Mein nächstes Ziel war die West Macdonnel Range bei Alice Springs in der Mitte Australiens. Da ich auf asphaltierte Straßen angewiesen war, bieb mir nichts anderes übrig, als 3000km nach Katherine zurück zu fahren und von dort dann weitere 1100km gen Süden. Sieben Übernachtungen hatte ich auf dieser Strecke.
100km südlich von Katherine liegt der Ort Mataranka, dessen Thermal Pools ein gern besuchtes Ziel der Durchreisenden sind. Die etwas nördlich davon gelegenen Bitter Springs sind nicht so überlaufen und haben mir wesentlich besser gefallen:
Der Daly Waters Pub (in Daly Waters) soll der älteste im Northern Territory sein. Reich an Traditionen ist er auch und auf lange Stecke mal ein Ort, wo abends etwas los ist. Die beschreibungen klangen ganz markig und so habe ich mir einen abendlichen Besuch im Pub und Aufenthalt auf dem angegliederten Campingplatz nicht entgehen lassen. Zu den Traditionen gehört es, ein Souvenir zu hinterlassen. Bei Gästen aus fernen Ländern sind das Geldscheine oder Ausweise und bei Frauen auch gern die Büstenhalter, wie auf dem Bild zu sehen ist. Dazu haben sich inzwischen auch Sweatshirts und Kappen gesellt.
Nun stand ich da, mein Steak auf dem Tresen wurd langsaqm kalt und ich wollte aber noch ein Bild machen. Die Raumgeometrie war ungünstig und das vielfarbige Mischlicht hat zu Farben geführt, die das Augenkrebsrisiko erhöhen. Für schwarzweiß ist das Bild leider auch nicht geeignet. Am Bild habe ich hinterher viel herumprobiert, aber richtig glücklich bin ich damit nicht. Besser habe ich es aber nicht hinbekommen.
Dann war ich gespannt, was dort abends so abging. Na ja, es war Nebensaison und die kühlste Jahreszeit. Das ist die bevorzugte Reisezeit der australischen Rentner. Und so saß ich dann bei Country Musik (live) und den Darbietungen eines Alleinunterhalters auf der großen Außenterrasse.
Mein erstes Ziel im roten Zentrum Australiens war die West MacDonnel Range westlich von Alice Springs. Hier sieht man den ca. 35 km nordnordwestlich von Hermannsburg gelegenen Mount Sonder. An der Erkundung und Erschließung des inneren Australiens waren Deutsche maßgeblich beteiligt. Daher findet man viele deutsche Namen in den geographischen Bezeichnungen. Nahezu allgegenwärtig ist der aus dem Land Brandenburg stammende Ludwig Leichardt, nach dem in jedem besseren Ort Australiens eine Straße benannt ist.
Im roten Zentrum trifft man im Vergleich zum übrigen Land eine ungewöhnlich hohe Anzahl von französischen Touristen. Dieses Bild habe ich von einem Aussichtspunkt bei Glen Helen aufgenommen. Eigentlich befinden wir uns mitten in der "Pampa", aber hier gibt es einen Campingpaltz mit Hotel und französischem Restaurant, in dem abends stilvoll französische Küche kredenzt wird.
Kurz vor Glen Helen beginnt die Straße zur Ormiston Gorge. Durch Fels und Sand führt der Ormiston Pond Walk, der in der Ormiston Gorge beginnt (s.u.). In der Schlucht bleiben in der Trockenzeit vom Finke River nur einige Teiche zurück. Danach führt der Weg durch einen großen, trockenen, schattenlosen und heißen Kessel und schließlich durch eine wasserlose Gebirgsstrecke (Situation in der Trockenzeit).
Während sonst die Angaben zur Dauer von Wanderungen in Australien eher reichlich waren, habe ich hier statt der angegebenen 4 Stunden ca. fünfeinhalb gebraucht. In Verbindung mit einem an diesem Tag leichtsinning geringen Wasservorrat hat mich das ziemlich in Verlegenheit gebracht und ich bekam schon Bedenken, ob ich es zum Parkplatz zurück schaffe. Beunruhigend war auch die über längere Zeit fehlende Wegmarkierung, so dass ich mir nicht sicher war, ob ich mich auf dem Rundweg, oder auf dem teilweise gemeinsam verlaufenden Larapinta Trail befand, der ca. eine Woche dauert. Hilfe wäre an dem Tag nicht in Sicht gewesen, denn ich war der letzte, der den Parkplatz verließ. Wie mann sieht, ist aber alles gut gegangen und ich bin um eine lehrreiche Erfahrung reicher.
In der Schlucht habe ich mich ziemlich mit dem Beobachten von Vögeln, Insekten und Dingos aufgehalten, wodurch die Zeit wahrscheinlich so knapp wurde.
Erstaunlicherwiese habe ich nur auf dem Ormistion Pond Walk freilebende Dingos gesehen (3 Exemplare auf der Wanderung). Die interessantesten Szenen spielten sich alle im Schatten der Schlucht ab.
Mein nächstes Ziel war der nur knapp 140km südwestlich der Ormiston Gorge gelegene Kings Canyon, neben dem Ayers Rock und den Olgas die meistbesuchte Sehenswürdigkeit im Herzen Australiens. Straßenzustand und benötigte Permits verhinderten leider die Fahrt auf direktem Weg und so war ich auf die 600km lange, asphaltierte Strecke angewiesen.
Schreiend roter Boden und merkwürdige, flaschenbürstenartige Bäume in einem ungewöhnlichen Grünton waren mir unterwegs ein Foto wert. Wie im westlichen Sahel wuchsen hier auch vereinzelt weit rankende Kürbispflanzen. Leider aber nirgends in dekorativer Form.
Am Beginn der Wanderwege in und um den Kings Canyon gibt es einen Wasserhahn zum auffüllen von Trinkflaschen. Dabei geht natürlich gelegentlich ein Tropfen daneben und es gibt mitten in der Trockenzeit eine Pfütze. Das lassen sich die Vögel nicht entgehen!
ZITAT(guenterwu @ 2010-08-30, 7:05) Ich freue mich auf jedes neue Foto - also weiter machen [/quote]
Das freut mich, dann mache ich gern noch etwas weiter. So langsam geht es aber dem Ende entgegen. In weniger als 3 Wochen muss und darf ich in die USA und vorher möchte ich diesen Thread abschließen. Daher gibt es nun öfter auch zwei Bilder pro Tag.
Einen Blick in den Kings Canyon lasse ich aus und zeige statt dessen ein Bild aus seinem Schulterbereich, wo ein Rundweg markiert ist.