ZITAt (thomasD @ 2007-01-21, 10:20) Du sprichst hier von der softwareseitigen Nachverstärkung der Farb-Pixel beim Weißabgleich. Elektronisch werden die Werte vorher wohl im Verhältnis 1:1:1 verstärkt, richtig?[/quote]Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, was Du meinst. Im Falle der ISO-Erhöhung werden die Signale (AFAIK) genau so verstärkt. Ansonsten gibt es ja keine Verstärkung. Die Register werden ausgelesen (also die Anzahl der durch die Photonen erzeugten Elektronen), das Signal wird im ADC quantisiert (idR mit 12 Bit) und dann ist erst mal Schluss. Das ist das RoHSignal, das dann direkt im Raw-Format gespeichert werden könnte. Allerdings ist bekannt, dass dieses Signal auch gerne noch bearbeitet wird, bevor es dann im Raw-Format gespeichert wird. So kann zB Vignettierung, CA, Randunschärfe oder Kontrastabfall schon direkt hier rausgerechnet werden.
ZITATUnd wieso werden die Farbsensoren nicht in der Fläche so angeglichen, sodass schon gleich starke Signale entstehen.[/quote]Weil es dann kein regelmässiges Schachbrettmuster mehr gibt. Interessant wäre sicherlich eine Sensortechnik mit chaotisch angeordneten Zellen, so wie auf unserer Netzhaut. Aber daraus ein Bild zu berechnen, wäre eine nicht ganz triviale Aufgabe.
ZITATGrün hat ja auch deutlich das geringste Rauschen.[/quote]Bei Tageslicht.
ZITATWenn aber das Verstärkungsverhältnis so ist wie du schreibst, dann wäre das rotstichige Kunstlich ja eigentlich besser für den Sensor.[/quote]In Bezug auf den Rot-Kanal ist es auch so, nur leider hast Du da das gleiche Problem in blau - nur noch drastischer.
Du kannst mal eine Graukarte unter verschiedenen Beleuchtungen formatfüllend fotografieren, und Dir mit dcraw dieses Dateien dann analysieren lassen (Parameter -a -v). Dann siehst Du exakt die Multiplikatoren für die einzelnen Farben. Oder man könnte sich mal einen Satz CC-Filter (es gibt da auch Musterfächer) besorgen, und eine neutralweiße Fläche mit unterschiedlichen Filtern fotografieren und analysieren. So könnte man sich sukzessive zu einer Filterung hintesten, die Multiplikatoren nahe 1 erzeugen. Das gilt dann aber natürlich nur für dieses spezielle Licht.
Es wäre für die Kamerahersteller auch ein Klacks, die notwendige CC-Filterung jeweils anzeigen zu lassen. Dazu müsste man nur das Ergebnis des Weißabgleichs (also die errechneten Multiplikatoren) in die Skalen von Kodak oder Lee umrechnen. Doch leider verschwindet das Ergebnis des kamerainternen WBs in der Versenkung, und ist nicht auslesbar (bzw. erst nach der Aufnahme in der Raw-Datei auslesbar).