Ojeeeemineeee. Du schaffst es wirklich, alle möglichen Quellen so zu benutzen, dass sie in Dein verqueres Weltbild passen...
Also, auch wenn ein Mitarbeiter von Zeiss es schreibt, es gibt keine internationalen Standards dazu. Die müssen nämlich schriftlich in einer Norm festgelegt sein. Es gibt höchstens einen Quasi-Standard, also einen Wert, der so verbreitet ist, dass ihn die meisten bis alle aktzeptieren. Zeiss spricht abwechselnd von 1/30mm und 0,03mm, berechnet aber 0,0287mm, Puts erwähnt 0,033mm. Toller Standard. Faktisch werden aber für die Schärfentiefeskalen Werte zwischen 0,025mm und 0,035mm zu Grunde gelegt.
Schau mal in Deine Grafik: Was steht da? Circle of least Confusion, als der Kreis der geringsten Zerstreuung, oder der minimale Z-Kreis. Von was ist immer bei Schärfentiefeangelegenheiten die Rede? Vom zulässigen Z-Kreis. Das ist nicht das gleiche. Der minimale ist eine messbare Größe, der zulässige eine willkürliche.
Überlege doch einmal, wie sie auf die 30µm gekommen sind? Deiner Argumentation zu folge wäre das ja dann wohl die geforderte Auflösung bei KB-Optiken, richtig? Denn irrtümlicherweise setzt Du den Circle of least Confusion gleich mit dem zulässigen Z-Kreis. Hätte also der durch die Linsenfehler deformierte Strahlenkegel mit seiner schlauchartigen Kaustik im Bereich der maximalen Einschnürung eine Dicke von 30µm, was könnte so ein Objektiv auflösen? Das kleinste Detail wäre dann 30µm groß, das entspricht einer Auflösung von 17lp/mm. Merkst du jetzt, dass Du auf dem Holzweg bist?
Der zulässige Z-Kreis von 30µm gilt nur für Schärfentiefebetrachtungen, und ist logischerweise als Grenzwert für optische Qualität ( /rofl.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rofl.gif" /> ) völlig unbrauchbar. Mit so einer Scherbe wollte ich nicht fotografieren, und du wahrscheinlich auch nicht.
Merkst Du denn nicht, dass alle Deine Erklärungen auf Formulierungen wie "allgemein wird als scharf erachtet, wenn..." basieren. Hast Du Dich nicht mal gefragt, was die als scharf erachten? Schauen die sich ein KB-Negativ an, und sagen dann: "So, das hier ist scharf!"? Wird das mit bloßem Augen angeschaut, oder durch die Lupe? Na? Denk mal drüber nach.
ZITAt (RudiWin @ 23.03.2006 - 1:00) Somit zeigt sich, daß eben der COC nicht vom Ausgabeformat abhängig ist, sondern umgekehrt das größtmögliche Ausgabeformat vom COC[/quote]Damit hast Du nicht Unrecht, nur verwendest Du hier COC falsch. Denn mit COC wird nach allgemein üblichem Sprachgebrauch nicht der Circle of least Confusion bezeichnet, der die maximale Auflösung eines optischen Systems bedingt sonder der zulässige Circle of Confusion. Natürlich determiniert der minimale Z-Kreis die Auflösung. Und natürlich bestimmt die Auflösung die Ausgabegröße. Aber darum geht es gar nicht. Es geht um Schärfentiefeüberlegungen. Dass Du, wenn du einen Posterabzug planst, natürlich ein Objektiv (und einen Film) wählen musst, der die Auflösungsanforderungen erfüllt, versteht sich von selbst. Da ist dann das, was Du fälschlicherweise als COC bezeichnest, gefragt. Geht es aber im weiteren um Schärfentiefeplanungen, dann wird der wahre COC herangezogen, und der errechnet sich aus Ausgabeformat (und Betrachtungsabstand und Auflösungsvermögen des Auges) und Negativformat. Aus sonst nichts. Was für eine Auflösung muss der Abzug haben, damit er als scharf erachtet wird (Betrachtungsabstand, Auflösung des menschlichen Auges)? Und was errechnet sich daraus dann für eine notwendige Auflösung im Film (=COC)? Dann kommt man zB zu dem Schluss, dass dafür bei KB ein COC von 15µm zulässig ist, und dass man die eingravierte Schärfentiefe-Skala somit entsprechend korrigieren muss, da sie ja auf einem COC von 30µm fußt.