Irgendwo auf der beschriebenen Strecke.
Die Straße in Richtung Queenstown erklimmt auch etwas größere Höhen und so fuhr ich den letzten Teil des Tages durch Schnee und Eis in Richtung Queenstown. Auf einer Passhöhe namens Derwent Bridge fand ich dann ein geöffnetes Hotel, wo ich übernachten konnte. Es war nicht sehr voll und ich bekam trotz der späten Stunde noch etwas zu essen. Außer mir waren noch ein paar Erwachsene anwesend, die sich schon auf flüssige Nahrung umgestellt hatten. Das Hotel schloss irgendwann nach 22 Uhr und alles deutete auf eine erholsame Nacht hin.
Die belegten Zimmer lagen in einem Anbau vor dem Hotel, während die Besitzer ihre Wohnung in der entgegengesetzten Richtung hatten (akustisch abgekoppelt). In der vorangegangenen Woche war wenig Zeit zum Schlafen gewesen (Arbeit und längere Aufenthalte mit den Geschäftspartnern in der Hotelbar) und ich war nun froh, ausschlafen zu können. Doch es kam anders. Die schon reichlich strunkeligen Gäste kamen in ihre Zimmer und waren dort nicht gerade leise, liefen auf dem Flur herum und klopften an die Zimmertüren. Gegen Mitternacht wollte die Mehrheit aber schlafen und zwei hartgesottene Genossen wurden herausgeschickt. Da sie reichlich innere Heizung hatten, sezten sie sich nun ohne Jacken auf die Veranda vor dem Hotel und holten sich aus dem Auto einen Radiorekorder, bei dessen Musik sie sich nun auf der Veranda einige Bierchen einpfiffen, während es schneite. Wäre ich nicht so müde gewesen, hätte ich das lustig gefunden, so war es aber ziemlich lästig. Gegen 2 Uhr kehrte dann aber schließlich Ruhe ein.
Das Bild zeigt den Blick von meinem Zimmer zur Veranda vor dem Hotel.
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Das schöne Wetter am Morgen täuschte und die Hoffnung auf einen sonnigen Tag entpuppte sich sehr schnell als Illusion. Es regnete fast pausenlos.
Lake Burbury kurz vor Queenstown
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Schlecht Wetter hin oder her, man muß das beste draus machen
Mir gefallen Deine letzten drei Fotos gut!
Besonders wie sich die Bergrücken staffeln und im Nebel verlieren!
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Rasant nähert sich die Reise ihrem Ende . Dieses Bild entstand bei der letzten (Kurz-)wanderung auf Tasmanien am Franklin River. Es ist sozusagen der Weg zum Ausgang.
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Mit einem Blick hinter die Kulissen und auf das wunderbare 70-400G ist der Reisebericht nun zu Ende. Das Bild ist offenbar entstanden als ich die Aufnahme in Beitrag 36 gemacht habe.
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=262794
Von Hobart aus bin ich nach Sydney geflogen, das mit seinen Stränden in herrlichem Sonnenschein lag. In der Stadt herrschte tatsächlich T-Shirt Temperatur. Das war mental nochmal aufbauend. Für genießen und T-Shirt oder gar Fotos blieb leider keine Ziet, da ich nonstop Termine hatte.
Die Ausreise war ein unerfreuliches Ereignis und ich empfand sie als Schandfleck für dieses schöne Land. Der Ärger begann damit, dass man für den Gepäcktrolley am Parkplatz Münzen braucht, und zwar nicht eine (wie an allen anderen australischen Flughäfen), sondern zwei (2x 2AU$. Bei den anderen Flughäfen in Australien hatte eine Münze gereicht. Ich hatte schlicht nur eine passende Münze dabei (womit ich sicher nicht der Einzige war) und weit und breit gab es keine Möglichkeit zum Wechseln. Also habe ich mein Gepack bei (für unsere Verhältnisse) sommerlicher Wärme zum Flughafen geschleppt. Dort kam ich triefnassgeschwitzt an. So konnte ich natürlich nicht ins Flugzeug steigen, so dass ich erstmal die Toilette zum abtrocknen und umkleiden aufgesucht habe. Dafür habe ich mein Hauptgepäck benötigt.
Als ich damit fertig war, war einiges an Zeit vergangen, aber es war noch mehr als eine Stunde bis zum Abflug. Trotzdem wollte mich Quantas nicht mehr einchecken. Nach längerer Diskussion mit einer ziemlich unfreundlichen Dame wurde ich dann auf einen anderen Flug gebucht, der sich in Singapur mit meinem ursprünglichen Flug vereinigte. Letztendlich ist also alles gut gegangen, aber nervig war es schon. Natürlich hätte ich noch eher am Flughafen sein können um solche Probleme zu vermeiden, aber so ein Theater habe ich bisher noch nicht erlebt.
Als i-Tüpfelchen muss ich feststellen (was aber an meiner uninformiertheit lag), dass Quantas auf internationalen Flügen den fünffachen Preis für Übergepäck wie auf Inlandsflügen berechnet (50AU$/kg statt 10AU$/kg). Das hat mich dann ein paar hundert Dollar gekostet. In Hobart hatte ich schon einen Paketkarton gekauft um Gepäck per Post zurück zu schicken, aber nach Recherche über die Übergepäckgebühren, bei der ich leider nur auf die 10AU$/kg stieß, habe ich das dann nicht getan, was sich nun als ein schwerer Fehler entpuppte. Eine Diskussion über mein Handgepäck (Fotorucksack und Notebook) konnte ich gerade noch abbiegen.
Zu diesen Negativerlebnissen kommt noch eine Auseinandersetung mit dem Quantas Bodenpersonal in Frankfurt im Vorjahr. Ich habe einen Umlaut in meinem Namen und im vom Reisebüro kostenlos beschafften Visum war dieser Umlaut nicht richtig, sondern durch ein Sonderzeichen dargestellt. Mich und mehrere andere Fluggäste wollten sie mit einem solchen Visum nicht einchecken und so durften wir für günstige 40 Euro vor Ort ein neues Visum mit aufgelöstem Umlaut kaufen. Da es außer dem Namen noch andere unverwechselbare Identifikationsmerkmale wie Geburtsdatum und Passnummer gibt, erscheint mir das Vorgehen eher zweifelhaft, aber die tatsächliche Rechtslage kann ich nicht beurteilen.
So endete die Reise durch ein schönes Land, in dem ich viele nette Menschen kennengelernt habe, völlig untypisch. Auf dem Flug war ich erstmal sauer, aber das Quantas Flugpersonal war wie immer Klasse und so setzte sich bald die Erinnerung an zwei herrliche Monate in Australien durch.
Damit ist der Reisebericht nun zu Ende. Ich hoffe, er hat Euch gefallen und ich freue mich, dass mit den schönen Beiträgen über Island und Patagonien auch weitere Forumsmitglieder von ihren Reisen berichten. Mir hat der Bericht viel Spaß gemacht, weil ich die Reise so erneut durchleben konnte. Ich danke allen, die über Monate den Thread verfolgt und mich mit ihren Rückmeldungen ermuntert haben. Alle weiteren Kommentare sind willkommen. Mich würde sehr interessieren, welche Bilder Euch besonders gut gefallen haben und welche ihr am wenigsten gelungen fandet.
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Lieber Reisefotograf,
für diesen unvergleichlichen, konkurrenzlos ausführlichen und immer wieder locker zu lesenden Reisebericht, nicht weniger aber auch für die beigefügten Fotos, meine höchste Anerkennung!
So etwas hat es in keinem mir bekannten Forum bisher gegeben, das stellt jeder Autor höchstens auf seine HP!
Deshalb werde ich auch Deinen Wunsch um Bildkritik ignorieren, denn es ist ein Gesamtwerk, das als ganzes gesehen werden muß - da werde ich nicht an Einzelbildern nölen!
Chapeau!
Herzliche Grüße
Rolf
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Uneingeschränkter Respekt für deinen Reisebericht. Ich habe nochmal zurückgeblättert: Er beginnt am 31. Mai - so eine Ausdauer hätte ich nicht gehabt. Über die Bilder und den Begleittext muss ich gar nicht erst reden.
Eine kleine Anmerkung: Meine Anektoden in Island habe ich ausgepart. Nur soviel: 18 km/h zuviel auf Überlandstrecken kosten umgerechnet etwa 150 Euro. Ich kann verstehen, wie man dort vom Tourismus lebt ardon:
Beim Rückflug dann musste ich an Icelandair nochmal 100 Euro für 4 kg Übergepäck bezahlen - das gleiche Gewicht war auf dem Hinflug okay. Sei's drum, es war dennoch toll.
Gruß, Thomas
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Sorry, ich übe noch!
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ZITAT(Reisefoto @ 2010-09-13, 14:13) Damit ist der Reisebericht nun zu Ende...[/quote]
Applaus
Applaus
Applaus
Ein ganz großes Dankeschön für die vielen tollen Einblicke und Bilder. Hat super viel Spass gemacht.
Surkan
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Auch von mir ein dickes Dankeschön!!!
Es ist wirklich ein tolles Gesamtwerk, man könnte ein kleines Buch daraus machen!
Und die Meßlatte ist ziemlich hoch für mich
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Hallo Reisefoto!
Habe immer wieder mal gern in deinen Bericht hinein geschaut und die tollen Bilder genossen. Schade daß er jetzt zu Ende ist und ich frage mich: Was mache ich jetzt in der Mittagspause?
Ein Bild ist mein Favorit: Der Dingo im Beitrag 113. Mehr die eingefangene Situation ist es die das Bild aus macht, als die künstleriche Darstellung. Aber auch alle anderen Tierbilder sprechen mich an, und natürlich die Landschaftsaufnahmen.
Kritik: Hätte mir von dem größten Korallenriff der Erde noch 2-3 UW-Bilder mehr gewünscht, das Eine (in Beitrag18) jedenfalls ist gut gelungen.
Vielen Dank für deine Mühe, es hat Spaß gemacht!
Gruß Jörg
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Vielen Dank für all die freundlichen Worte!
Vom Great Barrier Reef habe ich natürlich viele Fotos und ich stand vor der schwierigen Auswahl und habe mich dann eben für nur ein Bild entschieden. Aber wenn das gewünscht ist, kommen hier noch 3 weitere als Zugabe! Mehr Bilder gehen aber nicht, sonst bricht noch der Mi-Fo Server zusammen oder ich werde gesperrt ;-) (mit einem so langen Thread hatte ich anfangs nicht gerechnet) und außerdem rennt mir im Moment die Zeit davon.
Ich hoffe, damit konnte ich noch eine Mittagspause retten!
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Der Vollständigkeit halber noch eine Anmerkung:
Ich habe bei Dyxum und im Sonyuserforum jeweils einen Hinweis auf diesen Thread gepostet.
http://www.dyxum.com/dforum/topic67251_pos...809.html#759809
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=90918
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Och - schon vorbei?
In den letzten Woche habe ich immer wieder die neusten Einträge von Dir hier gefunden. Das war schön, so am Abend, nach
dem Streß des Tages. Heute dachte ich mir beim betrachten der neusten Einträge im Forum "Irgendwas fehlt doch...".
Kurz nachgedacht und... ja, es war schon fast Gewohntheit geworden die schönen neuen Bilder anzuschauen.
Also - ganz recht herzlichen Dank dafür, das Du das hier durchgezogen hast. Ich werde das umfangreiche Werk mit Sicherheit
das eine oder andere mal anschauen. Besonders Deine Texte zu den Bildern sind ebenso beachtlich.
Beste Grüße,
Oliver
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ZITAT(Schwupp @ 2010-10-08, 23:19) Och - schon vorbei?[/quote]
Ja, irgendwann war das unvermeidbar und die Länge des Threads ist ja schon beachtlich. Ich weiss garnicht, ob ich damit nicht längst über das hinausgegangen bin, was sich die Forumsbetreiber under Bilderthreads vorgestellt haben. Auf jeden Fall freut es mich, dass Dir der Bericht gefallen hat und ich habe die Gelegenheit genutzt, selbst nochmal die Seiten durchzublättern und in Erinnerungen zu schwelgen. In den vergangenen 3 Wochen war ich wieder auf Reisen und müsste mich eigentlich erstmal ausruhen, denn ich hatte sehr viel in die Zeit gepackt.
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