ZITAt (fwiesenberg @ 2006-11-19, 15:34) ZITAt (marcx88 @ 2006-11-19, 13:38)
Die Karten werden von mir vor Gebrauch jedes mal in der Kamera formatiert.[/quote]
Hierzu eine Anmerkung: Bei der kurzen Zeit, die die Dynax 7D für eine "Formatierung" in der Kamera braucht, kann ich es mir nicht vorstellen, daß die Kamera das macht, was ich mir unter einer Formatierung vorstelle; nämlich das Nullen sämtlicher Sektoren samt Fehlerkorrektur und Löschen des Inhaltsverzeichnisses. Ich gehe davon aus, daß nur letzteres gemacht wird.
[/quote]
So ist es - jedenfalls fast. ;-) Wobei der freie Datenbereich bei einer "richtigen", d.h. vollständigen High-Level-Formatierung idealerweise nicht "genullt", sondern "ge-F6h-t" werden sollte... So zumindest die klassische IBM-Konvention - aber nicht alle Formatierprogramme halten sich daran.
Die Kameras vollziehen hingegen wirklich nur eine sog. Schnellformatierung, d.h. da werden lediglich die FATs (ein statisch angelegter Bereich in der Nähe des Anfangs des Mediums) und das Wurzelverzeichnis zurückgesetzt; in manchen Fällen (insbesondere bei FAT32-formatierten Medien) ist es auch nötig, bestimmte Einträge in den Bootsektoren neu zu setzen. Die FAT kann bei FAT12-, FAT16- oder FAT16B-formatierten Medien maximal 128 KB groß werden und es können maximal 2 FATs existieren (sonst gäbe es Kompatibilitätsprobleme mit etlichen Programmen). Das ist also im Nu passiert. Bei FAT32 (und DR-DOS' FAT32B) sieht das etwas anders aus, da kann die FAT vergleichsweise groß werden (Megabytes) und es können auch mehr als zwei davon existieren (mehr als acht kommen aber in der Praxis nicht vor). Aber selbst das ist bei heutigen Mediengeschwindigkeiten schnell erledigt (im Verhältnis dazu, das gesamte, meist mehr als ein Gigabyte große Medium Sektor für Sektor neu zu beschreiben).
Auf einer CF-Karte mit beschränkter Lebensdauer und internem Fehlermanagement ist das in der Regel auch völlig ausreichend und sinnvoll (jeder unnötige Schreibzugriff soll ja vermieden werden). Nur, wenn man sensitive Informationen einigermaßen dauerhaft löschen will (d.h. ohne Chance auf einfache Entlöschung) oder man sich so wenig wie möglich die Chance verschließen will, später mit Low-Level-Werkzeugen die neu geschriebenen Daten von einem Medium mit einem defekten Dateisystem zu retten, braucht man eine vollständige High-Level-Formatierung, die auf logischer Ebene alle Spuren des vorherigen Inhalts löscht. Sonst weiß man bei einer Rekonstruktion nachher oft nicht mehr, ob die gefundenen Restinhalte in freien Bereichen vor oder nach der letzten Formatierung geschrieben wurden, d.h. ob sie ignoriert werden können (da bereits einmal logisch "gelöscht" oder gerade zum zu rettenden Inhalt gehören. Das erhöht dann unnötig die Komplexität.
Auf physikalischer Ebene kann man im Labor zumindest bei Festplatten/Superfloppies auch noch nach einer solchen vollständigen High-Level-Formatierung einen Tei der Daten rekonstruieren - aber das ist dann schon sehr aufwendig und teuer, weil man dafür die Restmagnetisierungen neben den Kopfspuren nutzen muß, um auf den ehemaligen Inhalt zu schließen. Manche Formatierprogramme (z.B. WIPEDISK (IIRC) von den Norton Utilities oder das DR-DOS Partitionierungs- und Formatierungs-Tool FDISK) bieten auch noch eine Formatierung nach Mil-Standards an; dabei wird jeder Sektor dann nicht nur einmal mit F6h (oder einem einstellbaren anderen Wert) beschrieben, sondern vorher mehrfach nach einer bestimmten Vorschrift mit wechselnden Bitmustern beschrieben (d.h. gelöscht), so daß praktisch keine auswertbare Restmagnetisierung mehr übrig bleibt.
(Eine Low-Level-Formatierung, also eine Formatierung physikalischer Sektoren findet bei heutigen Medien sowieso nur noch im Werk statt. Um die in diesen Sektoren/Blöcken enthaltenen zusätzlichen Bits zur Fehlererkennung und -korrektur kümmert sich der Controller auf der Festplatten bzw. CF-Karte selbst - für eine High-Level-Formatierung, ob schnell oder vollständig, ist das völlig transparent.)
Viele Grüße,
Matthias