ZITAT(beate @ 2008-08-20, 18:41) Nachdem uns O1af bereits die beiden Rokkore 2,8/135mm [4-Linser] und 4/200mm im untenstehenden thread [3,5/200] verraten hat, bin ich gespannt, was ihr über die beiden Objektive 2/135mm und 2,8/200mm hinsichtlich Gläser mit niedriger Dispersion wisst.
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Das würde mich auch interessieren ...
ZITAT(01af @ 2008-08-20, 19:06) Wissen tu ich über die Gläser in diesen beiden Objektiven nichts, doch die Vermutung ist naheliegend, daß auch diese Sondergläser mit niedriger Dispersion enthalten.[/quote]
Interessants wird's ja dann, wenn man ein Glas mit anomaler Teildispersion hat, mit der man dann in einem bestimmten Wellenlängenbereich die Farbfehler fast eliminieren kann. Zumindest das MD 5.6/400mm hat eine solche Linse, in diesem Fall aus Fluorit. Später wurden dann von Minolta die AD-Gläser eingesetzt, zunächst beim AF 2.8/300mm APO.
ZITAT(01af @ 2008-08-20, 19:06) Zufällig weiß ich vom MC W.Rokkor-HH 1:1,8/35 mm, daß es (mindestens) eine Linse aus einem seinerzeit neuentwickelten, besonders hochbrechenden Glas enthält. Die Vermutung ist naheliegend, daß dies auch und erst recht für seinen Nachfolger, das MD W.Rokkor 1:1,8/35 mm gilt ... und allerhöchstwahrscheinlich für die meisten anderen Weitwinkel-Rokkore auch.[/quote]
Zumindest das 2.5/28mm und das 1.2/58mm dürften auch eine solche Linse haben, da manche Chargen zu Linsengilb neigen - verursacht durch Radioaktivität. Ob dabei eine absichtliche Zugabe von Thorium (wie bei Kodaks "Aero-Ektar"-Objektiven) oder eine Verunreinigung der oft eingesetzten Lanthaniden-Elemente ausschlaggebend war, weiss ich nicht. Sondergläser sind das mit Sicherheit.
ZITAT(beate @ 2008-08-20, 19:32) Aber bei den beiden erstgenannten Neurechnungen aus 1975 weißt Du es - darf man fragen woher? In den Scheibel Büchern wird man leider nicht fündig - war der Minolta Spiegel infortiver?[/quote]
Scheibel schreibt im "Minolta Buch II" S 60:
"... neuste wissenschaftliche Erkenntnisse machen es möglich, die Linsenzahl eines Objektivs z. B. von 6 auf 4 zu reduzieren und gleichzeitig die Abbildungsleitsung etwas zu verbessern. Ganz nebenbei wird der neue Vierlinser kleiner und leichter sein - nicht unbedingt niedriger im Preis, denn eine dicke Linse aus teurem Spezialglas ..."
Das einzige Objektiv, das dieser Beschreibung einsprechen könnte, ist das 2.8/135mm, wo Minolta 1975 vom 6-Linser auf den 4-Linser umstellte und gleichzeitig die Grösse etwas reduzierte. Das mit der Gewichtsreduktion passt allerdings nicht wirklich ...
Zum damals (1975) neuen MC 4/200mm schreibt Scheibel:
" oder man behält die Linsenzahl bei und verbessert die Leistungsdaten. ... Vor über einem Jahrzehnt gab es das 5/200mm, danach das etwas lichtstärkere 4.5/200mm und dann das 4/200mm, alle mit 5 Linsen. Das neuste Tele-Rokkor 4/200mm ... ist gleichzeitig das mit Abstand leistungsstärkste 200mm-Rokkor überhaupt. Erreicht wurde dieser Fortschritt u. a. durch ein neues Kurzflint-Glas". (Kurzflintglas hat eine niedrige Teildispersion, aber - anders als Fluorit - noch keine anomale Teildispersion. Siehe "Apochromat"
Gr Stephan