Hallo -
angeregt durch die Diskussionen um den Sinn oder Unsinn einer Zeiss Distagon 2.8/21mm (als Ergänzung zum MinAF/SAL 2.8/20mm und Zeiss 2.8/16-35mm) habe ich die alten Threads zum 2.8/20mm wieder durchgelesen. Das 20er kommt dort - je nach Nutzer - sehr gut oder auch ganz schlecht weg. Speziell an digitalen Kameras scheint das Objektv aber eher gemässigte Begeisterung auszulösen, um es mal höflich zu sagen.
Auf der Suche nach der Ursache dieser Unstimmigkeiten habe ich zunächst getestet, wie die Konstruktion auf Veränderung des Auflagemasses reagiert (das MinAF 2.0/100mm beispielsweise zeigt einen deutlichen Leistungsabfall, wenn man einige hundertstel-mm weg vom optimalen Auflagemass ist). Resultat: Daran liegt's wohl nicht.
Bei genauerem Hinsehen fiel mir allerdings auf, dass beim Abblenden von f2.8 auf f5.6 die Abbildungsleistung im Zentrum ziemlich drastisch einbrach, am Rand dagegen plötzlich wesentlich besser als in der Bildmitte wurde. Stutzig geworden, repetierte ich den Versuch ... dasselbe Resultat. Zehn Wiederholungen später - ohne einen einzigen Ausreisser - kann ich sagen, dass zumindest mein 2.8/20mm in der Bildmitte eine drastische Fokusdifferenz beim Abblenden aufweist (Abstand zum Objekt 3 m).
Korrigiert man bei f5.6 die Fokussierung manuell nach (ca. 1mm in Richtung "näher" drehen), so ist die Abbildungsleistung plötzlich in der Bildmitte brillant, am Rand immer noch sehr gut (mit Ausnahme der CA's).
Falls sich dies bei anderen 2.8/20mm Objektiven nachvollziehen lässt, haben wir wohl die Ursache für die so stark divergierenden Beurteilungen gefunden.
Und nun wird's interessant: Mein Objektiv ist ein sehr frühes (1987). Hat Minolta eventuell später eine Information ins ROM eingefügt, die den AF je nach Blende etwas anders (und damit präzise) ansteuert? Zumindest bei den SSM-Objektiven sind derartige Korrekturen möglich und werden angewendet. Vielleicht auch bei neueren 2.8/20mm-Objektiven ?
Gr Steve
BTW: Beispielbilder folgen morgen.