ZITAt (NicoSRT 303 @ 2008-12-06, 23:37) Und jetzt bitte nicht auf dem Niveau "Kamera geradehalten..."[/quote] Hi Nico,
es läuft aber letztlich auf "Kamera gerade halten" hinaus. "Gerade" aber in allen Achsen.
Zunächst mal: die Verzeichnung ist Effekt der Eigenschaften des Objektivs; die hat mit der Kameraposition nichts zu tun und ist immer gleich (beim Zoomobjektiv müßte man korrekterweise sagen: bei selber Brennweite immer gleich, denn bei 17mm wird die Verzeichnung anders aussehen als bei 35mm).
Die perspektivische Verzerrung ist das, was Du durch die Kameraposition in den Griff kriegst.
Da sich durch das Objektiv nun mal alles zenralperspektivisch auf dem Film/Chip abbildet ist die ideale Kameraposition (bzw. die einzig präzise in Hinblick auf Dein Anliegen) die, bei der die Kamera...
1. völlig parallel und genau im Mittelpunkt zum Motiv ausgerichtet ist und
2. in beiden Achsen "im Wasser" steht (also weder seitlich noch nach oben oder unten gekippt ist)
Manchmal kann man nicht alle Kritierien erfüllen. In den vertikalen Mittelpunkt eines Gebäudes kommst Du nur, wenn Du gegenüber in einem anderen Gebäude auf dem Balkon stehst (oder sonstwie Deine Kameraprosition erhöhst).
Alternative: Shiftobjektive.
Wenn das nicht geht, dann kann man nur die Kamera hochschwenken. Aber: dennoch spielen die anderen Achsen auch hier eine Rolle. Stehst Du nun mittig zum Gebäude und die Kamera ist horizontal gerade ausgerichtet, nur eben nach oben gekippt, weil Du sonst ja das Gebäude von der Strasse aus nicht ganz drauf kriegst, dann kommt am Ende ein Bild heraus, dass symetrisch ist, nur eben dass sich das Gebäude nach oben verjüngt.
Genau das kann man dann ausgleichen mit der "Perspektivischen Korrektur" in (z.B.) Photoshop.
Stehst Du dabei aber eben nicht mittig und ist die Kamera auch horizontal nicht gerade ausgerichtet, dann geht es mit einer einfachen (symetrischen) Perspektivkorrektur eben nicht mehr, sondern Du mußt das Bild asymetrisch verzerren. "Gerade" wird es dabei wohl... aber es bleibt dennoch asymetrisch (siehe unten).
Man kann das ganz gut nachvollziehen, wenn man mal die perspektivischen Achsen aufzeichnet.
Hier absichtlich die Achsen, die sich ergeben, wenn die Kamera nicht parallel/mittig ausgerichtet ist - da sieht man sofort, dass danach die Korrektur der planen (2D) Fläche in Photoshop komplizierter ist.
Ideale Position:
[attachment=4688ersp01.jpg]
Zu weit links und zu tief:
[attachment=4689ersp02.jpg]
Noch weiter links und noch tiefer:
[attachment=4690ersp03.jpg]
Aufsicht mittige Kameraposition:
[attachment=4686:aufsicht01.jpg]
Aufsicht außermittige Kameraposition, aber Kamera leicht nach rechts geschwenkt:
[attachment=4687:aufsicht02.jpg]
Dies ist der "Fehler", der sich sofort verrät, weil er nachträglich durch nichts auszugleichen ist.
z.B. hier: http://www.mi-fo.de/forum/4homepages/detai?image_id=10394 - Kameraposition zu weit rechts, aber dann nach links geschwenkt.
Das kann man zwar irgendwie gerade ziehen... aber die Asymetrie innerhalb des Bildes wird immer bleiben.
Was die Verzeichnung bzw. die Korrektur des ganzen angeht...
Zuerst die Verzeichnung ausgleichen, dann die perspektivische Verzerrung.
Hier sind Tools hilfreich, die die Verzeichnungskorrektur als Preset speichern... denn oft hat man ja gar keine brauchbaren Linien im Bild, um die Verzeichnung "freihand" auszugleichen.
Am besten sind Tools, die Verzeichnung korrigieren und gleichzeitig Perspektive korrigieren lassen (bzw. es sind auch hier immer noch 2 Arbeitsschritte, aber das Bild wird erst nach beiden Arbeitsschritten interpoliert).
Ohne jeden Komfort und Preset ist "Rectilinear Panorama" von Altostorm. Fummeliger geht es nun wirklich nicht mehr, allerdings ist die Qualität spitze.
Sonst die üblichen Verdächtigen: die Lens Correction von "Powerretouche" z.B. (nur Verzeicnungskorrektur), PTLens (Verzeichnung + Perpsektive)... u.a.
Die Photoshop-Filter für kreisförmige Verformung sind schlecht... also auch die Objektivkorrektur.
Sehr gut aber macht Photoshop "perspektivische" Korrekturen (bzw. alle planen Korrekturen).
Oder konkret im Menu "Transformieren": "Skalieren", "Neigen", "Drehen", "Verzerren", "Perspektivisch" arbeiten gut. "Verkrümmen" und "Objektivkorrektur" (unter "Filter" sind mies.
Aber wie gut auch immer die Tools sind... die (möglichst) gute Aufnahme ersetzen sie niemals.
Beste Grüße.