ZITAt (Eyko1 @ 18.04.2006 - 20:35) Was meinst Du zu der Fuji F10, und Fuji allgemein? Abgesehen von den exotischen Speicherkarten?[/quote]
Das Speicherkartenformat sollte keinerlei Auswahlkriterium für die Kamera sein, sondern Bildqualität und Gebrauchstauglichkeit. Ich habe seit 9 Monaten die F10 und bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden damit. Im Vergleich zur Digital IXUS II die ich vorher hatte, ist sie rasend schnell. Die Dynax 5D / Dynax 7D ist natürlich meist wesentlich schneller, aber machmal ist auch der AF der F10 überlegen (dunkle, kontrastarme Motive).
Ihre mechanische Solidität hat sie gleich zu Anfang ihres Daseins mit einem 2m Flug und Landung auf dem Steinfußboden beweisen können (außer zwei kleinen Dellen nichts passiert). Daß die Auflösung des Sensors allen Anderen in dieser Klasse überlegen ist, sollte ja bereits bekannt sein. Der entscheidende Vorteil ist aber die hervorragende Lichtempfindlichkeit bei einem für diese Kameraklasse unglaublich niedrigem Rauschen (DSLRs sind hier aber immernoch überlegen). Was die F10 bei 400 ASA schafft, bringt die Konkurrenz kaum bei ISO 100. Schau Dir mal diesen Vergleich zwischen der F10 und der IXUS 700 an:
http://www.dpreview.com/reviews/fujifilmf10zoom/page7.asp
Auch mit ISO 800 sind noch brauchbare Fotos möglich und sogar mit ISO 1600 habe ich schon tolle Aufnahmen gemacht. Dann rauscht es aber natürlich schon ganz ordentlich. Wichtig ist aber, daß man ohne Reue mit ISO 400 fotografieren kann und auch ISO 800 akzeptabel ist. Das bedeutet in der Praxis weniger Unschärfe durch Wackeln oder bewegliches Motiv und nur noch wenige Gelegenheiten, wo der Blitz eingesetzt werden muß.
Die Belichtungsmessung ist bei Landschaftsaufnahmen nur begrenzt gut. Ich mache immer 1 Foto mit Vollautomatik (Mehrfeldmessung, tendendiert zu leichter Überbelichtung) und eins mit Integralmessung (hab ich auf eine Stellung des Betriebsmoduswahlschalters gelegt, so daß ich schnell umschalten kann). Das ideale Ergebnis läge oft dazwischen (integral ist manchmal etwas dunkel). Ich habe auch mal die Mehrfeldmessung mit voreingestellter Belichtungskorrektur ausprobiert, aber das war auch nicht ideal). Zumindest meine analogen SLRs, mit denen ich ausreichende Erfahrung habe, sind in diesem Punkt deutlich besser (die Dynax 5D habe ich erst seit Februar).
Die manuellen Einstellmöglichkeiten sind relativ begrenzt, aber bei geschicktem Umgang mit den verschiedenen Automatiken kommt man seinem Ziel meistens nahe. Die Kamera hat für Farbufnahmen einen Natural- und einen Chromemodus. Natural ist sehr dezent (die Farben der Dynax 5D sind dagegen poppig), Chrome ist aber für meinen Geschmack aber zu extrem. Ich arbeite mit dem Naturalmodus und drehe bei Bedarf bei der Nachbearbeitung die Farbsättigung etwas auf.
Was mich an meiner F10 etwas stört, ist die im Weitwinkelbereich nur mäßige Bildgeometrie (fällt bei Architekturfotos deutlich auf). Obwohl nur 35mm KB-Äquivalent, treten starke stürzende Linien auf, sogar wenn die Kamera gerade gehalten wird. Das habe ich von Anderen bisher noch nicht gehört; vielleicht ist meine F10 in dieser Hinsicht ein Montagsmodell.
Trotz der genannten Einschränkungen bin ich mit der F10 äußerst zufrieden. Trotzdem werde ich mich von ihr trennen, wenn im Juni die F30 auf den Markt kommt. Sie soll noch 30% weniger rauschen und geht bis ISO 3200. Die F10 habe ich fast immer dabei, obwohl sie deutlich dicker als eine Z1 ist. Die bessere Bildqualität ist mir das aber wert:
Es besteht allerdings eine Gefahr: Du schleppst die (D)SLR immer seltener mit, weil die Kompaktknipse viel leichter und kleiner ist und trotzdem verdammt gute Fotos macht. Seitdem ich einen Filterhalter und ein Polfilter für die F10 habe, gewinnt die F10 noch weiter an Boden.