ZITAt (wiener @ Monday, 2006-08-14, 1:40) Hat wer ähnliche Erfahrungen, ist das normal, dass die D7 fürs Platzberechnen länger braucht, wenn eine große Karte schon ziemlich gefüllt ist?[/quote]
Ich kann Dir nicht sagen, ob das "normal" für die Dynax 7D ist, würde aber vermuten: Ja.
Eine 8 GB Karte bedeutet, daß Du FAT32 einsetzt. Und FAT32 ist (im Vergleich zu FAT16B) leider zunächst einmal extrem ineffizient, wie ich ja in früheren Beiträgen schon erläutert habe:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=10569
Um das bei Windows zu kaschieren, bedient sich Microsoft verschiedener Tricks. Eine Maßnahme davon ist z.B. ein riesengroßer Cache - so viel Speicher steht bei einem Embedded-System wie einer Kamera aber nicht zur Verfügung. Der zweite Punkt ist z.T. undokumentiert: Das Betriebssystem schreibt beim Hoch- und Runterfahren in einem freien Bereich in der Nähe des Anfangs des Mediums außerhalb des Dateisystems ein paar Flags weg, die Auskunft darüber geben, ob das Medium z.B. beim Hoch- und Runterfahren des Systems sauber ge- und entmountet wurde und zweitens wird dort u.a. die letzte bekannte Größe des freien Speichers gemäß den aktuellen Informationen des Dateisystemtreibers weggespeichert. Beim Booten übernimmt der Treiber dann einfach diesen Wert, falls er sieht, daß das Medium sauber geschlossen wurde. Ansonsten ist spätestens in dem Moment, wo eine Anwendung die freie Größe des Laufwerks erfragt, für das Betriebssystem ein längerer Suchlauf nötig, bei dem die Verzeichniseinträge sämtlicher auf dem Laufwerk befindlicher Dateien durchgegangen werden müssen, deren Größe zusammenaddiert und von der verfügbaren Gesamtgröße (die sich aus Daten im BPB (BIOS Parameter Block) ableitet) abgezogen werden muß. Das kostet Zeit.
Diese Tricks sind nur spärlich bis gar nicht dokumentiert, insofern wissen viele andere Betriebssysteme mit FAT32-Unterstützung auch nicht richtig damit umzugehen oder Vorteil daraus zu schlagen.
Und wenn dann die Kamera schon direkt zu Anfang wissen will, wieviel freie Kapazität ein eingelegtes Medium hat (ob also überhaupt Fotos möglich sind), muß sie eben alle Einträge durchgehen. Da können schnell fünf Sekunden ins Land gehen - Ähnliches bemerkt man bei vielen anderen Betriebssystemen auch.
Ob die Dynax 7D letztlich diese Tricks implementiert hat, kann ich nicht sagen, aber da auch die Implementation von FAT12 und FAT16(B) unvollständig ist (nicht bezogen auf die Spec, sondern bezogen auf das, was "Vorbild"-Implementationen wie die in MS-DOS, DR-DOS, OS/2 und Windows undokumentierterweise zusätzlich implementieren), kann ich mir gut vorstellen, daß Ähnliches auch für den FAT32-Treiber gilt. Es würde jedenfalls die von Dir beobachtete Wartezeit erklären.
Viele Grüße,
Matthias