ZITAt (Integral @ 2006-10-29, 1:32) ZITAt (matthiaspaul @ 2006-10-29, 0:21)
... Eine zwar technisch faszinierende, aber doch inzwischen überholte Technik ...[/quote]
Das sehe ich genau so, denn immerhin haben Festplatten eine MTBF von? und
nach Angaben von manchen NO_NAME Hersteller "halten" CF-Karten
"nur" 20.000 Schreibzyklen aus, was auch immer das genau ist.
Ich kann mir unter dem ominösen Begriff "Schreibzyklus" nur vorstellen:
Datei schreiben, Datei löschen ( Directory-Eintrag wird refresht), fehlerhafte Sektoren
remappen ...
Wobei ich mich frage: "Schreibzyklus" pro Speicherzelle oder insgesamt?
[/quote]
Meist werden 10.000-20.000 Schreibzugriffe pro Zelle garantiert, aber gute Karten halten deutlich mehr Schreibzugriffe pro Zelle aus (IIRC kann man in der Praxis von 50.000-100.000 Zyklen ausgehen). Das ist im Vergleich zu magnetischen Datenträgern immer noch sehr wenig bezogen auf eine einzelne Zelle, aber die Daten werden ja erstens mit ein paar zusätzlichen Error Correction-Bits gespeichert (d.h. Bitfehler werden bis zu einem gewissen Grad erkannt und korrigiert - Hamming läßt grüßen) und vom CF-Karten-Controller bei Bedarf im Rahmen des Defect Block Managements in andere noch funktionierende Blöcke verlagert - völlig transparent für das Betriebssystem. Abgesehen davon versucht der Controller auf der Karte die Blöcke möglichst gleichmäßig abzunutzen, indem er Schreibanforderungen in einem internen SRAM cacht, reordert/filtert und die letztlich doch notwendigen Schreibzugriffe möglichst weit über das physikalische Medium verteilt. Die Verteilalgorithmen, die dabei zur Anwendung kommen, sind in der Regel für ein FAT16- oder FAT32-Dateisystem optimiert, d.h. bei anderen Dateisystemen wird das Medium eventuell nicht mehr ganz so gleichmäßig abgenutzt, da der Controller auf der Karte dann kein "Vorwissen" über die Funktionsmechanismen des zur Anwendung kommenden Dateisystems ausspielen kann und rein adaptiv auf Sektorebene arbeiten muß. Um das noch zu unterstützen sollte man grundsätzlich möglichst wenig Schreibzugriffe auf ein Flash-Medium machen, erst die Karte komplett voll schreiben, dann komplett löschen und dann wieder neu beschreiben. So hält die Karte am längsten.
Bei den inzwischen fast ausgestorbenen Flash-Speichermedien ohne Controller ("roher" Flash-Speicher, SmartMedia (SSFDC/SMC/SM) oder xD) muß das Betriebssystem aktiv dafür Sorge tragen, daß die Daten gleichmäßig verteilt werden. Zu diesem Zweck gibt es spezialisierte Dateisysteme wie z.B. das FFS (Flash File System). Aus Gründen der einfacheren Austauschbarkeit wird dafür zwar auch FAT verwendet (selbst bei Minolta in Verbindung mit DM-9 oder DS-100), dieses Dateisystem ist aber nicht wirklich gut für solche Flash-Medien geeignet, da das Betriebssystem hier nur auf makroskopischer Dateiebene Einfluß auf die Verteilung der Schreibzugriffe über das physikalische Medium nehmen kann. Entsprechend kurz ist dann in der Praxis auch die Lebensdauer solcher Karten, obwohl im Grunde die gleiche Speichertechnologie zur Anwendung kommt, wie bei den anderen Speicherkarten auch.
ZITATWenn ich mich richtig erinnere ( gute alte Nostalgiger CBM-PET ( nicht CP/M /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> ) und dann MS-DOS-Zeit /dirol.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dirol.gif" /> ), dann hatten / haben Festplatten einen MBR, der nur aus wenigen? Bytes bestand, den man dann im Fall des Falles mit Ontrack, Norton oder PCtools "restaurieren" konnte.[/quote]
Klar, den 512 Bytes großen MBR (Master Bootstrap Record) gibt es auch heute noch, aber den haben nicht nur Festplatten (fixed drives/disks), sondern alle partitionierten Medien (sog. Wechselplatten - removable drives). Elektrisch ist das Interface einer CF-Karte identisch mit dem einer PCMCIA-Karte (PC Card), und das widerum kann man als Erweiterung der IDE-Schnittstelle auffassen, die letztlich vom IBM PC/AT-Bus abstammt. Insofern verhält sich eine CF-Karte sehr ähnlich wie eine [E]IDE-Festplatte. Die allerwenigsten CF-Karte geben sich als unpartioniertes Medium (Floppy bzw. sog. Superfloppy) aus (kann man im Konfigurationsblock der Firmware des CF-Karten-Controllers ändern), insofern haben auch CF-Karten einen MBR, selbst wenn sie - von Ausnahmen abgesehen - nur eine Partition enthalten. Das hat nichts mit der zugrundeliegenden Speichertechnologie zu tun, sondern ist eine Konvention bei allen IBM-PC-kompatiblen Rechnern und als Folge davon auch bei allen damit kompatiblen Betriebssystemen.
Viele Grüße,
Matthias