Forum Übersicht - X-700 » Welche Schwachstellen hat die Minolta X-700?

Hallo,

um ohne große Helfer fotografieren zu können, möchte ich mir eine gebrauchte X-700 zulegen (wegen dem guten Ruf und ich hatte mal eine in der Hand, deren "Klick" einfach schön war).
Wie ich beim Stöbern in diesem Forum feststellen konnte, gibt es wohl drei mögliche Schwachstellen bei Gebrauchten: die Dichtungen, ein Kondensator und der Bildzähler.

Gibt es andere Schwachstellen?

Was darf eine in gutem Zustand kosten?

Die Kamera kann TTL-Blitzsteuerung, oder?

Welche Objektive empfehlt ihr? Was ich brauche: 50mm, 135mm, 200mm und 28-70mm oder mehr.

Vielen Dank und Grüße
Rüdiger

[EDIT: Titel überarbeitet durch Moderator.]
[EDIT: Beitrag verschoben durch Moderator.]

Hallo Rüdiger,

ich habe eine X-700, bei der ist der Verschluss nicht mehr ganz in Ordnung. Ich vermute, er ist etwas verdreckt und läuft nicht mehr gleichmäßig ab. Ansonsten hast du eigentlich alle erwähnenswerten Probleme der X-700 gelistet. Eine Überlegung wert ist meiner Meinung nach der MD-1 damit liegt die Kamera wesentlich besser in der Hand. Hast du dir schon mal die X500 angeschaut? Die kann nämlich im Gegensatz zur X700 mit Nachführmessung aufwarten.

Ja, die X700 kann TTL Blitzsteuerung. dafür brauchst du dann einen Blitz der PX Serie oder einen kompatiblen der Fremdhersteller (da kenne ich mich nicht aus).

Zu den Objektiven:
Generell kannst du bei den Minolta Objektiven mit SR Bajonett nicht viel falsch machen. In erster Linie hängt es von deinem Budget ab, welches Modell du dir zulegst. Qualitativ sind alle 50iger, die ich bisher gesehen habe sehr gut. Du musst nur entscheiden wie lichtstark es sein soll. Von 1,2 bis 2,0 ist alles in mehreren Versionen Vorhanden.
Bei 135mm würde ich dir ein MC 135 2,8 empfehlen, ich liebe das Objektiv. 200m decke ich mit dem MD 75-200m 4,5 Zoom ab, das ist ein wirkliches Spitzenteil. Ansonsten bieten sich die 200 Festbrennweiten an, da besitze ich aber keine selbst.
28-70 gibt es keins aber es gibt ein 35-70 4,0, dass ebenfalls sehr gut sein soll. Dazu dann vllt. eine 24 Festbrennweite?
Ob MC oder MD Variante ist oftmals eine Geschmacks- und Gewichtsfrage ;-)

Viele Grüße
Niels

Hallo Rüdiger,

die Problemzonen der X-700 hast du schon richtig erkannt; nur bei den Kondensatoren musst du aufpassen: In der X-700 gibt es deren zwei: Eine unter dem Bodendeckel und einen - etwas schwieriger zugänglich unter dem oberen Gehäusedeckel zwischen Prisma und Rückspulkurbel!
Mit der Lichtabdichtung hast du auch den Vorteil, dass die Rückwand abnehmbar ist, erleichtert das Anbringen neuer Dichtungen, bzw. man kann sich aus einer defekten X-700 den Deckel als Ersatzteil behalten!
Ich nutze meine X-700 mit folgenden Objektiven: Rokkor 2.8/28 mm, Rokkor 1.7/55mm, Rokkor 3.5/135 bzw Hoya 2.8/135(relativ unbekannt, aber Top-Qualität) und einem Soligor 3.5/200 mm sowie einem Blitz "Minolta 132PX".
Mit dieser Ausrüstung bin ich vollkommen zufrieden und hab' bis jetzt keine "Linse" vermisst!

Servus,
Klaus

Hallo Rüdiger!

Auch ich setze als "beruhigenden" Gegenpol zur Digitalwelt zunehmend gerne wieder die X-700 ein, mit der ich schlicht keine, auch nicht die schon genannten Probleme habe. Also: diese Kamera ist eine sehr gute Wahl!!

Aber auch von mir der Rat: probier mal die X-500, habe seit gut einem Monat zwar erst eine, aber sie hat meiner X-700 (momentan jedenfalls...) den Rang abgelaufen. Kann auch alles nötige, z.B. auch Blitz-TTL, aber die Möglichkeit der Nachführmessung ist eine echte Bereicherung; und ich persönlich benutzte bei Atomatiken eh immer nur Zeit- und nicht Programmautomatik, also "reicht" mir da die X-500. Das muß aber jeder für sich entscheiden. Der Body ist vom Handling her sonst identisch.

An Objektiven nehme ich folgende Kombi mit:

- 2.8/24mm (VFC: supertoll, aber nur wer es will bzw "spielen" will. Sonst kann man "ohne" viel Geld sparen!
- 3.5/50mm Macro ( ALLERerste Sahne, da verzichte ich gerne auf Lichtstärke und laß mein 1.2 zu Hause...)
- 2.8/135mm (ich habe auch hier das MD und nicht MC und bin auch damit sehr zufrieden!

Damit habe ich persönlich mein "weniger ist mehr" entdeckt!


Gruß Uwe

Hallo Rüdiger,

auch ich bevorzuge die X-500, mit Motordrive ein Supergespann. Ich haba dazu den PX 280 gehabt, aber bin dann doch schnell auf Metz umgestigen (Stabblitz), die ja über Adapter voll kompatibel sind.

Wie schon gesagt sind viele Objektive gut. Ich hatte mir für den WW-Bereich das 24-35 Zoom zugelegt. Das 35-70 ist auch okay, wurde aber schnell von Festbrennweiten verdrängt.

Meine Lieblinge:

50/1,2
85/2
100/2,5
250 RF (Spiegeltele)

Dazu habe ich noch ein 50-er Makro und ein Novoflex Schnellschuß 200/300 (war vor AF das schnellste, was es gab).

Falls Du Makro liebst, unbedingt ein Balgengerät zulegen, am besten von Novoflex. Sehr brauchbar für unterwegs ist auch der Minibalgen von Minolta. Dazu dann einen Winkelsucher, einen Kabel-Fernauslöser und ein Stativ. Das Stativ und den Kabelauslöser natürlich nicht nur für Makros.

Du siehst: Über Mangel an Investitionsmöglichkeiten mußt Du nicht klagen. Dafür bist Du dann auch voll dabei. Und vergleichen mit den Preisen aus der Vor-AF-Zeit ist das ja heute (fast) alles geschenkt.

ZITAt (Noelle @ 2008-07-29, 9:00) Bei 135mm würde ich dir ein MC 135 2,8 empfehlen, ich liebe das Objektiv. 200m decke ich mit dem MD 75-200m 4,5 Zoom ab, das ist ein wirkliches Spitzenteil. Ansonsten bieten sich die 200 Festbrennweiten an, da besitze ich aber keine selbst.
28-70 gibt es keins aber es gibt ein 35-70 4,0, dass ebenfalls sehr gut sein soll.

Viele Grüße
Niels[/quote]


Es gibt ein Minolta MD Zoom 28-70 3.5-4.8.
Empfehlenswert ist es aber nicht. Es handelt sich um ein Objektiv aus der letzten MD Serie und wurde wahrscheinlich von Cosina gefertigt.

Für den Brennweitenbereich steht das hervorragende MD 28-85 3.5-4.5 zur Verfügung.

Meine bisherigen (schlechten) Erfahrungen mit verschiedenen X-700:
- Verschluss defekt
- Lichtdichtung undicht
- Batterie sehr schnell leer (2-3 Filme), kann aber eventuell auch an der Charge Batterien gelegen haben...

Mein jetziges Modell mach derzeit keine Probleme.

Ansonsten ist für die X-700 der MD-1 zu empfehlen. Ich liebe das Geräusch... ;-)

ZITAt (Quvi @ 2008-07-29, 16:02) Meine bisherigen (schlechten) Erfahrungen mit verschiedenen X-700:
- Verschluss defekt
- Lichtdichtung undicht
- Batterie sehr schnell leer (2-3 Filme), kann aber eventuell auch an der Charge Batterien gelegen haben...[/quote]

Wobei Punkt 2. und 3. der X-700 nicht als "Schwachstellen" anzukreiden sind. Die Abkehr von dem Metall-Lamellen-Schlitzverschluss
der XD-Modelle war nicht unbedingt eine glückliche und zeitgemäße Entscheidung von Minolta, aber die Tuchverschlüsse sind besser als ihr Ruf.
Das bei den in hohen Stückzahlen auf dem Markt befindlichen und fast 30 Jahre alten Kameras vereinzelt Schäden auftreten ist nicht ungewöhnlich
und auch nicht typisch. Wenn du auf TTL-OTF verzichten kannst/möchtest, kaufe dir eine XD-7, wenn nicht eine X-500

Wenn gerade von Motorantrieben die Rede ist:

Falls Du es nicht ohnehin schon im Forum gelesen hast, gilt es zu erwähnen, dass beim Motorisierungswunsch nur der MD-1 oder der originale Winder G verwendet werden sollte.
Es wird leider oft berichtet, dass Antriebe von Fremdherstellern der Kamera sowohl mechanisch als auch elektronisch den Garaus machen.

Viele Grüße

Mick

Noch eine Info am Rande: Laut Gerüchten in englischsprachigen Foren sollen frühe X-700 Chargen kein Kondensator-Problem haben. Ich selber kann das nicht verifizieren, da ich auch eine sehr frühe X-700 mit defekten Kondensatoren hatte, was diese These widerlegen könnte. Eigentlich kann es mir egal sein, da das Umlöten der Elkos nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.

Da man dafür sowieso die Oberkappe entfernen muß, kann man gleich die ASA-Verstellung in Augenschein nehmen: Dort setzt sich gerne ein Sandkorn zu viel rein (oder die Aluskala selber kotrrodiert!, so daß die Verstellung schwergängig wird. Leider übernimmt nur eine kleine Nase die Verstellung. Wenn es also zu schwergängig wird, ist diese Nase ganz unversehens ab! Deshalb lieber dort mal nachgeschaut und gereinigt als dann rumbasteln müssen...

An defekten Bildzählwerken hatte ich bisher nur ein X-700-Exemplar in Händen. Aus das ist mit etwas Geschick reparabel.
Mit defektem Verschluß noch gar keine X-700, wobei ich das auch nicht bereue...

Statistisch gesehen schlägt sich die X-700 gar nicht so schlecht, obwohl obige Zeilen sich erst einmal anders lesen. Ich halte sie für eine recht zuverlässige Kamera. Man sollte nicht vergessen, daß es eben keine neue Kamera ist!

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten!!

Ihr habt mich soweit bestätigt. Ok, x-700 oder x-500 (letztere wird nicht soooo oft angeboten).

Die Frage nach den Objektiven bleibt. Es gibt ja unzählige Alternativen: Minolta, Exakta, Vivitar, Rokkor, Soligor und was weiß ich wie die alle heißen.
Ich habe mal ein Portrait-Bild gesehen, dass mit einem 135mm und Fuji Reala gemacht wurde. Himmlich. Ich möchte nach Möglichkeit nicht alle bei ebay angebotene ausprobieren sondern relativ schnell gute Objektive haben. 135mm / 1:2,8 ist nicht gleich 135mm / 1:2,8 und 50mm 1:1,7 ist nicht gleich 50mm / 1:1,7. Oder? Ihr versteht mich?

Makro ist nett, ist aber nicht meine Präferenz. Ich möchte Landschaft und Leute fotografieren.

Vielen Dank und Grüße
Rüdiger

ZITAt (tapsbaer @ 2008-07-29, 21:46) x-700 oder x-500 (letztere wird nicht soooo oft angeboten).[/quote]
Das erstaunt mich etwas, meiner Einschätzung nach sind praktisch genausoviele X-500 im Pool wie X-700.
ZITATDie Frage nach den Objektiven bleibt. Es gibt ja unzählige Alternativen: Minolta, Exakta, Vivitar, Rokkor, Soligor und was weiß ich wie die alle heißen[/quote]
Rokkor ist eine Bezeichnung, mit der Minolta selbst (und nur Minolta) seine Objektive in einer bestimmten Zeitspanne geschmückt hat. Insofern: Alle Rokkor-Objektive sind von Minolta.

Exakta, Vivitar und Soligor sind überwiegend Handelsmarken, hinter denen sich Noname-Objektive verschiedenster Hersteller verbergen. Es gibt Ausnahmen bei den sehr alten Objektiven dieser Marken, in der Regel kann man diese Objektive aber als schlecht bezeichnen.

Da heute auch schon die Original-Minolta-Objektive für einen Appel und ein Ei angeboten werden und von ganz wenigen Ausnahmen das gesamte Spektrum von Objektivtypen hochkarätig abgedecken, gibt es eigentlich keinen Grund, warum man noch auf Fremdobjektive zurückgreifen müßte. Wie gesagt, es gibt ein paar Ausnahmen, aber gerade, solange Du noch nicht absolut genau weißt, was Du willst, empfehle ich Dir, bei Original-Minolta-Objektiven zu bleiben. Damit kannst Du nichts falsch machen, mit Fremdobjektiven schon.

Von den meisten Minolta-Objektiven gab es über die Jahrzehnte verschiedene Versionen. Die sind zwar kompatibel (solange sie ein SR-Bajonett haben), aber u.U. kannst Du Dich hier auf bestimmte Linien spezialisieren. Dazu bei Bedarf mehr.

Viele Grüße,

Matthias

ZITAt (matthiaspaul @ 2008-07-30, 0:58) ...Exakta, Vivitar und Soligor sind überwiegend Handelsmarken, hinter denen sich Noname-Objektive verschiedenster Hersteller verbergen. Es gibt Ausnahmen bei den sehr alten Objektiven dieser Marken, in der Regel kann man diese Objektive aber als schlecht bezeichnen...[/quote]
Hi Matthias,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Folgendes Bild wurde mit einer x-700 und Vivitar 135mm / 1:2.8 gemacht. Ich finde das richtig gut.

X-700 mit Vivitar

Tendenziell hast Du sicherlich recht. Du hast ja auch geschrieben, dass es Ausnahmen gibt. Wenn ich die nur kennen würde.

Viele Grüße
Rüdiger

Hi Rüdiger,

vor Jahrzehnten, als Vivitar gerade auf den deutschen Markt drängte, bin ich auch auf deren recht geschickte Werbung hereingefallen und habe mir das 2,8/135 mm zur XE-1 gekauft.
Von der Schärfe her war es gar nicht mal schlecht, aber sobald die Lichtstimmung mal interessanter wurde (z.B. Gegenlicht oder flach einfallendes Seitenlicht) zeigte das Objektiv, was es an Geisterbildern, Überstrahlungen, Spiegelungen usw. alles leisten konnte und das war mir eindeutig zuviel des Guten!
Ich tauschte es gegen das Minolta MD Rokkor 2,8/135 mm, mit dessen sagenhafter Schärfe und Brillanz bei minimalen Reflexen unter allen Bedingungen ich noch heute so zufrieden bin wie ich damals auf Anhieb war!
Kann mich allen Vorrednern nur anschließen: Vergiß alle Fremdhersteller und kauf ausschließlich Originale!

Gruß
Rolf

Ich schließe mich dem Tip voll und ganz an und empfehle auch bis auf wenige Ausnahmen nur Minolta Objektive.

Ein beispiel für einen Fremdhersteller ist Tokina. Ich hatte mal ein 200mm 3.5 von Tokina, das war ziemlich gut. Es war knackscharf, aber das Bokeh hätte etwas schöner sein können.

Momentan habe ich folgende Objektive:

35mm 1.8 MC
50mm 1.7 MD
85mm 2.0
135mm 2.8

In absehbarer Zeit werden noch ein 24mm 2.8 und ein 200mm 4.0 folgen. An Zoomobjektive hatte ich bisher überhaupt nicht gedacht. Da ich mit den alten Schätzchen weder Reportage noch Sport fotografiere, habe ich auch die Zeit, bei Bedarf ganz in Ruhe das Objektiv zu wechseln.
Wenn Du Leute fotografieren willst, brauchst Du je nach Anlass meist eh nicht mehr als zwei Objektive mitnehmen. Auf Gartenparties empfehle ich zB immer das 35mm und das 85mm, das reicht eigentlich völlig aus...

Gerade das 135mm 2.8 ist ein absolutes Sahnestück. Oft gehen die Dinger in der Bucht für etwa 10 Euronen über den virtuellen Tisch, für so ein Objektiv ist das eigentlich wie geschenkt. 50mm Objektive werden oft mit den Kameras verkauft. Wenn es möglichst günstig sein soll, würde ich entweder das 50mm 1.7 oder das 50mm 2.0 empfehlen. Die werden in der gleichen Preisklasse wie das 135mm 2.8 liegen.
Etwas teurer wäre ein 50mm 1.4, aber es wird Dich auch nicht in die Armut stürzen. Erst bei einem 50mm 1.2 wird es langsam kriminell, kürzlich ist eines für etwa 160 Euro weg gegangen.
relativ teuer sind das 24mm 2.8, 35mm 1.8 und die 85mm.
Oft werden zB die 35mm 1.8 für 99 Euro im Sofortkauf angeboten. Ich hatte da letztens mehr Glück. Meines lag bei einer SR-T101 sozusagen als Beifang mit dabei - und mir ging es eigentlich gar nicht um die Kamera... Das Paket habe ich dann für 40 Euro bekommen.
Aber bei Sofortkaufangeboten muß man ja bekanntlich sowieso aufpassen.

Hier ist eine Tabelle, auf der sehr viele (wenn nicht sogar alle) Objektive mit den wichtigsten technischen Daten aufgeführt sind:

Tabelle