ZITAt (Josef @ 19. 6. 2006 - 10.21 h) ZITATAch, Mist! Ich bin ja selber Ingenieur![/quote]Das ist eben auch mein Problem. Auch ich bin ein solcher, und dann erst noch einer mit Hütchen. Was mich aber nicht davon abhält, freundlich zu sein und nicht mit Klugscheißerei zu brillieren.[/quote]
Vor allem hält es dich offensichtlich nicht davon ab, dich durch die Präsentation einschlägigen Halbwissens zu blamieren. Wenn du wenigstens das mit dem Hütchen für dich behalten hättest ... /nea.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="nea.gif" /> /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />
ZITAt (Josef @ 19. 6. 2006 - 10.21 h) ... was aber einerseits damit zu tun hat, daß es wenig Frauen an diesen Studiengängen gibt, andererseits damit, daß man nur auf "einzige Lösungen" getrimmt wird.[/quote]
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Wo hast du denn studiert!? Das muß ja mittelalterlich zugegangen sein bei euch ... hättest du nicht schon verraten, Ingenieur zu sein, würde ich nun vermuten, du seist Theologe. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
ZITAt (Josef @ 19. 6. 2006 - 11.05 h) Durch das Auflagemaß (also der Abstand zwischen Filmebene und Bajonett) sind Brennweiten unter 50 mm schwierig zu bauen.[/quote]
Mit dem Auflagemaß hat das überhaupt nichts zu tun. Sondern mit der durch den Schwingspiegel der Spiegelreflexkameras vorgegeben minimalen Schnittweite. Und Konstruktionen wie z. B. die Rokkore 4/21 mm und 4,5/21 mm demonstrieren, daß diese beiden Dinge praktisch gar nichts miteinander zu tun haben. Nicht das Auflagemaß erzwingt die Retrofokus-Bauweise von Weitwinkelobjektiven, sondern der Wunsch, diese über den Reflexsucher einstellen zu können.
ZITAt (Josef @ 19. 6. 2006 - 11.05 h) ... wenn man in das Objektiv eine umgekehrte Tele-Gruppe einbaut. Das bedeutet einerseits wieder (in der Regel) mehr Linsen im optischen Weg, andererseits muß die Gruppe klein sein, und dadurch verschenkt man (in der Regel) ein paar Blendenstufen. Auf diesem Bild sind das die hintersten Linsen.[/quote]
Also, daß du Auflagemaß und Schnittweite verquirlst, mag ja noch angehen. Doch daß du jetzt auch noch vorne und hinten verwechselst, ist schier unglaublich -- erst recht, nachdem du dich vorhin erst noch des Besitzes eines Doktorhütchens gerühmt hattest ... /wacko.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wacko.gif" />
Die umgekehrte Tele-Gruppe, das Charakteristikum eines klassischen Retrofokus-Weitwinkels, befindet sich selbstverständlich vorn im Objektiv (in jenem Bild sind es die vorderen drei Linsen). Deshalb ja auch "umgekehrt" ... sonst wär's ja ein Teleobjektiv und kein Retrofokus-Weitwinkel.
Und die Problematik mit der großen Lichtstärke bei Weitwinkelobjektiven (bzw. dem generellen Mangel daran) ist weder durch Auflagemaß noch Schnittweite bedingt, sondern durch den großen Bildwinkel. Großer Bildwinkel und große Lichtstärke zusammen bewirken eine Potenzierung der Bildfehler und damit des Konstruktionsaufwandes. Also ist es sinnvoll, sich auf maßvolle Lichtstärken zu beschränken, damit das Objektiv halbwegs gut und trotzdem halbwegs bezahlbar bleibt. Oder möchte jemand den Gegenwert eines Einfamilienhauses nur für ein hochlichtstarkes Superweitwinkel auf den Tisch legen?
ZITAt (Marc @ 18. 6. 2006 - 15.00 h) Mit steigendem Bildwinkel wächst der konstruktive Aufwand zur Korrektur der Objektivfehler überproportional an.[/quote]
Genau so ist es.
Höchste Lichtstärken lassen sich am leichtesten bei Standard- und kurzen Teleobjektiven realisieren -- bei Kleinbild also im Brennweitenbereich etwa zwischen 50 mm und 90 mm. Bei kürzeren Brennweiten nehmen die sphärischen, bei längeren Brennweiten die chromatischen Aberrationen überhand, so daß der Korrekturaufwand für höchste Lichtstärken große bis absurde Ausmaße annimmt.
ZITAt (Josef @ 19. 6. 2006 - 11.05 h) Der für die Blende "wirksame Durchmesser" ist darum im Objektiv drin (i. d. R. direkt vor der Telegruppe) und nicht der Durchmesser der Frontlinse.[/quote]
Daß der wirksame Durchmesser -- also der Durchmesser der Eintrittspupille -- nicht dem der Frontlinse entspricht, das ist bei (fast) allen Objektiven so, nicht nur bei Retrofokus-Weitwinkeln (allerdings ist bei diesen der Unterschied der beiden Durchmesser besonders groß. Und die Blende befindet sich keineswegs direkt vor (bzw. direkt hinter) der "Tele"-Gruppe, sondern inmitten des Basisobjektives -- in oben genanntem Bild also zwischen der fünften und der sechsten Linse (Frontlinse als Linse Nr. 1 gezählt).
Und schließlich ist die Blende keineswegs wegen der Retrofokus-Bauweise besonders klein. Im Gegenteil, bei gleicher Brennweite, Bildwinkel und Lichtstärke wäre der Blendendurchmesser bei Nicht-Retrofokus-Bauweise sogar noch kleiner. Richtig ist allerdings, daß eine hohe Lichtstärke bei Weitwinkelobjektiven ohne Retrofokus im Prinzip einfacher realisierbar wäre als mit der zusätzlichen Komplikation der Retrofokus-Bauweise. Aber nicht aus den Gründen, die du oben aufführtest.
ZITAt (Josef @ 19. 6. 2006 - 11.05 h) Darum sind Sucherkameras normalerweise besser für Weitwinkelaufnahmen geeignet, da deren Optik besser darauf ausgelegt werden kann (kleineres Auflagenmaß.[/quote]
Auch diese Aussage ist Murks. Weder Auflagemaß noch Schnittweite machen Sucherkameras für Weitwinkelaufnahmen besonders geeignet. Es ist die große Meßbasis der Entfernungsmessung, welche den entscheidenden Unterschied macht. Denn dadurch sind Weitwinkelobjektive einfacher, schneller und genauer fokussierbar als an Spiegelreflexkameras.
ZITAt (Josef @ 19. 6. 2006 - 11.05 h) Andererseits: Wer will Objektive mit Blende 1 und drunter? Abgesehen von schlechter optischer Leistung, hohem Gewicht und hohem Preis gibt's dann noch die hauchdünne Schärfentiefe als Draufgabe. Auch das 1,4/35 ist offen sehr weich, egal von wem.[/quote]
Das ist das erste und einzige wahre Wort in deinem Beitrag. Aber eigentlich ging's hier bislang gar nicht um die Frage, wer das wolle oder bezahlen könne, sondern ob's überhaupt möglich sei. Nach meinen Überlegungen beträgt der theoretisch maximal mögliche Feldwinkel bei Lichtstärke 1:0,5 immerhin 90°. Allerdings müßte der Film dann direkt auf die (stark gewölbte) Hinterlinse geklebt werden (eigentlich: auf die Hinterfläche der Linse, denn so ein Objektiv müßte einlinsig sein, mit entsprechend miserabler Abbildungsleistung).
ZITAt (Josef @ 19. 6. 2006 - 11.05 h) Und das 1/50 von Leica und Canon ist offen unbrauchbar, außer man muß es unbedingt für eine Anwendung haben.[/quote]
Es ist sehr ... äh, speziell -- aber "unbrauchbar" ist eine maßlose Übertreibung. Oder hältst du diese Bilder (mit dem Noctilux-M bei Blende 1 aufgenommen, obwohl's nicht besonders dunkel war) für "unbrauchbar"?
Der einzige nennenswerte Mangel des Noctilux-M bei voller Öffnung ist eine sehr ausgeprägte Vignettierung in den Bildecken. Aber erstens macht diese die Bilder normalerweise keineswegs unbrauchbar, und zweitens ist diese gar nicht der hohen Lichtstärke als solcher geschuldet, sondern dem für solche Lichtstärken schlicht und einfach viel zu kleinen Durchmesser des Leica-M-Bajonettes.
-- Olaf