Erhards Gorilla Foto hat mich motiviert, meine Erfahrungen mit dem Minolta Spiegeltele zusammen zu fassen:
Ich habe mir das Objektiv Anfang der 90er Jahre gekauft, Eines der großen APO Teles (die damals noch nicht "G" hießen) wäre weit außer halb meiner Möglichkeiten gelegen. Es ist das einzige existierende Spiegeltele mit AF.
-Die Abbildungsleistungen sind erstaunlich gut, die Schärfe sehr gut /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />, die Brillianz nicht ganz so gut B) .
-Die Vignettierung in den Bildecken ist erheblich und kann bei ruhigen Hintergründen (Blauer Himmel) schon mal stören und kann, da ein Spiegeltele eine feste Blende hat auch nicht durch Abblenden beseitigt werden /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" /> .
Die Autofokus Geschwindigkeit fand ich ziemlich flott /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />, weiß aber von Nutzern der "G-Teles", daß diese erheblich schneller sein sollen /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" /> . Mit dem 8/500er ist bei allen Kameras nur der zentrale AF-Sensor aktiv.
Die feste Blende F8 macht das Objektiv relativ lichtschwach, die tatsächliche Lichttransmission dürfte nochmal geringer sein /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />, es ist also nicht wirklich ideal bei available light. Bei normalen Tageslicht dagegen ist die Lichtstärke durchaus ausreichend. Ich verwende üblicherweise 100er Diafilme, bei schlechteren Lichtverhältnissen auch schon mal 400er, dabei führt aber der flachere Kontrast der 400er zusammen mit der geringeren Brillianz der Optik schon zu merklich "flaueren" Bildergebnissen.
Die kompakte Bauweise /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> führt einen in Versuchung, mit dem Objektiv freihand fotografieren zu wollen. Das geht bei optimalen Lichtverhältnissen durchaus, ich verwende aber mindestens ein Einbeinstativ, was die Ausbeute an guten Bildern merklich steigert. Wann immer möglich empfiehlt sich natürlich ein Dreibein. Was aber schwieriger wird als bei den "langen" Teles ist das Mitziehen: Das 8/500 hat keine Stativschelle, die Kamera wird also direkt auf den Stativkopf montiert. Dadurch ist der Hebel die Kamera zu schwenken relativ kurz B) .
Eine weitere Eigenschaft aller Spiegelteles ist die Ring ("Donut"-förmige Darstellung von Punkten im Unschärfebereich. Das kann oft als kreatives Stilmittel eingesetzt werden, ist oft aber auch störend und führt zu einem unruhigem "bokeh": Ist der Hintergrund weit weg und/oder schwach strukturiert, fällt der Donut-Effekt kaum auf. Ist der Hintergrund sehr nah und wird noch "fast scharf" wiedergegeben, fällt er ebenfalls kaum auf. Ungünstig sind Situationen mit strukturiertem Hintergrund in "mittlerer Unschärfe". Beispiel: ein Vogel im Gebüsch. Der Vogel ist scharf, die Zweige im Hintergrund aber werden zu störenden Doppelkonturen aufgelöst /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" /> .
Fazit:
Das Minolta AF 8/500mm Reflex ist das ideale, leichtgewichtige Reisetele zum mitnehmen, wenn man nicht unbedingt den Schwerpunkt auf den Teleeinsatz legt. Wenn man seine manchmal ungewöhnlichen Eigenschaften kannt und berücksichtigt, liefert es sehr gute Bilder.
Manfred