ZITAt (anna_log @ 2007-10-28, 19:44) Bei den alten Objektiven fallen die Lichtstrahlen schräg auf den Rand des Films oder Sensors. Bei einem Sensor wäre aber der senkrechte Lichteinfall das Optimum. Das ist ein physikalische Gesetzt und hat weder mit dem Unterschätzen der Objektive noch des Mediums zu tun. Wenn ein Lichtstrahl schief auf den Sensor kommt, ist die Energie zu klein um den Pixel zum Arbeiten zu ermuntern oder es legen gleich mehrere los. Schon ist das Bild in diesem Bereich nicht mehr scharf. Bei APS-C und Vollformat-Linse findet das alles um den Sensor drumherum statt, hier liegt der Sensor mittig und bekommt fast mehr oder weniger senkrechte Strahlen. Ich wäre mir nicht sicher, ob so gute Linsen wir des 2,8 20 oder 28-70 G am Vollformat noch die Qualität bringen, die sie auf den Film bringen. Ob es einem ohne direkten Vergleich wiederum auffällt, ist eine andere Frage. Hier müssen dann die Linienzähler wieder ran. Mangels Vollformat-Kamera kann ich nur die Theorie widergeben.[/quote]
Das sind die Effekte in den Randbereichen, die wir jetzt noch nicht sehen, die jedoch noch hinzukommen werden. Primär dachte ich an Beispiele, die schon am APS Sensor bzw. allgemein bei digitalem Einsatz auffallen. Bei einigen dieser Beipiele würde mich stark der direkte Vergleich zwischen dem ehemaligen Minolta-Objektiv und seinem Sony Nachfolger interessieren.
Beispiele von Minolta-Objektiven (wurde aber in anderen threads auch schon beschrieben):
2,8/20:
Bringt digital auch in der Bildmitte keine gute Kontrastleistung, sprich nicht wirklich scharfe Bilder. Selbst auf APS-C wird zusätzlich noch ein weiterer Schärfeabfall zum Rand hin deutlich sichtbar. Das sind Beobachtungen, die kein extremes pixel peeping erfordern. Auf Film machte dieses Objektivexemplar einen besseren Eindruck. Die Farben sind aber auch digital sehr schön, so dass ich das Objektiv dennoch einsetze.
1,4/50:
War zwar schon auf Film dafür bekannt, bei Offenblende sehr weich zu sein. Digital ist dies noch viel schlimmer. Bei bedecktem Himmel und gut abgeblendet ist es auch digital schön scharf für ein Objektiv dieser Preisklasse. Scheint jedoch die Sonne ins Motiv, sind evtl. noch reflektierende Flächen dabei, stürzt das Objektiv total ab. Überstrahlungen im gesamten Bild, eigentlich nur noch syrrealistisch einzusetzen. Spekulationsmodus an: Evtl. treten Hinterlinsenreflexionen zum Sensor auf, die das Bild total zerstören. Spekulationsmodus aus: die schlechten Bildergebnisse sprechen für sich.
2,0/35:
Analog als wesentlich besser bekannt als die beiden vorgenannten Versionen. Deshalb hält es sich digital noch ganz gut, hat aber den Ruhm aus analogen Tagen nicht mehr verdient. Die Schärfe/Mikrokontraste sind digital nicht mehr so gut wie analog. Vergleiche ich ein Spitzentele 200G, so begeistert das Tele digital ausnahmslos, das 35er fällt wie erwähnt im Vergleich analog-digital ab. Teles haben ohnehin einen paralleleren Strahlengang als Weitwinkel, deshalb vermute ich, dass sie sich hier die alten Minolta-Objektive grundsätzlich besser schlagen als ihre Weitwinkelbrüder und -schwestern.
2,8/100 Makro (D):
Ist auch digital sehr gut. Ausser bei sehr grossen Vergrösserungsmaßstäben (1:1 oder knapp darunter). Auch hier finde ich, dass in diesem Abbildungsmaßtabsbereich der Kontrast/Schärfe bei Dia-/Filmaufnahmen einen besseren Eindruck hinterliess als bei digitalem Einsatz. Wie gesagt, dass gilt speziell für 1:1 und knapp darunter. Ansonsten ist das Objektiv auch digital eine feine Sache.