ZITAt (Konni @ 11. 12. 2007, 13.59 h) Es ist schon einmal tröstlich, daß alle bestätigt haben, daß es nicht am Objektiv liegen kann.[/quote]
Nanu? Kein Mensch hat bestätigt, daß es nicht am Objektiv liegen könne.
Es wurde lediglich erklärt -- und das sogar mehrfach --, das Minolta MC/MD 2,8/135 mm sei ein sehr gutes Objektiv, welches in aller Regel zu exzellenten Ergebnissen fähig ist. Das ist etwas anderes. Es kann und will selbstverständlich niemand ausschließen, daß speziell dein Exemplar irgend einen Treffer haben könnte, auch wenn es äußerlich wie aus dem Ei gepellt dastehen mag.
Ebenso gut könnte es aber auch an der Aufnahme liegen. Ich würde sagen, dein "Testbild" ist völlig ungeeignet, um irgendwelche Schlüsse über die Qualität des Objektives (oder dessen Mangel daran) zu ziehen.
ZITAt (Konni @ 11. 12. 2007, 13.59 h) Gut, ich gebe dem 135er nochmals eine Chance ...[/quote]
Guter Plan.
Im "Praxistest" der Color-Foto von Walter E. Schön anno 1978 wurde das vierlinsige MD Tele Rokkor 1:2,8/135 mm gegen starke Konkurrenz (u. a. von Canon, Nikon und Zeiss) in einem riesigen Testfeld hauchdünn Zweiter hinter dem überragenden Leitz Elmarit-R 1:2,8/135 mm -- sie waren einander in fast jeder Hinsicht ebenbürtig, nur im Kontrast erreichte das Elmarit einen winzigen (praktisch nahezu unbedeutenden) Vorteil.
ZITAt (Konni @ 11. 12. 2007, 13.59 h) ... aber warum wird eigentlich das vierlinsige 135er so gelobt? Inwiefern unterscheidet es sich von dem Fünflinsigen der letzten Generation? Kann mir das jemand erklären?[/quote]
Ich persönlich halte mein vierlinsiges MD Tele Rokkor 1:2,8/135 mm (mit Kunststoff-Blendenring) für eines meiner besten Objektive überhaupt. Bereits bei voller Öffnung ist es sehr scharf und kontrastreich und zeigt nicht die geringste Vignettierung. Ein Vivitar "Serie 1" 1:2,3/135 mm zum Beispiel ist bei Blende 5,6 flauer als das MD bei Blende 2,8! Auch das Bokeh ist sehr angenehm, die Leistung fällt in der Nähe der Nahgrenze nicht merklich ab, und auch die Reflexarmut im Gegenlicht ist bemerkenswert.
All dies bedeutet nicht, der Vierlinser müsse zwangsläufig die beste Version sein. Die anderen habe ich nicht getestet; sie könnten ebenso gut sein oder gar besser. Aber der Vierlinser ist die Version, zu der ich aufgrund meiner eigenen Tests (und dem von Walter E. Schön) vollstes Vertrauen habe.
Ich las einmal einen Bericht von einem, der den Vier- und den Fünflinser sorgfältig vergleichsgetestet und die Test-Dias mit dem Mikroskop ausgewertet hatte. Der schrieb, der Fünflinser sei bei voller Öffnung um eine kaum wahrnehmbare Winzigkeit besser, der Vierlinser aber sei um eine ebenso winzige Kleinigkeit besser bei allen anderen Blenden. Ich zweifele nicht an der Korrektheit seiner Ergebnisse, warne aber davor, sie zu verallgemeinern. Sie gelten so nur für seine beiden Exemplare; bei zwei anderen Exemplaren können durchaus im Detail andere Ergebnisse herauskommen. Die einzig zulässige Verallgemeinerung dürfte wohl die sein, daß Vier- und Fünflinser beide sehr gut sind. Der Vierlinser ist allerdings deutlich größer und schwerer (dank hochbrechender und schwerer Glassorten) und vermittelt damit eine substantielle und wertige Haptik ... doch das ist natürlich rein psychologisch ... /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Obwohl ich das Bokeh des Vierlinsers für ausgezeichnet halte, soll das des älteren Sechslinsers noch etwas besser sein. Das habe ich aber nie selber ausprobiert; ich bin mit dem des Vierlinsers sehr zufrieden. Dafür bietet der Sechslinser nicht ganz dasselbe hohe Niveau beim Kontrast ... was jedoch nichts schlechtes sein muß; es liefert einen '60er-Jahre-Charme, den viele Fotografen lieben und der für viele bildmäßige Motive genau richtig sein kann.
-- Olaf
Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.