Es geht los.
Wie ich auch schon in diesem Forum mehrfach vorhergesagt habe, werden in nicht allzu ferner Zeit die heutigen DSLRs durch Systemkameras abgelöst werden, die keinen Spiegelkasten besitzen und bei denen die Wechselobjektive daher näher am Sensor angebracht werden können.
Olympus/Panasonic sind nun die ersten mit einem solchen System, auch wenn noch keine konkrete Kamera hierzu angeboten wird. Dazu ist auch gleich ein Adapter vorgesehen, mit dem Four Thirds DSLR-Objektive an diesem neuen System weiterverwendet werden können.
Micro Four Thirds
Diese Meldung ist für mich die Ankündigung des Jahres im Bereich Fototechnik, egal wie Sony's Flaggschiff-Modell aussehen wird. Der Anfang vom Ende der DSLR-Ära ist damit eingeläutet. Andere Hersteller werden folgen.
Ab jetzt ist das Rennen um den besten elektronischen Sucher und um den schnellsten AF bei Nicht-Spiegelreflex-Kameras eröffnet und wenn diese Systeme so leistungsfähig sind, dass kaum jemand mehr auf einem optischen Spiegelreflexsucher besteht, werden DSLR vom Mainstream- zum Nischenprodukt werden.
Es wird spannend, wer als nächstes seinen Hut in den Ring wirft.
"These cameras must become more electronic ..."
Trotzdem wird der Übergang fließend sein. Auch bevor ein solches System einen schnellen AF hat, der mit dem heutiger Top-DSLRs mithalten kann, und lange bevor der EVF und/oder das LC-Display den optischen Sucher vollständig ersetzen können, wird es sinnvolle Anwendungen dafür geben.
Spannend wird auch, wer Adapter anbieten wird, die alle Funktionen an bestehende Objektive übertragen können, so wie beim heute vorgestellten Micro Four Thirds System. Bei Canon dürfte das eine sichere Wette sein dank vollelektronischer Übertragung - die EF-Objektive würden damit uneingeschränkt funktionieren. Bei Sony kann man sich einen Adapter mit eingebautem Blendenaktuator vorstellen, womit dies auch für A-Bajonett-Objektive möglich wäre.
Kuriose Beobachtung am Rande:
Während die Hasen übers Feld hetzen, wobei zwei der kleinsten, Olympus und Panasonic, am eifrigsten rennen und kurz vor dem Ziel ihr Fähnchen hochhalten, hockt dort hinter einem Grasbüschel ein Igel namens Leica, winkt mit der M8 und fiept: "Bin schon da - seit über 50 Jahren!".