weiteren Begründung bedürfe, oder auch, daß Dir die Zeit dafür zu schade wäre. Ja, wenn andere ihre Argumentation so auskleiden, daß potentiell auch Laien folgen können - und im öffentlichen Raum wie hier sollen auch Laien auf einem Gebiet einen Artikel lesen und verstehen können! - und sich damit bewußt angreifbar machen, um ihre Argumentation einer Überprüfung durch die Allgemeinheit auszusetzen, stellst Du das als "Schwafeln" hin. Dabei sind ausführliche Begründungen und Erklärungen die Grundlage jeder vernünftigen Diskussion, erst recht, wenn man nicht voraussetzen kann, daß die anderen vom selben Fach sind.
Wenn man Dir gar nachweist, daß Du nicht Recht hast, windest Du Dich heraus und willst plötzlich etwas anderes gesagt haben, statt einfach zuzugeben, daß Du Dich geirrt hast. Als jüngstes Beispiel fällt mir dazu die Diskussion über Nickel-Cadmium-Akkus ein, und in dem oben angesprochenen Beispiel verhält es sich genauso:
Du hast damals nicht - wie Du es heute darstellst - argumentiert, daß ein Stabilisator im Objektiv bei langen Brennweiten einem Stabilisator in der Kamera überlegen sei, sondern, daß es prinzipiell unmöglich sei, einen sensorbasierten Bildstabilisator mit einer Vollformatkamera zu kombinieren - bis dann die DSLR-A900 bewies, daß es trotzdem geht. (Die Schadenfreude mancher darüber kann ich allerdings auch nicht verstehen.) Letztlich ist eine Diskussion auf diesem Niveau doch sowieso wenig interessant, viel spannender ist es, die Vor- und Nachteile oder auch die technischen Schwierigkeiten und Herausforderungen der verschiedenen Verfahren herauszuarbeiten.
Ich sehe z.B., daß bei bestimmten Bewegungsmustern und Verschlußzeiten ein objektivbasierter Bildstabilisator bei langen Brennweiten einen Vorteil gegenüber einem sensorbasierten Verfahren haben kann, genauso wie letzterer einen Vorteil bei kürzeren Brennweiten hat - und überhaupt den generellen Vorteil, daß er kostengünstiger ist und prinzipiell mit jedem (auch uralten) Objektiv funktioniert, nicht nur mit den paar, die einen eingebauten Bildstabilisator besitzen und deshalb aus konstruktiven Gründen meist nicht besonders lichtstark sind - von der optischen Verschlechterung während der Auslenkung der Linsen mal ganz abgesehen. (Dafür kann man mit einem objektivbasierten Verfahren auch ein stabilisiertes Sucherbild bekommen, was mit einem sensorbasierten Verfahren höchstens mit elektronischem Sucher möglich wird.) Interessant ist jedenfalls, daß das Maß der Auslenkung für die meisten Situationen offenbar gar nicht mal so entscheidend ist, wenn das System nur schnell genug reagieren kann. Der Steadyshot kann den Sensor zwar etliche Millimeter weit auslenken, meist reicht jedoch schon eine Verschiebung um wenige Pixelreihen aus, um die sichtbare Verwackelung zu verhindern. Ist die Verschlußzeit noch nicht zu lang oder die Auslenkung geht "lange" und stark in eine bestimmte Richtung, kann auch der sensorbasierte Bildstabilisator bei Telebrennweiten noch sehr gut unterstützen, vielleicht nicht ganz so gut, wie ein objektivbasiertes Verfahren, aber in der Praxis immer noch deutlich wahrnehmbar. Optimal wäre meiner Ansicht nach die Unterstützung beider Verfahren in jedem Kamerasystem je nach Bedarf, eine Möglichkeit, die Sony prinzipiell offensteht (siehe bereits jetzt Sigma-Objektive mit eingebautem Bildstabilisator für das A-Bajonett), Nikon und Canon aber vorerst nicht, da sie die Technologie für eine sensorbasierte Stabilisierung zumindest im Moment nicht haben. Ich sehe da keinen Grund für Glaubenskriege, es geht doch nur um technische Lösungen für Probleme.
Viele Grüße,
Matthias