RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#1 von Seifenh?ndler , 18.01.2006 19:49

Hallo!
Heute bin ich mal wieder in der Duka gewesen und hab Abzüge gemacht. Mir ist aufgefallen, dass die Teststreifen oft ziemlich schwärzer als die endgültigen Abzüge sind. Gibt es da eine Faustregel wie viel ich zur Belichtung des gesamten Abzugs addieren muss, oder muss ich bei jedem Bild eine Belichtungsreihe machen? (Auf ganzen Abzügen)

Hier ist noch ein Scan. (Unscharf, aber ich hoffe, dass man den Unterschied sehen kann.)

Daten:
Minolta XD-7
FP4 in Rodinal 1+25
auf Ilford Mulitgrade glossy 13x18
mit:
mit Chromega D
Schneider Kreuznach Componon-S 80/5,6 @11
Farben: 170 Magenta, der Rest null
Belichtungszeit: 10 sec.
(Das Bild wurde aus einer Gondel eines Riesenrades in Essen aufgenommen)

Hier ist der Scan



 
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RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#2 von ingobohn , 18.01.2006 21:53

/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Seltsam... Natürlich sollte der Probestreifen genauso hell oder dunkel sein, wie der späere Abzug, sofern Du wederBlendeBelichtungszeitPapiersorteAbstand zum PapierGradation geändert hast. Ist mir ehrlich gesagt etwas schleierhaft.
Wenn ich z.B. bei meinem Probestreifen feststelle, daß Gradation 2,5 bei Blende 5,6 und 10 sec richtig ist, übertrage ich das 1:1 auf meinen Abzug.

Beschreibe doch mal bitte Schritt für Schritt Dein Vorgehen, vielleicht steckt der Fehler in einem kleinen Detail. /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />



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RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#3 von Zardoz ( gelöscht ) , 18.01.2006 22:25

Zitat von Seifenhändler
Gibt es da eine Faustregel wie viel ich zur Belichtung des gesamten Abzugs addieren muss, oder muss ich bei jedem Bild eine Belichtungsreihe machen? (Auf ganzen Abzügen)


Wie meinst du das mit der Faustregel und addieren?

Wie ingobohn schon geschrieben hat,
wenn der Probestreifen optimal ist, dann ändert man nichts mehr und dann stimmts es...
...normalerweise

Hinzuzufügen wäre vielleicht noch
dieselbe Chemie
und gleiche Zeit in den Bädern


Eine Falle ist vielleicht die Gradation bei Multigrade, wenn die von 2,5 auf z.B. 4,5 geändert wird, dann verdoppelt sich die Belichtungszeit.

Ich würde bei jedem neuem Negativ einen Probestreifen machen um das Optimum zu finden. Aber vom selben Negativ sollten alle Abzüge bei gleichen Bedingungen identisch sein.
Auf deinem Probestreifen sehe ich aber keine Abstufungen?

Gruß Zardoz



Zardoz

RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#4 von Mark , 18.01.2006 22:46

ZITATHeute bin ich mal wieder in der Duka gewesen und hab Abzüge gemacht. Mir ist aufgefallen, dass die Teststreifen oft ziemlich schwärzer als die endgültigen Abzüge sind. Gibt es da eine Faustregel wie viel ich zur Belichtung des gesamten Abzugs addieren muss, oder muss ich bei jedem Bild eine Belichtungsreihe machen? (Auf ganzen Abzügen)[/quote]

Klar gibt es eine Faustregel, den Wert des Teststreifens exakt auf den Abzug übertragen. Das ist eigentlich der Sinn des Teststreifens. Wie Ingo schon schrieb, beschreibe mal bitte deinen Arbeitsablauf, ich habe den Eindruck das du etwas falsch machst.

Ich möchte dich auch noch bitten deinen Teststreifen zu erklären, was ich erkenne ist einen Probeabzug, kein Teststreifen.

Mark



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RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#5 von Seifenh?ndler , 19.01.2006 14:22

Meine Vorgehensweise:

-Objektiv voll aufblenden
-Negativ in die Bühne einlegen
-Ausschnitt bestimmen
-scharf stellen
-abblenden auf z.B. F11
-Zeit auswählen, Stückchen Papier drunter legen
-Dunkelkammeruhr auf 1min einstellen und dann 1min entwickeln

Das gleiche bei einem ganzen Abzug bis darauf, dass ich ein ganzes Blatt nehme.

Kleine Frage:
Was ist unter eurer Vorstellung ein Teststreifen? Wie sollte er aussehen?
(Bei mir ein Stück von einem in Stücke gerissenes Fotopapier. Natürlich ist der Teststreifen und das ganze Blatt dieselbe Sorte Papier.)

@Zardoz:
ZITATAuf deinem Probestreifen sehe ich aber keine Abstufungen?[/quote]
Wie meinst du das?

Dankeschön
mfg
Seifenhändler



 
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RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#6 von Noelle , 19.01.2006 14:38

Hallo!
Also da ich auch noch blutiger Anfänger in der Dunkelkammer bin kann ich nicht so viel dazu sagen.
Allerdings hatte ich am Anfang auch probleme mit reproduzierbaren Ergebnissen. Das lag daran, dass ich das Papier unterschiedlich lange im Entwickler badete (einfach so lang bis mir die Grautöne gut vorkamen).
Erst jetzt habe ich mich daran gewöhnt, so viele Testbilder zu machen, dass ich die Belichtungsdauer auf die Sekunde oder noch genauer einstelle und dann das Bild so lange im Entwickler liegen lasse bis es nicht mehr dunkler wird.
Ich hoffe mein Beitrag hilft ein wenig!

Grüsse und viel Erfolg



Noelle  
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RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#7 von andy_s , 19.01.2006 14:49

Zitat von Seifenhändler
@Zardoz:
ZITATAuf deinem Probestreifen sehe ich aber keine Abstufungen?


Wie meinst du das?

[/quote]
Normal macht man ein Probestreifen, in dem man einen Streifen Fotopapier mit einem Karton oder änlichem Lichtdichten Material abdeckt.
Man läßt ein Stück von dem Teststreifen unbedeckt und belichtet diesen mit z.B 3 sec.
Als nächstes gibt man wieder ein Stück des Teststreifens frei und belichtet wieder mit 3 sec. usw.
Je nachdem wie oft man das gemacht hat, hat man nun die einzelnen Belichtungszeiten auf dem Streifen. Als Beispiel:
Wenn du 5 mal belichtet hast, ist der ganz linke Teil des Streifens 15 sec belichtet worden, der ganz rechte Teil 3 sec.
Dazwischen jeweils die anderen Zeiten. Mittels dieses Streifens kannst du dann die dir richtig erscheinende Zeit wählen.
Ich hoffe das ist verständlich geschrieben.

Gruß Andreas



andy_s  
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RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#8 von Snooper ( gelöscht ) , 19.01.2006 15:09

ZITATWas ist unter eurer Vorstellung ein Teststreifen? Wie sollte er aussehen?[/quote]

So, wie andys beschrieben hat- hier dazu ein Beispielbild:
http://img9.imageshack.us/img9/425/stacheldr8lx.jpg' target='_blank

MfG,
Dan



Snooper

RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#9 von Seifenh?ndler , 19.01.2006 15:13

Zitat von Snooper
ZITATWas ist unter eurer Vorstellung ein Teststreifen? Wie sollte er aussehen?



So, wie andys beschrieben hat- hier dazu ein Beispielbild:
http://img9.imageshack.us/img9/425/stacheldr8lx.jpg' target='_blank

MfG,
Dan [/quote]
Danke!

Bei mir lege ich die Stück immer auf dieselbe Stelle im Bild. Läuft das nicht ungefähr auf das gleiche hinaus, ob ich nun mehrere mit einer Belichtungszeit oder einen mit mehreren abgestufen Belichtungszeiten habe? /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" />

mfg
Seifenhändler



 
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RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#10 von Snooper ( gelöscht ) , 19.01.2006 15:24

ZITATDanke!

Bei mir lege ich die Stück immer auf dieselbe Stelle im Bild. Läuft das nicht ungefähr auf das gleiche hinaus, ob ich nun mehrere mit einer Belichtungszeit oder einen mit mehreren abgestufen Belichtungszeiten?

mfg
Seifenhändler[/quote]

Hallo,

ja, also an sich schon- aber so ein Teststreifen ist um einiges übersichtlicher.
Auf dem Original sieht man die Abstufungen noch viel besser und man
braucht nur von rechts nach links die Schritte zu zählen und dementspechend
auf dem finalen Abzug belichten.

MfG,
Dan



Snooper

RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#11 von Mark , 19.01.2006 15:27

ZITATWas ist unter eurer Vorstellung ein Teststreifen? Wie sollte er aussehen?[/quote]

Ein Teststreifen dient zur Emittlung der korrekten Belichtungszeit des Papiers. Dabei nutzt es wenig wenn du nur eine Zeit auf das Papier belichtest. Also nimmst du Abstufungen vor. Auf einem solchen Teststreifen sollte also das Motiv in verschiedenen Belichtungszeiten (des Papiers, nicht des Films) zu sehen sein.

Also folgendes Vorgehen wäre sinnvoll:

--> aufblenden, Negativ einspannen, scharfstellen, auf f8 oder 11 abblenden.
--> jetzt den gesamten Streifen vorbelichten, je nach Papier zwischen 5 und 15 Sekunden.

Jetzt lohnt es sich ein klein wenig nachzudenken bevor du weitermachst. Die Belichtung von Papier unterliegt ähnlichen Regeln wie die Belichtung von Filmen. Der Ausdruck "eine Blende Unterschied" findet auch hier Anwendung. Es macht also wenig Sinn jetzt jeweils Streifen mit immer 3 Sekunden zu belichten.
Der folgende Arbeitsablauf ist recht simpel, du deckst mit einer Pappe Streifen des Papiers ab, damit erreichst du das jeder Streifen eine andere Belcihtungszeit erhält und du hinterher abschätzen kannst welche davon die korrekte ist.
Ich verwende auf einem Teststreifen normalerweise 5 Blenden, also 5 Streifen mit verschiedenen Belichtungszeiten, was wie folgt aussieht:

10 Sekunden vorbelichten, dann:

- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +4sek
- 3. Streifen +8sek
- 4. Streifen +16sek
- 5. Streifen +32sek

wichtig ist dabei, das eine Blende mehr immer eine Verdoppelung der Zeit bedeutet, eine lineare Änderung der Zeit ist daher nicht wirklich sinnvoll. Denk dran das die zeiten korrigiert werden müssen wenn du Streifen mehrfach belichtest:

- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +4sek; erste Belichtung 2sek, macht 2sek effektiv
- 3. Streifen +8sek; (ersten zwei Belichtungen 2+2=4sek, bleiben effektiv noch 4sek
- 4. Streifen +16sek; 2+2+4=8, bleiben 8sek
- 5. Streifen +32sek; 2+2+4+8=16, bleiben 16sek

alles klar?

Für den zweiten Streifen nehmen wir mal an das dein Ergebnis zwischen dem 3. und 4. Streifen liegt, also arbeitest du das mit einem zweiten teststreifen noch etwas genauer aus, was wie folgt aussehen kann:

Blatt 18sek vorbelichten, dann:

- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +2sek
- 3. Streifen +2sek
- 4. Streifen +2sek

Jetzt hast du deine Zielblende in Viertelblendenschritten auf dem Papier, was schon ziemnlich genau ist und siehe da, jetzt hast du die optimale Belichtungszeit.

Zum Entwicklen, das Papier unterliegt nicht wie der Film einer optimalen Zeit bis es die maximale Qulaität erreicht. Papier wird wann immer möglich ausentwickelt, was bedeutet das du es ruhig zwei oder drei Minuten im Entwickler lassen kannst.
Ich vermute das die Beschränkung auf 1 Minute auch das Problem deiner variierenden Ergebnisse ist. Das ist völlig sinnlos. Der Entwickler in der Schale schwächt sich während der Arbeit ab. Das kann bedeuten das sich innerhalb einer Session die Zeit bis der Abzug voll ausentwicklet ist, fast verdoppelt. Also lasse ihn drinn bis er ausentwickelt ist, nicht früher rausnehmen.

Mark



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RE: Teststreifen dunkler als ein ganzer Abzug?

#12 von Seifenh?ndler , 19.01.2006 15:35

Zitat von Mark
ZITATWas ist unter eurer Vorstellung ein Teststreifen? Wie sollte er aussehen?



Ein Teststreifen dient zur Emittlung der korrekten Belichtungszeit des Papiers. Dabei nutzt es wenig wenn du nur eine Zeit auf das Papier belichtest. Also nimmst du Abstufungen vor. Auf einem solchen Teststreifen sollte also das Motiv in verschiedenen Belichtungszeiten (des Papiers, nicht des Films) zu sehen sein.

Also folgendes Vorgehen wäre sinnvoll:

--> aufblenden, Negativ einspannen, scharfstellen, auf f8 oder 11 abblenden.
--> jetzt den gesamten Streifen vorbelichten, je nach Papier zwischen 5 und 15 Sekunden.

Jetzt lohnt es sich ein klein wenig nachzudenken bevor du weitermachst. Die Belichtung von Papier unterliegt ähnlichen Regeln wie die Belichtung von Filmen. Der Ausdruck "eine Blende Unterschied" findet auch hier Anwendung. Es macht also wenig Sinn jetzt jeweils Streifen mit immer 3 Sekunden zu belichten.
Der folgende Arbeitsablauf ist recht simpel, du deckst mit einer Pappe Streifen des Papiers ab, damit erreichst du das jeder Streifen eine andere Belcihtungszeit erhält und du hinterher abschätzen kannst welche davon die korrekte ist.
Ich verwende auf einem Teststreifen normalerweise 5 Blenden, also 5 Streifen mit verschiedenen Belichtungszeiten, was wie folgt aussieht:

10 Sekunden vorbelichten, dann:

- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +4sek
- 3. Streifen +8sek
- 4. Streifen +16sek
- 5. Streifen +32sek

wichtig ist dabei, das eine Blende mehr immer eine Verdoppelung der Zeit bedeutet, eine lineare Änderung der Zeit ist daher nicht wirklich sinnvoll. Denk dran das die zeiten korrigiert werden müssen wenn du Streifen mehrfach belichtest:

- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +4sek; erste Belichtung 2sek, macht 2sek effektiv
- 3. Streifen +8sek; (ersten zwei Belichtungen 2+2=4sek, bleiben effektiv noch 4sek
- 4. Streifen +16sek; 2+2+4=8, bleiben 8sek
- 5. Streifen +32sek; 2+2+4+8=16, bleiben 16sek

alles klar?

Für den zweiten Streifen nehmen wir mal an das dein Ergebnis zwischen dem 3. und 4. Streifen liegt, also arbeitest du das mit einem zweiten teststreifen noch etwas genauer aus, was wie folgt aussehen kann:

Blatt 18sek vorbelichten, dann:

- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +2sek
- 3. Streifen +2sek
- 4. Streifen +2sek

Jetzt hast du deine Zielblende in Viertelblendenschritten auf dem Papier, was schon ziemnlich genau ist und siehe da, jetzt hast du die optimale Belichtungszeit.

Zum Entwicklen, das Papier unterliegt nicht wie der Film einer optimalen Zeit bis es die maximale Qulaität erreicht. Papier wird wann immer möglich ausentwickelt, was bedeutet das du es ruhig zwei oder drei Minuten im Entwickler lassen kannst.
Ich vermute das die Beschränkung auf 1 Minute auch das Problem deiner variierenden Ergebnisse ist. Das ist völlig sinnlos. Der Entwickler in der Schale schwächt sich während der Arbeit ab. Das kann bedeuten das sich innerhalb einer Session die Zeit bis der Abzug voll ausentwicklet ist, fast verdoppelt. Also lasse ihn drinn bis er ausentwickelt ist, nicht früher rausnehmen.

Mark [/quote]
Ah! Danke! Das werd ich gleich mal ausprobieren! Danke für die auführliche Erklärung! Ich hab so einen Teststreifen schon mal gemacht, aber ich habe nicht in systematischen Abständen belichtet, sondern mal hier 4sec. dann dort 6sec.
Und das Papier werde ich auch jetzt drin lassen bis es ausentwickelt ist. (Ich hab wie beim Negativprozess gedacht, dass man die Entwicklungszeit immer ziemlich genau einhalten sollte.)

Wieder was dazugelernt!
Dankeschön!
mfg
Seifenhändler



 
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