ich werde in naher Zukunft eine Dynax 60 kaufen. Abgesehen von Bildern, die ich sofort weiterbearbeiten möchte, werde ich dann nur noch analog fotografieren. Das Preis-Leistungsverhältnis einer analogen SLR ist meines Erachtens bei Weitem besser als das einer ebenso teuren digitalen Kompaktkamera.
Zur analogen Fotografie habe ich noch ein paar Fragen...
1.) Ein Negativfilm besitzt einen festen Weißabgleich für Tageslicht. Sollte ich mir daher Gedanken über die Anschaffung eines Farbtemperatur-Messgeräts in Verbindung mit Konversionsfiltern machen oder ist das nur bei Diafilm sinnvoll? Ich habe gelesen, dass sich Fehlbelichtungen und Farbstiche auf einem Negativfilm bei der Entwicklung besser korrigieren lassen als bei der Verwendung von Diafilm.
2.) Ich habe erfahren, dass sich die Belichtung eines Negativfilms bei der Entwicklung um mindestens eine Blende nach oben und unten korrigieren lässt. Dem zu Folge wären Belichtungsreihen nur bei weniger tolerantem Diafilm notwendig. Stimmt das? Wenn man doch Belichtungsreihen bei Negativfilm verwenden sollte, in welchen Schritten?
3.) Welche Empfindlichkeit sollte ein Standardfilm (als "immer drin" besitzen? Ich habe an 200 ASA gedacht. (z.B. Fujifilm Superia 200) Mein Standardzoom wird eine durchgehende Lichtstärke von 2.8 besitzen.
4.) Welche Empfindlichkeit sollte man bei Aufnahmen in dunkler Umgebung (z.B. Kneipe oder Konzert) verwenden? 200 ASA mit Blitz und feinem Korn oder 400 ASA (z.B. Fujifilm Superia X-TRA 400) ohne Blitz und etwas körniger? Sieht man das Korn bei 400 ASA auf 13x18 überhaupt?
#2 von
ThomasSchneebeli
(
gelöscht
)
, 23.01.2005 11:16
Da du anscheinend schon einen PC hast würde ich dir sehr empfehlen eine digitale Kamera wo eine Eingriffsmöglichkeit in die Belichtungszeit und Blende vorhanden ist zulegen. Besonders für Anfänger hat die Digi nur Vorteile. z.b. Diaschau auf dem Fernseher usw.
ich besitze bereits eine Digitalkamera (Z1), mit der ich die Grundlagen der Fotografie erlernt habe. Dafür ist eine digitale ja auch gut geeignet, da man sofort sieht, was man falsch gemacht hat. Allerdings bleiben einem viele Gebiete der Fotografie verschlossen, wie z.B. Aufnahmen bei Dunkelheit ohne Stativ und Portraits mit einem anständigen Hintergrund. Dazu kommt noch der nicht funktionierende Autofokus bei Dunkelheit. Zudem habe ich mich einfach in das Handling der Dynax 60 "verliebt" - kein Vergleich zur Z1, bei der man die Pixel im Sucher einzeln zählen kann.
ZITATEin Negativfilm besitzt einen festen Weißabgleich für Tageslicht.[/quote] Nicht ganz. Es gibt sowohl bei Farbnegativ- sowie auch bei Dia-Filmen auf Tageslicht und auf Kunstlicht abgestimmte Filme.
ZITATSollte ich mir daher Gedanken über die Anschaffung eines Farbtemperatur-Messgeräts in Verbindung mit Konversionsfiltern machen oder ist das nur bei Diafilm sinnvoll?[/quote] /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" /> /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> Jessas Gott! Fotografier doch erst mal! Color Meter werden nur bei absolut penibler Farbverbindlichkeit eingesetzt. Weißt eigentlich, was sowas kostet!?
ZITATIch habe erfahren, dass sich die Belichtung eines Negativfilms bei der Entwicklung um mindestens eine Blende nach oben und unten korrigieren lässt. Dem zu Folge wären Belichtungsreihen nur bei weniger tolerantem Diafilm notwendig. Stimmt das? Wenn man doch Belichtungsreihen bei Negativfilm verwenden sollte, in welchen Schritten?[/quote]
Stimmt, Diafilme haben einen kleineren Kontrastumfang als Negativfilme. Und noch ein Unterschied: Während man Dia lieber eher etwas knapper belichtet, weil das die Farben etwas kräftiger erscheinen läßt, bzw die Farben bei Überbelichtung sehr schnell verblassen, macht man es bei Negativfilm eher umgekehrt: Unterbelichtete Partien gehen oft in einem undefinierbaren Matsch unter, leicht kräftiger belichtet werden die Farben satter. Belichtungsreihen bei Dia mindestens in halben Stufen, bei besonders heiklen Motiven auch Drittelstufen, bei Negativfilm reichen Zweidrittelstufen oder vielleicht auch ganze. Je nach Motivkontrast und Film.
ZITATWelche Empfindlichkeit sollte ein Standardfilm (als "immer drin" besitzen? Ich habe an 200 ASA gedacht. (z.B. Fujifilm Superia 200) Mein Standardzoom wird eine durchgehende Lichtstärke von 2.8 besitzen.[/quote] Ist immer eine Frage der Auflösung, die Du haben willst. 200 ist okay, vielleicht gibt's mittlerweile auch schon 400er, die entsprechend taugen. Das muß mal jemand anderes übernehmen.
ZITATWelche Empfindlichkeit sollte man bei Aufnahmen in dunkler Umgebung (z.B. Kneipe oder Konzert) verwenden? 200 ASA mit Blitz und feinem Korn oder 400 ASA (z.B. Fujifilm Superia X-TRA 400) ohne Blitz und etwas körniger? Sieht man das Korn bei 400 ASA auf 13x18 überhaupt?[/quote] Typisch für Konzert ist eigentlich eher 800, 1600 und mehr. Und vor allem kein Blitz, das zerstört doch total die Atmosphäre.
Hallo, also von der Anschaffung eines Farbtemperaturmesser würde ich dir auch abraten. Dann brauchst du ja noch unzähliche CC, KR, KB usw. Filter und von dem Preis kannst du dir ziemliche viele Dynax 60 kaufen, das brauchen wirklich nur Profis, die auf Diafilm arbeiten und die Farben dann auch wirklich so sein müssen, wie ich Echt. Grüße
Zitat von HeliosZur analogen Fotografie habe ich noch ein paar Fragen...
1.) Ein Negativfilm besitzt einen festen Weißabgleich für Tageslicht. Sollte ich mir daher Gedanken über die Anschaffung eines Farbtemperatur-Messgeräts in Verbindung mit Konversionsfiltern machen oder ist das nur bei Diafilm sinnvoll? Ich habe gelesen, dass sich Fehlbelichtungen und Farbstiche auf einem Negativfilm bei der Entwicklung besser korrigieren lassen als bei der Verwendung von Diafilm.
Der Begriff "Weißabgleich" ist in der analogen Fotografie Fehl am Platz, das gibts es nur in der Video- bzw. Digitaltechnik. Für normale Aufnahmen brauchst Du keine Konversionsfilter. Nur wenn Du mit Kunstlicht fotografierst, sind die sinnvoll. Farbstiche lassen sich bei der Entwicklung "rausfiltern", dazu brauchst Du aber auch ein gutes Labor mit "Handarbeit", bei den "Automatenlabors" wird alles meist über eine automatische Filterung gemacht. Da werden dann meist auch beabsichtigte "Farbstiche", z.B. beim Arbeiten mit Filtern wieder herausgefiltert.
ZITAT2.) Ich habe erfahren, dass sich die Belichtung eines Negativfilms bei der Entwicklung um mindestens eine Blende nach oben und unten korrigieren lässt. Dem zu Folge wären Belichtungsreihen nur bei weniger tolerantem Diafilm notwendig. Stimmt das? Wenn man doch Belichtungsreihen bei Negativfilm verwenden sollte, in welchen Schritten?[/quote]
Auch das läßt sich nur schwer generell beantworten. Auch beim Diafilm mache ich Belichtungsreihen nur in schwierigen Lichtsituationen (Schnee, Gegenlicht etc.). Da ist der Negativfilm sicherlich gutmütiger. Aber auch hier gilt das Problem, dass über die Automaten viel unkontrolliert korrigiert wird.
ZITAT3.) Welche Empfindlichkeit sollte ein Standardfilm (als "immer drin" besitzen? Ich habe an 200 ASA gedacht. (z.B. Fujifilm Superia 200) Mein Standardzoom wird eine durchgehende Lichtstärke von 2.8 besitzen.[/quote]
Bei Negativfilmen besitzen 200er und 400er Filme meines Wissens die gleiche Emulsion, also wenn schon, dann gleich 400 ASA. Bei den 200 ASA vergibt man sich dann den möglichen Belichtungsspielraum. Und die Körnigkeit ist bei beiden gleich (war es zumindest vor zwei bis drei Jahren so).
ZITAT4.) Welche Empfindlichkeit sollte man bei Aufnahmen in dunkler Umgebung (z.B. Kneipe oder Konzert) verwenden? 200 ASA mit Blitz und feinem Korn oder 400 ASA (z.B. Fujifilm Superia X-TRA 400) ohne Blitz und etwas körniger? Sieht man das Korn bei 400 ASA auf 13x18 überhaupt?[/quote]
Bezüglich 200 und 400 ASA siehe oben. Bei solchen Lichtbedingungen wirst Du aber um eine höhere Empfindlichkeit, mindestens 800 ASA kaum umhinkommen. Auch nicht bei einem 2,8er Objektiv.
erst einmal vielen Dank für die lehrreichen Antworten. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Mit den Techniken der digitalen Fotografie kenne ich mich ganz gut aus, nur die Eigenheiten der analogen Fotografie sind noch Neuland. Alles Weitere wird die Praxis mit sich bringen.