ZITAt (Mercedes @ 2006-11-23, 8:13) Giovanni:
Interessant, dass Du auf die Oldtimer eingehst und auch einen genauen Typ angibst.
Bei Minolta wäre das:
AF-Macro 2.8/100 mm (D), Bildwinkel 24 Grad, Nachgrenze 0,35 m, Kleinste Blende 32, Gewicht 520 g
Als G gäbe es noch AF-Macro APO 4.0/200 mm G. Wäre das für derartige Fahrzeugaufnahmen auch geeignet?[/quote]
Hallo Lothar-Pierre,
das AF-Macro 2.8/100 gilt als eines der schärfsten Objektive überhaupt, nicht nur in extremer Naheinstellung, sondern auch bei normalen Aufnahmeentfernungen. Lass dich also nicht davon abschrecken, dass nicht "G" darauf steht. Dieses Objektiv wird auch von Sony weiter hergestellt, du kannst es also auch neu kaufen.
Das 200er Makro würde ich für Autos nicht empfehlen, und zwar aus folgendem Grund: Bei 200 mm Brennweite musst du für Aufnahmen, die einen etwas weiteren Bildausschnitt zeigen (sagen wir mal, mehr als einen halben Kühlergrill) schon ein ganzes Stück weggehen, und das ist bei dicht aneinander stehenden Autos kaum möglich. Du müsstest also häufiger das Objektiv gegen ein anderes wechseln, kannst nicht so viele Motive ohne Wechsel damit abdecken. Das 100er erreicht ebenso eine hohe Vergrößerung, nur ist der Abstand der Frontlinse zum Motiv bei Nahaufnahmen beim 200er größer. Der Anwendungsbereich des 200er Makro ist daher z.B. die Fotografie von Insekten bzw. Kleintieren in "freier Wildbahn", da die Fluchtdistanz eher gewahrt bleibt. Für deinen Anwendungsbereich ist ganz klar das 100er die bessere Wahl.
Natürlich brauchst du als Ergänzung etwas weitwinkligeres, am besten ein gutes Standard- oder gar Weitwinkelzoom, denn häufig braucht man doch einen größeren Bildausschnitt trotz geringer Distanz, oder man will die Tiefe perspektivisch darstellen. Empfehlenswerte Modelle wurden hier ja schon genannt. Dazu noch ein Telezoom für Aufnahmen fahrender Autos, und damit bist du für diese Fälle "versorgt". Eigentlich sind die Ansprüche an die Ausrüstung gar nicht ungewöhnlich, wenn man Autos fotografieren will.
Zwei wichtige Dinge solltest du noch berücksichtigen:
1. Für alle Objektive müssen passende Polfilter zur Verfügung stehen, damit du die Reflexionen auf dem Lack steuern und reflektierende Glasscheiben und Armaturen "durchsichtig machen" kannst. Die besten sind die der Firma B&W mit MRC-Vergütung, die Top-Version nennt sich zusätzlich "nach Käsemann", ist aber für diese Zwecke nicht nötig. Die normale MRC-Ausführung in der standardmäßigen "F-Pro" Messingfassung ist prima.
2. Manchmal will die Sonne nicht so wie du willst. Hierfür empfehle ich zweierlei: Erstens ein ordentliches Blitzgerät (von Metz oder Minolta) mit zusätzlichem Diffusor/Soft-Reflektor, das sich auch drahtlos von der Kamera abgesetzt zünden lässt. Zweitens einen faltbaren Reflektor, mit dem du das Sonnenlicht "umleiten" kannst um Schatten aufzuhellen. Profis nehmen statt faltbarer Reflektoren auch manchmal einfach eine Platte aus Styropor. Die kriegst du beim Gipser für ein paar Euro oder geschenkt. Auch sehr nützlich, wenn man Personen fotografiert.
Dann schon mal viel Vergnügen mit deiner Dynax 9 - ich finde das übrigens eine hervorragende Wahl, wenn man mit Film fotografieren mag und einen das Gewicht des Gehäuses nicht stört. Durch eine digitale wie z.B. eine gut erhaltene Dynax 7D ergänzen kannst du sie immer noch. Das hat vor allem den Vorteil, dass du auf die Frage "waaas - du fotografierst noch nicht digital?" grinsend deinen Fotokoffer öffnen kannst, darauf hinweisend, dass du es jederzeit kannst, aber dass du das klassische Kunsthandwerk vorziehst...
Schönen Gruß
Johannes