RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#16 von Frank , 07.05.2004 14:11

Ist nicht schon die Beeinflussung des Schärfebereiches mittels Blende eine Bildmanipulation? Muss man jetzt zu jedem Bild doch die Blende angeben, weil man hat ja manipuliert?



 
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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#17 von o.stumpf , 07.05.2004 14:21

Und wie sieht es mit der Brennweite der verwendeten Optik aus? Die natürlichste Bildwiedergabe wird ja schliesslich mit dem Normalobjektiv (deswegen heisst es ja auch so) erreicht.

Oliver



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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#18 von manfredm , 07.05.2004 14:25

@FrankZITATIst nicht schon die Beeinflussung des Schärfebereiches mittels Blende eine Bildmanipulation? Muss man jetzt zu jedem Bild doch die Blende angeben, weil man hat ja manipuliert?[/quote]
Ich will Dir da nicht widersprechen /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" />, auch der Ausschnitt "manipuliert" die Bildaussage, aber wir sollten es nicht zu weit treiben /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> .
Eines habe ich aber noch vergessen: Ich lehne bei Naturfotos und anderen Fotos mit Doku-Charackter (also nicht Stilleben, Studio-Portrait etc.) nicht nur das Entfernen von Telegrafenmasten (Grashalmen etc.) im Bild ab, sondern auch das "Freistellen mit der Grasschere" vor Ort.



 
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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#19 von ingobohn , 07.05.2004 14:25

Und kann nicht auch durch eine geschickte Wahl des Bildausschnitts (unabh. von Blende und Brennweite) auch der Charakter und die Aussage eines Bildes entscheidend beeinflusst werden?

Die Diskussion gefällt mir! /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> Wenn man die letzten Postings zusammennimmt, dann ist selbst ein "normal" aufgenommenes Foto schon eine Interpretation der Wirklichkeit und damit nicht mehr echt!? /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />



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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#20 von Frank , 07.05.2004 14:28

Zitat von ingobohn
dann ist selbst ein "normal" aufgenommenes Foto schon eine Interpretation der Wirklichkeit und damit nicht mehr echt!? /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />


Genau so ist es! /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



 
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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#21 von ingobohn , 07.05.2004 14:29

Jungs, dann können wir den Thread ja zumachen! /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Der letzte macht's Licht aus, schönes Wochenende! /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />



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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#22 von Quinine , 07.05.2004 14:33

ZITATDie Kreativität findet vor der dem Druck auf den Auslöser statt, nicht danach.[/quote]

nicht grundsätzlich! ich bin der meinung, daß es sehr wohl erlaubt ist, nachträglich an dem bild zu arbeiten, sei es im negativ- (cross-entwicklung) oder positiv- (belichtung, papier, tonung, retusche, überlagerung) labor oder im digitalen bereich.

fotografie fällt für mich - neben dokumentarischen aufnahmen - auch in den bereich 'kunst'. das ergebnis ist ein 'fotografisches bild', das real oder fiktiv sein und seine aussage nicht nur aus der perspektive gewinnen kann.

ob ein foto/bild letztendlich gut ist, entscheidet aber jeder betrachter für sich.

so, jetzt habt ihr kontroverses! /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

viele grüße, --- jan.



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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#23 von manfredm , 07.05.2004 14:34

ZITATDie Diskussion gefällt mir!  Wenn man die letzten Postings zusammennimmt, dann ist selbst ein "normal" aufgenommenes Foto schon eine Interpretation der Wirklichkeit und damit nicht mehr echt!? [/quote]
Jetzt werden wir ein bischen philosophisch, aber so ist es wohl. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />
Aber: der Ausschnitt (auch der durch die begrenzte Schärfentiefe gemachte "Ausschnitt" ist "wahr", wenn auch nicht die "ganze Wahrheit". Hinzu- oder weg-"manipuliertes" dagegen gehört nicht zu dieser "Wahrheit".
Manfred



 
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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#24 von o.stumpf , 07.05.2004 14:35

Zitat von ingobohn
Und kann nicht auch durch eine geschickte Wahl des Bildausschnitts (unabh. von Blende und Brennweite) auch der Charakter und die Aussage eines Bildes entscheidend beeinflusst werden?

Die Diskussion gefällt mir! /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> Wenn man die letzten Postings zusammennimmt, dann ist selbst ein "normal" aufgenommenes Foto schon eine Interpretation der Wirklichkeit und damit nicht mehr echt!? /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />


Nicht nur jedes Foto! Jedes wahrgenommene Bild wird ja "subjektiv" wahrgenommen und ist damit durch das Gehirn eine Interpretation der Wirklichkeit. Das lehne ich strikt ab! Also: Augen zu!

Oliver



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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#25 von Marko S. ( gelöscht ) , 07.05.2004 14:36

Zitat von manfredm
ZITATDie Kreativität findet vor der dem Druck auf den Auslöser statt, nicht danach.


/drinks.gif" style="vertical-align:middle" emoid="rinks:" border="0" alt="drinks.gif" /> /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Manfred [/quote]
:knutsch:

Irgendwie ist das Thema ja sozusagen im anderen Thread schon durchdiskutiert worden ...

Bildmanipulation ist ne geile Sache! Doch bitte nicht als Photos ausgeben ... /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



Marko S.

RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#26 von manfredm , 07.05.2004 14:42

ZITATfotografie fällt für mich - neben dokumentarischen aufnahmen - auch in den bereich 'kunst'. das ergebnis ist ein 'fotografisches bild', das real oder fiktiv sein und seine aussage nicht nur aus der perspektive gewinnen kann.[/quote]
dann muß es aber soweit "verfremdet" sein, daß der Betrachter nicht mehr annimmt, es könnte sich um ein Stück abgebildete Realität handeln. Bei einem gemalten Bild weiß jeder, daß es der Hand eines Malers entsprungen ist und jeder ist sich der Tatsache bewußt, daß es nicht ein detailgetreues Abbild der Realität ist. Das ist beim Foto anders und ich denke, daß es genau dieses "Vertrauen" ist, das den hohen Stellenwert von Fotos heute ausmacht. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß natürlich schon immer "betrogen" wurde. Das sollte aber nicht Standard werden.
Manfred



 
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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#27 von Quinine , 07.05.2004 14:50

ZITATdann muß es aber soweit "verfremdet" sein, daß der Betrachter nicht mehr annimmt, es könnte sich um ein Stück abgebildete Realität handeln.[/quote]
die definition von 'verfremdet' finde ich schwierig. mehrfachbelichtungen, überlagerungen etc. sehen nicht unbedingt nach 'nicht real' aus. ich finde, ein foto muß nicht unbedingt die realität abbilden. die kamera ist ein arbeitsmittel, mit dem man etwas licht auf film einfangen kann. was man mit diesem licht anstellt und ob man licht hinzufügt, wegläßt oder modifiziert ist die künstlerische freiheit. dabei ist es egal, ob das während oder nach der aufnahme passiert (mittels filter, tricklinse oder im labor oder am pc).

viele grüße, --- jan.



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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#28 von Stefan68 , 07.05.2004 14:56

Zitat von manfredm
Eines habe ich aber noch vergessen: Ich lehne bei Naturfotos und anderen Fotos mit Doku-Charackter (also nicht Stilleben, Studio-Portrait etc.) nicht nur das Entfernen von Telegrafenmasten (Grashalmen etc.) im Bild ab, sondern auch das "Freistellen mit der Grasschere" vor Ort.


/shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" />

Ja, das ist die schlimmste aller Manipulationen. Dann schon lieber Entfernen nach der Aufnahme. So darf man die Kreativität, die vor dem Druck aus dem Auslöser geschieht, auf keinen Fall interpretieren...



 
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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#29 von Frank , 07.05.2004 14:59

Zitat von Quinine
ZITATdann muß es aber soweit "verfremdet" sein, daß der Betrachter nicht mehr annimmt, es könnte sich um ein Stück abgebildete Realität handeln.


die definition von 'verfremdet' finde ich schwierig. mehrfachbelichtungen, überlagerungen etc. sehen nicht unbedingt nach 'nicht real' aus. ich finde, ein foto muß nicht unbedingt die realität abbilden. die kamera ist ein arbeitsmittel, mit dem man etwas licht auf film einfangen kann. was man mit diesem licht anstellt und ob man licht hinzufügt, wegläßt oder modifiziert ist die künstlerische freiheit. dabei ist es egal, ob das während oder nach der aufnahme passiert (mittels filter, tricklinse oder im labor oder am pc).

viele grüße, --- jan. [/quote]
Ich denke auch, dass man auch nach dem fotografieren noch genügent Kreativität am Bild beweisen kann und dass das auch in Ordnung ist. Eine kleine Entstehungsgeschichte zum Bild halte ich sowieso für sinnvoll und darin sollte das dann auch erwähnt werden.



 
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RE: Bildmanipulation als Stilmittel?

#30 von Mark , 07.05.2004 15:06

ZITATdie definition von 'verfremdet' finde ich schwierig. mehrfachbelichtungen, überlagerungen etc. sehen nicht unbedingt nach 'nicht real' aus[/quote]

Es ging ja hauptsächlich um die "Verfremdungen" durch die EBV oder? Mehrfachbelichtungen gehören für mich zur Kreativität vor dem Auslösen. Im Endeffekt ist mir nur wichtig wenn ich ein Foto betrachte, das ich die Fähigkeiten des Fotografen sehe und nicht die von Photoshop und Konsorten. Bedauerlicher Weise empfinden die meisten den Einsatz von Neatimage oder was es da sonst noch gibt als völlig normal, gerade in der fotocommunity sehen die meisten Bilder aus wie ein Babypopo, schön schier und glatt. Da komme ich meist nicht mit, die Filme (und die Chips übrigens auch) haben ein Grundrauschen und ein Korn ist auch immer vorhanden (das natürlich nur beim Film), warum das verleugnen? Ähnlich ergeht es mir wenn ich lese: "och, ich habe die Gradiation steiler gemacht, weil ich das schöner finde", ja warum zum Teufel belichtest/entwickelst ihr die Bilder dann nicht so? "Nur" für die Galerie empfinde ich das ein wenig arm, wenn ich das Negativ nie so ausbelichten könnte.

Na ja vielleicht bin ich da sehr konservativ und auch sehr analog geprägt, aber wenigsten verbringe ich mehr Zeit mit der Kamera und mit Motivauswahl als mit PS und der Korrektur (wegstempeln) von Mängeln und sogenannter "Kreativität" von Filtern und Plugins. Meine gescannten Bilder erhalten meist nur ein Farbkorrektur und eine leichte Nachschärfung, der Rest ist was für Kunststudenten und Pseudo-Andy-Warhols...

Ein klein wenig provokativ, aber doch meine Meinung.

Mark



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