ZITAT(Lesabendio @ 2010-02-13, 21:56) Die Batterie wurde durch eine Varta V 625 U ersetzt, und der Belichtungsmesser dementsprechend neu justiert bzw. neu kalibriert. Anschließend wurde die Kamera durchgemessen mit den entprechenden Spezialgeräten einer Minolta Fachwerkstatt, und für sehr gut befunden.
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Nur wollte ich das Batterie Problem gelöst haben, bevor ich sie meiner Sammlung einverleibe.[/quote]
Hm, leider hast Du das Batterieproblem so aber immer noch am Hals... Wolltest Du diesen Thread nicht Deinem Reparateur zeigen, bevor Du die Kameraarbeiten in Auftrag gibst? Falls Du das getan hast, dann hat er den Teil bezüglich des Belichtungsmessers der SR-T wohl entweder nicht verstanden oder nicht beachtet.
Die V625U ist eine Alkalinebatterie und von daher ohne aktive Spannungsstabilisierung nicht geeignet, eine Quecksilberbatterie zu ersetzen - auch nicht nach Umkalibrierung des Belichtungsmessers auf einen anderen Spannungslevel. Natürlich sieht dann erstmal alles paletti aus, aber spätestens wenn Deine Batterie nur noch halbvoll ist, wirst Du Abweichungen in der Belichtungsmessung sehen.
Das Problem besteht, wie ich oben schon ausgeführt habe, darin, daß Alkalinezellen - im Gegensatz zu den früheren Quecksilberzellen keine stabile Spannung über ihre Entladung aufweisen. Zwar kann man den Belichtungsmesser der SR-T problemlos von 1,35V auf 1,5V (oder was auch immer) umstellen, aber wo eine Quecksilberzelle praktisch über ihre gesamte Lebensdauer eine konstante Spannung von 1,35V lieferte, liefert eine Alkalizelle eine stark schwankende Spannung von 1,5 - 1,2V. Kalibrierst Du nun den Belichtungsmesser auf 1,5V um, dann wird er Dir mit einer nicht mehr vollen Alkalizelle falsche Werte anzeigen.
Im Internet (und auch hier im Forum) liest man immer wieder vom möglichen Einsatz einer in Reihe geschalteten Schottkydiode zur Spannungsreduzierung. Das ist in der Tat bei vielen Kameras ein probantes Mittel, um einen kleinen Spannungsabfall von etwa 150mV bis 200mV (je nach Typ der Schottkydiode) zu erzeugen und so trotz Verwendung von Batterien mit einer Nominalspannung von 1,5V oder 1,55V eine Umkalibrierung der Kamera zu vermeiden.
Wenn die Zellenspannung aber im Laufe der Zeit sinkt, nützt die Schottkydiode wenig, da die Spannung kameraseitig in gleichem Maße fällt.
Außerdem funktioniert die Schaltung mit der Schottkydiode auch nur solange gut, wie sich der Stromfluß durch die Diode nicht allzu stark ändert. Leider ist aber genau letzteres u.a. bei den Belichtungsmessern der Minota SR-Ts der Fall, denn dort ist der Stromverbrauch der Kameras extrem stark von der auf die Fotozelle fallenden Lichtmenge abhängig - bei völliger Dunkelheit fließen Mikroampere im unteren einstelligen Bereich, bei grellstem Sonnenlicht liegt man gut im dreistelligen Mikroamperebereich und kommt u.U. bei manchen Kameras sogar in den Bereich von Milliampere. Der Spannungsabfall an der Diode ist eine nichtlineare Funktion des durchfließenden Stroms, sprich, den Spannungsabfall an einer Diode kann man nur in erster Näherung als konstant ansehen, und er bleibt, wenn man genauer hinschaut, nicht über den gesamten nutzbaren Bereich hinweg gleich. Das bedeutet, daß Du Dir in Abhängigkeit von der Lichtstärke einen unterschiedlich großen zusätzlichen Fehler einhandelst, der schwer abschätzbar ist, weil er eben von der Lichtsituation abhängt - und könnte man den Fehler als geübter Fotograf gut abschätzen, bräuchte man wohl keinen Belichtungsmesser mehr... ;-)
Mit anderen Worten, die Lösung mit der Schottkydiode mag für manche Kameras prima funktionieren, für Minolta SR-Ts ist es aber keine wirklich zuverlässige Lösung. Und eine Umkalibrierung des Belichtungsmessers schafft auch keine Belichtungssicherheit, wenn Du nachher Alkalinebatterien einsetzt. Das funktioniert nur dann, wenn Du Silberoxidbatterien einsetzt, die relativ konstante 1,55V liefern (wenn auch bei weitem nicht so konstant, wie Quecksilberbatterien 1,35V liefern).
Die optimale Lösung bestünde in einer aktiven Spannungsstabilisierungsschaltung, was aber in Anbetracht der Tatsache, daß die Schaltung winzig klein aufgebaut werden muß und nur einen minimalen Eigenverbrauch aufweisen darf, um dauerhaft eingeschaltet bleiben zu können, alles andere als trivial zu lösen ist. Erschwerend kommt bei Minolta SR-Ts noch hinzu, daß die meisten Gehäuse gar keinen Ein-/Ausschalter besitzen (da der Stromverbrauch der Originalschaltung durch Aufsetzen der Objektivkappe vernachlässigbar klein wurde) und daß bei diesen Gehäusen Plus am Gehäuse liegt. Ein paar probante Lösungsvorschläge wurden allerdings schon in dem Parallelthread erwähnt:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=11119
Viele Grüße,
Matthias
EDIT: Frank hat die Sache ebenfalls schon in gleicher Richtung kommentiert, aber da ich den fast fertigen Beitrag noch im Editorfenster stehen hatte, schicke ich ihn nun auch noch ab. ;-)