moin, ZITAt (str808 @ 2011-08-06, 18:15) Kannst du den Link posten. Es scheint einer der wenigen detaillierten Berichte darüber zu sein, dass die Aero-Ektare tatsächlich Gamma-Strahlen in relevanten Mengen abgeben.[/quote]
Google ist Dein Freund: hier hat 'Pete' Peter L. Andrews diesen Text am 29.06.2001 ursprünglich gepostet. Er wird auch an weiteren Stellen u.a. auf dpreview gefunden (Google Such-Ergebnisse hier).
Kodak hat in den Aero-Ektaren mindestens seit 1939 bis in die 1950er Jahre Thoriumoxid-Gläser eingesetzt. Es kam 11% - 13% Thoriumoxid zum Einsatz.
In der Zerfallsreihe von Thorium befinden sich einige harte Strahler, u.a. Radon-220 (HWZ 55.6 s). Wie weiter vorn im Thread schon ausgeführt ist Thorium dank seiner Töchter eben nicht so harmlos, wie es als im Glas fest gebundener alpha-Strahler auf den ersten Blick erscheint.
Für das Minolta Rokkor-SI 2.5/28mm hat Professore hier im Thread mit dem Gamma-Spektrometer Thorium nachgewiesen. Eine zweite unabhängige Messung wäre schön, ich gehe aber davon aus, dass dies am Befund nix ändern wird.
Die Aero-Ektare wurden auch schon von verschiedenen Leuten gemessen:
Michael S. Briggs, Physiker bei der NASA im Bereich Gamma-Strahlungs-Astrophysik hat sich in diesem Beitrag dazu ausgelassen,
und Marco Cavina hat viele Infos zu Linsenschnitten inklusive genauer Radien und Glaseigenschaften zusammengetragen, die Aero-Ektare finden sich hier.
(für des italienischen nicht mächtige -wie mich- hier eine grausame Google-Übersetzung. Die Grafiken sind aber auch ohne den Text eindeutig)
Die Strahlungsdosis liegt, wenn man die Teile die ganze Zeit in Körpernähe hat, mit ca. 25 mSv/a beim 10-40 fachen der natürlichen Strahlenbelastung in Mitteleuropa (0.8-2.5 mSv/a). Das mag kein Problem sein, wenn man um diese Strahlung weiß und entsprechend umsichtig mit diesen Objektiven umgeht. Man sollte z.B. auf keinen Fall mit dem Auge direkt durch ein solches Objektiv schauen, die Hornhaut und die Netzhaut sind recht strahlungsempfindlich. Und die Teile sind nicht als Kinderspielzeug (was für eine tolle Lupe ...) geeignet, und der Handel damit ohne Hinweis auf den Thorium-Gehalt und die Strahlung ist von Amts wegen zu unterbinden.
Ich konnte bisher nicht heraus bekommen, welche EU-Richtlinie da angeblich neu sein soll, und eine "alte" habe ich auch nicht gefunden.
Ich weiß aber, dass etliche amtliche Radioaktivitätsmessstellen in Deutschland betrieben werden, die u.a. Trinkwasser, Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände ständig stichprobenmäßig messen, um die Hintergrundbelastung zu bestimmen und bei Kontaminationen frühzeitig aufmerksam zu werden. Und es ist klar, dass der (grenzüberschreitende) Handel mit radioaktiven Gegenständen strikt reglementiert ist, dafür ist der Zoll zuständig. Manche Produktgruppen werden routinemäßig "freigemessen", die meisten natürlich nicht.
gruesze, thomas
wieder da ...