ZITAt (christoph.ruest @ 2006-09-05, 22:14) Grundsätzlich einmal: wenn es LiIonen - Akkus sind, wird es sehr schwierig!
Da brauchst du recht ausgeklügelte Ladegeräte mit entsprechender Elektronik und die müssen mit dem entsprechenden Gerät zusammenarbeiten.[/quote]
Das ist zwar möglich und es gibt auch Universal-Ladegeräte, die neben NC- und NiMH- auch Blei-, Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Akkus laden können, aber die sind entweder sehr billig (und damit ungeeignet - um nicht zu sagen: gefährlich) oder ziemlich teuer und nicht für Laien gedacht, da man an diesen Geräten etliche Parameter genau einstellen kann und muß, will man nicht eine Schädigung oder gar Explosion des Akkus riskieren. Es gibt solche Geräte auch mit 12V Eingang. Solche Geräte sind z.B. in der Modellbauer-Szene beliebt. (Nur um ein Beispiel zu nennen: "robbe PowerPeak MaxAmp Li" - liegt preislich zwischen 120 und 300 Euro. Dieses Gerät ist deutlich zu groß für Deine Einsatzzwecke, aber ich kenne von robbe leider nur die Power-Lader. Die haben aber auch kleinere Geräte im Angebot.) Aber selbst damit kannst Du immer noch keine "intelligenten" Akkupacks laden, die über mehr als zwei Pole verfügen (wie sie mitunter an Handys usw. vorkommen), jedenfalls nicht, wenn da noch irgendwelche Elektronik dranhängt. Möglicherweise hast Du ja Glück und Deine Akkus sind alle "dumm", dann sollte es gehen.
Wenn der Hersteller selbst keine 12V-fähigen Ladegeräte anbietet und Du "intelligente" Akkupacks hättest, würdest Du wohl oder übel über die 230V-Schiene gehen müssen. Dafür brauchst Du einen sog. Wechselrichter (im Englischen Inverter genannt). Der Wechselrichter muß für den Fahrzeugeinsatz konzipiert sein, d.h. nicht einfach 12V Eingangsspannung erwarten, sondern einen Eingang haben, der entsprechende Entstörfilter besitzt und im Betrieb mit schwankenden ca. 9V - 18V klarkommt - denn das ist der Spannungsbereich, in dem die Spannung eines (nominellen) 12V Bleiakkus schwanken kann, wenn die Lichtmaschine läuft.
ZITATDu musst dir erstmal einen Trafo beschaffen (oder selber bauen). Der Trafo muss in deinem Fall einen Input von 12V akzeptieren (da du ja nur 12V-Bordspannung hast).
Dann musst du am Trafo einstellen können, wie viel Ausgangsspannung und -strom er liefern soll.
Du musst darauf achten, dass die Spannung sowie der Strom stabilisiert sind, so dass die Spannungsschwankungen der Bordspannung keinen Einfluss auf die Ausgangswerte haben.[/quote]
Transformatoren funktionieren prinzipbedingt nur mit Wechselspannung. Da es sich bei der versorgenden Spannung aber um Gleichspannung (Bleiakku oder gleichgerichtete Spannung von der Lichtmaschine) handelt, ist die Verwendung eines Transformators zur Hochrichtung nicht möglich, abgesehen davon wäre das auch nicht stabil genug.
Jetzt stellt sich noch die Frage, was für eine Sorte Wechselrichter Du brauchst. Das hängt sehr von den Verbrauchern ab. Deine Ladegeräte dürften Schaltnetzteile, keine Transformatoren enthalten. D.h. der Wechselrichter muß mit einer großen kapazitiven Last klarkommen. Außerdem kommen viele Schaltnetzteile durcheinander, wenn die Eingangspannung keine mehr oder weniger schöne Sinuswelle ist, sondern Dreiecks- oder Trapezform (pseudo sine wave, approximated sine wave etc.) hat, wie sie von vielen günstigeren Wechselrichtern nur geliefert wird. Das hängt sehr von Deinen Verbrauchern ab, ob sie damit klarkommen oder nicht. Um sicher zu gehen, solltest Du einen Wechselrichter wählen, der Dir eine echte Sinuswelle (true sine wave, pure sine wave) am Ausgang liefert. Die Geräte, die das können, sind entsprechend ausgewiesen, da das ein herausstellendes Gütemerkmal ist. Natürlich sind diese Geräte auch teurer. Wegen der kapazitiven Last, die Du treiben mußt, solltest Du Dich auch nicht auf die Leistungsangaben auf dem Wechselrichter verlassen (die stimmen nur bei richtigen Industriegeräten wie von Mastervolt oder Victron Energy, aber diese Geräte kosten auch viele hundert Euro). Bei den ganzen Wechselrichtern für Heim- und Hobby-Anwendungen kannst Du eigentlich davon ausgehen, daß die Angaben für die Dauerleistung stark geschönt sind und in Wahrheit bei weniger als 50% des angegebenen Wertes liegen (manchmal noch viel weniger) - das gilt meiner Erfahrung nach für Geräte aus deutscher Produktion (leider) genauso wie für Fernostware. Die Angabe des Spitzenwertes kannst Du sowieso getrost ignorieren - selbst einen Billig-Inverter "mit 3000W Spitze" kannst Du "problemlos" mit einer "20W induktiven oder kapazitiven Last" durchschießen, wenn Du Dich nur "geschickt" anstellst - auch, wenn die Hersteller noch so viele Microcontroller-Überwachungen oder andere Schutzschaltungen anpreisen. Been there, done that... ;->
Da Du aber wahrscheinlich nicht mehrere hundert Euro für ein besseres Gerät wirst ausgeben mögen, achte darauf, daß Du den Inverter immer im Leerlauf anfährst und erst danach die Verbraucher einstöpselst - und zwar einer nach dem anderen im Abstand von mindestens 5 Sekunden. Wenn Du alle auf einmal anschließt (etwa über eine Verteilersteckdose), ist die kapazitive Last umso größer, so daß Du selbst mit zwei bis drei solcher kleiner Handy-Lader schon einen großen Billig-Inverter (500 bis 1000W Dauerlast-Klasse) zerstören kannst. Wenn Du diesen Tip beherzigst, sollte hingegen ein Klein-Inverter (der ca. 150W - 200W Dauerlast-Klasse) ausreichen. Solche Geräte kosten etwa 50 - 100 Euro.
ZITATDie Spannung wird typischerweise ein Vielfaches von 1,2 V sein. Der Strombetrag liegt typischerweise im Bereich von 7% bis 15% der Kapazität des Akkus (also z.B. bei einem 1000mAh - Akku liegt der Ladestrom im Bereich von 70mA bis 150mA), so dass die Ladezeit 7 bis 15 Stunden beträgt.[/quote]
Hm, das kann man so eigentlich nicht mehr sagen, denn es hängt sehr von der Akkutechnologie ab. NC-, NiMH-, Blei- und Lithium-Akkus müssen mit deutlich unterschiedlichen Verfahren geladen werden, das ist nicht nur eine Frage der Spannung und des Stroms, sondern auch des zeitlichen Verlaufs in Abhängigkeit von Spannung, Temperatur und anderen Parametern, wie der in "Echtzeit" ermittelten "Reaktion" des Akkus auf den Ladevorgang. Mit Konstantstrom oder -spannung lädt heute eigentlich auch keiner mehr, heute kommen eigentlich immer mehr oder weniger ausgefeilte Impuls-Ladeverfahren zum Einsatz. Das erhöht die Lebensdauer, verkürzt die Ladezeiten und erfordert obendrein noch weniger "Vorwissen" über den Zustand des Akkus.
ZITATJa und dann brauchst du nur noch eine Ladeschale (kann z.B. ein normales Batteriegehäuse o.Ä. sein), die du an den Ausgang des Trafos anschliesst und in der du deine Akkus laden kannst.[/quote]
Einen Akku kannst Du niemals mit Wechselspannung laden, wie ein Trafo sie Dir liefert. Er würde sofort kaputt gehen. Da muß mindestens noch ein Gleichrichter (das Gegenstück zum Wechselrichter oben) und eine passende Ladeschaltung hinter... Ich gehe mal davon aus, daß Du den Begriff "Trafo" einfach sehr lax verwendest, aber damit hier bei anderen keine Mißverständnisse aufkommen, meine Anmerkung.
Viele Grüße,
Matthias