RE: Vordefininierter Weißabgleich der Dynax 7D

#1 von 01af , 30.06.2005 15:10

Ich habe mir einmal eine kleine Tabelle erzeugt, um eine Übersicht über die Kelvin-Werte aller vordefinierten Weißabgleich-Einstellungen (PWB = pre-defined white balance) der Dynax 7D zu gewinnen. Das Ergebnis möchte ich euch nicht vorenthalten:

Tageslicht +3 = 6590 K
Tageslicht +2 = 6180 K
Tageslicht +1 = 5820 K
Tageslicht ±0 = 5500 K
Tageslicht -1 = 5210 K
Tageslicht -2 = 4950 K
Tageslicht -3 = 4720 K

Schatten +3 = 9680 K
Schatten +2 = 8820 K
Schatten +1 = 8110 K
Schatten ±0 = 7500 K
Schatten -1 = 6980 K
Schatten -2 = 6520 K
Schatten -3 = 6120 K

Bewölkt +3 = 8390 K
Bewölkt +2 = 7740 K
Bewölkt +1 = 7180 K
Bewölkt ±0 = 6700 K
Bewölkt -1 = 6280 K
Bewölkt -2 = 5910 K
Bewölkt -3 = 5580 K

Kunstlicht +3 = 3300 K
Kunstlicht +2 = 3190 K
Kunstlicht +1 = 3090 K
Kunstlicht ±0 = 3000 K
Kunstlicht -1 = 2910 K
Kunstlicht -2 = 2830 K
Kunstlicht -3 = 2750 K

Leuchtstoff +4 = 5050 K
Leuchtstoff +3 = 4810 K
Leuchtstoff +2 = 4590 K
Leuchtstoff +1 = 4380 K
Leuchtstoff ±0 = 4200 K
Leuchtstoff -1 = 4030 K
Leuchtstoff -2 = 3870 K

Blitz +3 = 7620 K
Blitz +2 = 7080 K
Blitz +1 = 6610 K
Blitz ±0 = 6200 K
Blitz -1 = 5840 K
Blitz -2 = 5520 K
Blitz -3 = 5230 K

Die sechs Grundwerte für Tageslicht ±0, Bewölkt ±0 usw. habe ich irgendwo aus dem Internet, ich weiß gar nicht mehr genau, woher. Die Verschiebungen +1, -2 und so weiter erhöhen bzw. verringern den Abgleich um je ein Dekamired bzw. um zehn Mired. +1 entspricht also einem schwachen Skylight-Filter, +2 einem starken Skylight-Filter, und +3 einem Konversionsfilter KR3. Analog entprechen die negativen Werte den Konversionsfiltern KB1, KB2 und KB3. Die sich daraus jeweils ergebenden, absoluten Kelvinwerte entnehme man obiger Tabelle.

Wie man sieht, gibt es da einige Überschneidungen -- z. B. Tageslicht ±0 = Bewölkt -3 = Blitz -2 ... so ungefähr jedenfalls. Abweichungen von ein paar Dutzend Kelvin machen praktisch keinen erkennbaren Unterschied. Bei Leuchtstoff kommt zur Farbtemperatur-Anpassung offenbar zusätzlich noch eine gewisse Farbverschiebung Richtung Magenta hinzu, um den Grünstich der meisten Leuchtstoffröhren zumindest halbwegs auszugleichen.

Übrigens, wen's interessiert -- hier ist der Code, der die Rohform dieser Tabelle erzeugte (in C#). Die interessante Zeile ist die, wo der Variable k (wie Kelvin) in der inneren Schleife ein Wert zugewiesen wird. Um Kelvin in Mired umzurechnen, teilt man eine Million durch Kelvin. Dann addiert oder subtrahiert man die Mired der Korrektur (Vorzeichen beachten) und teilt nun wiederum eine Million durch Mired, um die verschobenen Kelvin zu erhalten.

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[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]public static [nbsp][/nbsp]void [nbsp][/nbsp]PWB()
[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]{
[nbsp][/nbsp]int [nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]nSetCount[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]= 6;
[nbsp][/nbsp]int [nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]nVarCount[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]= 9;
[nbsp][/nbsp]string[][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]astrSetName[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]= {"Tageslicht", "Schatten", "Bewölkt",
[nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp] "Kunstlicht", "Leuchtstoff", "Blitz"};
[nbsp][/nbsp]int[] [nbsp][/nbsp]anSetValue[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]= {5500, 7500, 6700, 3000, 4200, 6200};
[nbsp][/nbsp]int [nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]m;
[nbsp][/nbsp]double [nbsp][/nbsp]k;
[nbsp][/nbsp]int [nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]i;
[nbsp][/nbsp]int [nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]j;
 

[nbsp][/nbsp]for (i = 0; [nbsp][/nbsp]i < nSetCount; [nbsp][/nbsp]++i)
[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]for (j = 0; [nbsp][/nbsp]j < nVarCount; [nbsp][/nbsp]++j)
[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]{[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]m = 10 * (j - nVarCount/2); [nbsp][/nbsp]// m = -40 .. +40 in Zehnerschritten (Mired)
[nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp]k = 1000000.0 / (1000000.0 / anSetValue[i] + m);
[nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp]Debug.WriteLine(string.Format("{0} {1} = {2} K",
[nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp]astrSetName[i],
[nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp]-m / 10,
[nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp] [nbsp][/nbsp]k));
[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]}
 
[nbsp][/nbsp]return;
[nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp][nbsp][/nbsp]}
 



-- Olaf



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RE: Vordefininierter Weißabgleich der Dynax 7D

#2 von anna_log , 30.06.2005 15:52

Hallo

Ich habe mich noch nicht allzusehr mit dem digitalen Foten beschäftigt. Mich würde interessieren, wie ich die Tabelle in der Praxis nutzen könnte, sprich unter welchen Verhältnissen muss der automat. Weissabgleich manipuliert werden?

Gruss

Matthias



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RE: Vordefininierter Weißabgleich der Dynax 7D

#3 von 01af , 30.06.2005 17:12

Den automatischen Weißabgleich (AWB = automatic white balance) benutze ich so gut wie nie. Meine 7D steht grundsätzlich auf PWB "Tageslicht ±0" -- und verhält sich damit wie eine mit Tageslicht-Diafilm geladene Kamera (hinsichtlich des Weißabgleiches jedenfalls). Diese Einstellung verändere ich gezielt nur bei Bedarf, so wie man mit Diafilm gezielt Skylight- oder Konversionsfilter einsetzen würde.

Verwendet man AWB, so erhält nahezu jedes Bild eine andere Farbcharakteristik -- etwa so, als ob man Objektive mit lauter unterschiedlichen Farbwiedergaben oder lauter leicht unterschiedlicher UV- oder Skylight-Filter von verschiedenen Herstellern benutzte. Bei Aufnahme-Serien kann das sehr unangenehm werden, wenn da eine tumbe Automatik für jedes Bild einen anderen Weißabgleich einregelt. Schließlich will ich die jeweilige Lichtstimmung einfangen und nicht alles auf "Neutral" plattregeln lassen -- Ausnahmen bestätigen die Regel ... aber deshalb gibt's ja auch noch mehr Einstellungen außer "Tageslicht ±0". Will man dann Dutzende oder gar Hunderte von automatisch weißabgeglichenen Aufnahmen nachträglich per EBV auf eine einheitliche Farbwiedergabe trimmen, so wird das eine Heidenarbeit /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

Für einzelne Aufnahmen bzw. für blitzschnelle Aufnahmebereitschaft unter allen Umständen ist AWB nicht schlecht -- damit macht man zunmindest keine groben Fehler (wie etwa versehentlich mit PWB "Kunstlicht" fotografieren, obwohl Tageslicht herrscht /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" /> ). Doch wenn man die Zeit hat, ein paar Sekunden über den Weißabgleich nachzudenken, dann sollte man alles mögliche einstellen, nur nicht AWB. Im übrigen beeinflußt die Einstellung des Weißabgleiches sowieso nur die JPEG-Bilder. Das Raw-Format bleibt davon unbeeinflußt; der Weißabgleich findet hier erst später statt, im Rohdaten-Konverter nämlich. Der übernimmt den Weißabgleich der Kamera nur als Standard-Vorgabewert, der aber beliebig geändert werden kann.

-- Olaf



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