RE: DRI - so geht's richtig

#1 von Eugene ( gelöscht ) , 25.08.2007 23:50

Hi,

bitte nicht vom Titel irritieren lassen, ich habe keine Ahnung von DIR, die darüber hinausgeht, dass DRI dazu da ist, kontrastreiche Szenen mithilfe irgendwie übereinandergelegter Aufnahmen optimiert fotografisch darzustellen, man dabei jedoch Gefahr läuft, die Szene unnatürlich farbverfälscht darzustellen. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Da ich annehme, dass es noch so einige Forums-user gibt, denen es ähnlich geht, habe ich mir gedacht, einen thread zu starten, in dem das Verfahren dargestellt wird.
Sollte sich also jemand damit auskennen, etwas Zeit haben, etwas dazu zu schreiben, und willens sein, den content des Forums inhaltlich zu erweitern, dann ist hier der richtige Ort und jetzt der geeignete Zeitpunkt dazu. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Möglicherweise exitiert auch eine geeignete freeware?

Viele Grüsse und schönen Dank!!!!

Eugene


Eugene

RE: DRI - so geht's richtig

#2 von thomasD , 26.08.2007 00:11


Gruß, Thomas

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RE: DRI - so geht's richtig

#3 von *mb* , 26.08.2007 00:25

ZITAt (Eugene @ 2007-08-25, 23:50) ... ich habe keine Ahnung von DIR ...[/quote]
/good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />


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RE: DRI - so geht's richtig

#4 von Screamapillar , 26.08.2007 01:15

Es geht hauptsächlich darum, den Kontrastumfang eines Bildes zu erhöhen.
Sprich, die Bandbreite des Gesamtkontrastes eines Bildes erhöhen.

Dazu legt man eine Belichtungsreihe an.
Unterbelichtet, normal belichtet und überbelichtet.
Je mehr Zwischenstufen, um so "besser" das Ergebnis.
Mindestens müssen es aber zwei Bilder sein (Ausnahme, siehe später).

Die Bilder werden aber nicht einfach übereinander gelegt, sondern die hellsten Stellen werden immer mit der nächst dunkleren aus einem anderen Bild ersetzt. Und so weiter.
Man erhält eine Abbildung, die sowohl z.B. das Innere eines Raumes zeigen kann, als auch das, was draussen ist, wäre der Raum jetzt sehr dunkel und draussen schiene die Sonne im Mittag.

Oftmals wirken diese Aufnahmen aber stark künstlich. Denn Farben werden imho auch verstärkt.
Ich denke, dass hier der Prozess des Tonemapping ausschlaggebend ist.

Das Problem bei einem echten HDRI bzw. HDR-Bild ist, dass es über einen viel zu großen Gesamtkontrastumfang verfügt, als handelsübliche Darstellungsgeräte imstande wären anzuzeigen.
Ein HDRi (mage) wirkt auf einem normalen Röhrenmonitor sehr seltsam. Es gibt zwar Anzeigegeräte, die dies darstellen können, aber... Teuer.

Deshalb kommt ein Trick zur Anwendung, um diese echten HDR-Bilder auch auf normalen Geräten anzeigen zu können:
Das Tone-Mapping. Dabei wird das HDRI quasi umgerechnet und anzeigbar.
Wie genau diese Umrechnung funktioniert, weis Ich aber nicht.

Grundsätzlich eigent sich die DRI-Technik eher für statische Aufnahmen wie Gebäude, Stilleben oder Landschaften.
Bedingt durch die Belichtungsreihe. landschaften geraten auch sehr schnell unscharf, wenn es windet.
Der Himmel kann auch komisch wirken, wenn die Wolken schnell ziehen...
Es gibt allerdings auch Methoden, mit einer RAW-Aufnahme, z.B., ein HDRI zu erstellen.
Damit habe Ich mich aber noch nicht beschäftigt.
Bisher habe Ich alles mit der Software "Photomatix" gemacht. Allerdings ist der Effekt irgendwie schnell ausgelutscht.
Ich habe mich nicht wirklich lange damit beschäftigt, weil mir die Technik zu umständlich war.

Hier zwei Beispiele, die sehr unnatürlich wirken:

[attachment=3152:hdr1.jpg][attachment=3153:hdr2.jpg]

Beim zweiten sieht man auch die angesprochenen Problemem mit bewegten Objekten.
Aber auch gut den zu erreichenen Gesamtkontrastumfang.

Diese hier, finde Ich, wirken schon eher[!] natürlich:

[attachment=3154:hdr3.jpg][attachment=3155:hdr4.jpg]


Was mir nie wirklich gelang: 100%ig scharfe Aufnahmen wie beim gewöhnlichen Fotografieren.
Und Ich habe, meine Ich mich zu erinnern, immer auf Stativ und Spiegelvorauslösung gesetzt (ausser im ersten Bild, mein allererstes HDR btw.).
Entweder es macht sich wirklich jede kleinste Bewegung (nur was?) bemerkbar (potenziert durch weitere in anderen Aufnahmen), oder beim Umwandeln geht zu viel verloren.

Ich denke aber, dass die Ein-Bild-Methode hier definitiv Vorteile bietet.

Soweit meine Erfahrungen/Kenntnisstand zum Thema DRI.
Man möge Fehler verzeihen, aber bitte korrigieren.

Gruß,
Jan


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RE: DRI - so geht's richtig

#5 von bianchifan ( gelöscht ) , 26.08.2007 08:56

ZITAt (Eugene @ 2007-08-25, 23:50) ich habe keine Ahnung von DIR, die darüber hinausgeht, dass DRI dazu da ist, kontrastreiche Szenen mithilfe irgendwie übereinandergelegter Aufnahmen optimiert fotografisch darzustellen[/quote]
Ich habe auch nicht all zu viel Ahnung davon, aber ich fürchte fast, Du verwechselt da etwas..

In dem Sprachgebrauch, in dem ich DRI normalerweise kenne, steht DRI für Direct Rendering Intent, aber ich bin da seit jeher messtechnisch verseucht.

Das Verfahren, welche Du m.E. nachgefragt hast, und welches soeben wunderbar erklärt wurde, ist mir als High Dynamic Range, also HDR Technik geläufig.

Ich weiß, dass die Abkürzung aber noch für andere Verfahren steht, für die ich mich (als immer noch nicht aktiver Digitalfotograf - wegen permanent ausgefressener Lichter) aber noch nicht näher interessiert habe.

Für HDR gibt es einige Freeware o.ä., ich kann Dir nur dringend davon abraten, solange Du die Technik nicht beherrscht, die Ergebnisse werden sehr schnell kitschig.
Beschäftigung mit der verwendeten Bildbearbeitung und Ausloten ihrer Möglichkeiten ist der oftmals ansprechendere Weg, zumal Du dann vollständige Kontrolle über das Ergebnis hast.
So kannst Du das verfahren sowohl zur Erweiterung des dynamischen Umfangs eines Motivs (z.B. Gegenlicht) als auch zur künstlerischen Verfremdung benutzen.


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RE: DRI - so geht's richtig

#6 von thomasD , 26.08.2007 11:00

DRI ist als Abkürzung schon richtig: Es steht in diesem Zusammenhang für Dynamic Range Increase und somit für die Erhöhung des Dynamikumfangs
HDR steht für High Dynamic Range und somit insgesamt für Bilder mit hohem Dynamikumfang.

Wenn ich es richtig verstehe, kann man also mit Methoden des DRI (die Technik) zu HDR-Bildern (das Ergebnis) kommen.
Letzlich werden beide Abkürzungen auch verwendet, um unterschiedlich belichtete Bilder übereinander zu legen.

Wie das funktioniert, wurde ja schon erklärt, hier nochmal mit anderen Worten:

Angenommen, ich habe ein Motiv, dessen Kontrastumfang den der Kamera übersteigt. Das Histogramm ist somit an einem oder an beiden Enden abgeschnitten. Durch mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung kann nun der gesamte Helligkeitsverlauf von dunkel bis hell aufgenommen werden. Die stark belichteten Bilder haben dann die Informationen der dunklen Bildpartien, die schwach belichteten Bilder haben die Informationen der hellen Partien.

Diese Bilder lassen sich nun ineinanderrechnen, sodass man ein Bild hat, welches alle Informationen liefern kann. Dabei muss des Bild eine entsprechend hohe bit-Anzahl je Kanal haben.

Nun lassen sich solche Bilder aber i.d.R. auf herkömmlichen Ausgabemedien oder Ausgabegeräten nicht sinnvoll darstellen, sie wirken flau.

Beim Tonemapping wird dies angeglichen. In dem Beispiel einer Innenaufnahme mit Aussenlandschaft durch das Fenster wird dann zum Beispiel für den Innenraum die Information des stark belichteten Bildes verwendet, für die Landschaft draussen die Information des schwach belichteten Bildes.
Dass dies bei manchen Ergebnissen unnatürlich wirkt liegt daran, dass durch diesen Trick helle Stellen im Ergebnis dunkler werden können als weniger helle an anderer Position.

In meinem Beipiel kann man das sehen: Die Lampe hat innen Bereiche, die dunkler sind als Stellen an der Decke.

Das Beispiel zeigt drei unterschiedlich belichtete Bilder und das DRI-Ergebnis.


Gruß, Thomas

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RE: DRI - so geht's richtig

#7 von thomasD , 26.08.2007 11:06

Noch eine Anmerkung: Das Beispiel entstand manuell durch Arbeiten mit Masken in PSP. Als Software habe ich schon mit Picturenaut gespielt, eine Freeware. Die Regler zum korrigieren des Ergebinisses sind mir allerdings noch nicht ganz klar, aber die Standardeinstellung liefert schon meist brauchbare Ergebnisse.

Anbei noch ein Ergebnis mit Picturenaut, DRI-Ergebnis und einfaches, normal belichtetes Bild


Gruß, Thomas

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RE: DRI - so geht's richtig

#8 von Schmetterling im Eis , 26.08.2007 12:09

hat nicht Photoshop seit CS, und in CS2 nochmals verbessert eine Werkzeug für DRI?
hat das schon mal jemand benützt?


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RE: DRI - so geht's richtig

#9 von marcx88 , 26.08.2007 12:47

ZITAt (Schmetterling im Eis @ 2007-08-26, 12:09) hat nicht Photoshop seit CS, und in CS2 nochmals verbessert eine Werkzeug für DRI?
hat das schon mal jemand benützt?[/quote]
Photoshop CS (Version 8.01) hat es noch nicht.


Liebe Grüße
Marcus


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