Zitat von mullar
@ Erhard: Das hast Du jetzt aber schön formuliert! Auch wenn ich mich nicht gerne als Stellvertreter der EBV-Koalition sehe - aber wenn Ihr jemanden braucht, den Ihr Euch vorstellen könnt - OK. Allerdings ist auch der Großteil meiner Bilder ohne originalverfremdende Manipulationen entstanden.
Na, na, wir brauchen keinen Punching-Ball. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
ZITATIch hatte manchmal in den bisherigen Diskussionen, denen ich aufmerksam gefolgt bin, den Eindruck, dass sich das Gewicht nicht auf Manipulation zulässig oder nicht bzw. in welchem Umfang beschränkte, sondern vielmehr auf den immer wieder neuen "Kleinkrieg" zwischen analoger und digitaler Fotografie.[/quote]
Stellenweise schimmerte das tatsächlich wieder durch. Da muss ich Dir recht geben.
ZITATDem Digitalnutzer wird im Allgemeinen schon von vornherein eine gewisse Manipulations-Kriminalität unterstellt, währenddessen man gerne dazu neigt dem Analog-Nutzer (und Selbsteintwickler im eigenen Studio) eine größere handwerkliche Begabung zuzugestehen.[/quote]
Right. Allerdings sind neue Werkzeuge (Digitalkameras) ja auch dazu da, neu und anders damit zu arbeiten. Es wäre ja eigentlich ein Treppenwitz, wenn ich die Vorteile der Digitalkamera und der sich daran anschliessenden Bildbearbeitung nicht kreativ, virtuos und stellenweise auch kontrovers nutzen würde!
ZITATWas ich meine ist, wenn eine Mehrfachbelichtung oder eine Kontrast- bzw. Farbbeeinflussung im analogen Bereich beim Entwickeln oder wo auch immer stattfindet, wird dies im Allgemeinen akzeptiert, manchmal gelobt, keinesfalls jedoch als ketzerisch dargestellt.[/quote]
Tendenziell ja.
ZITATErfolgt dies mit einem Software-Handwerksmittel (was für die Analog-Nutzer möglicherweise genauso eine schwarze Kunst sein mag, wie für mich das Abwedeln, Fixieren, Entwickeln, ...), wird dies gern als unnötig und übertrieben dargestellt - quasi um schlechte Bilder aufzuwerten - auch wenn z.B. die Bildkomposition stimmen sollte.[/quote]
Manchmal scheint es halt so zu sein, dass nur gut und qualitativ hochwertig ist, was mich sehr viel Arbeit und Schweiss gekostet hat. Seltsamerweise unterstellt man der EBV, dass man dies ohne Schweiss und Arbeit nur mit ein paar Mausklicks machen kann. Eine wirklich gute EBV kostet mich genauso viel oder wenig Zeit wie die Arbeit in der Dunkelkammer.
ZITATVielleicht liegt der Hintergrund darin begraben, dass mit der Digitalfotografie und auch der EBV eine jahrzentealte Domäne aufgelöst wird, die es bisher nur einer Handvoll Spezialisten erlaubte, gute und vorzeigbare Resultate ihrer Bilder (nach dem Auslösen) zu erzeugen und alle, die bisher von "Spezialisten" wie Rossmann oder dm-Markt abhängig waren, nunmehr auch einen Einfluss auf ihre Bilder nach dem Auslösen nehmen können. Dass das der Spezialisten-Gruppe weh tut, kann ich mir vorstellen.[/quote]
Dazu kommt vielleicht auch noch bei manchen (nicht allen) die Angst vor dem Neuen und Unbekannten schlechterdings dazu. Wem von uns geht es nicht so? Jeder hat irgendwie Bammel, wenn altes verschwindet und man sich auf neues einstellen muss. Eine Zeitlang versucht man sich noch das Alte zu bewahren, manchmal aus gutem Grund, manchmal dann aber auch nur mit "hilflosen" Argumenten. Ersteres ist Konservativismus (in seinem ursprünglichen und positiven Sinne), zweiteres eher Folklorismus.
ZITATAnmerkung: Auch mich ärgert es, dass mittlerweile jeder eine nahezu perfekte Sicherungskopie einer kopierschutzfreien DVD anfertigen kann und mein über die Jahre aufgebautes Spezialwissen über MPEG4/DivX nicht mehr benötigt wird um gute Resultate auf dem TV zu sehen - aber was soll's - das mussten bisher alle akzeptieren: die Pioniere der Dampfmaschine, die Nutzer der riesigen und teuren Spulentonbandgeräte, die Nutzer der 8- o. 16-mm Filmkameras, ... die Liste ist schier unendlich und das Rad dreht sich weiter ...[/quote]
...und das Rad dreht sich vielleicht auch wieder auf Deine Seite... So ist "leider" das Leben.
ZITATUnd da wir uns scheinbar wiedereinmal in einer solchen Zeit des Umbruchs befinden (könnten) gibt es - wie sollte es anders ein - sehr differente Meinungen und diese sind hin und wieder eben emotionsbelastet (wir sind ja schliesslich Menschen) ...[/quote]
Und der Mensch heißt Mensch
Weil er irrt und weil er kämpft
Und weil er hofft und weil er liebt
Und weil er mitfühlt und vergibt
(Herbert Grönemeyer, Mensch)