Zitat von Mark
ZITATWas ist unter eurer Vorstellung ein Teststreifen? Wie sollte er aussehen?
Ein Teststreifen dient zur Emittlung der korrekten Belichtungszeit des Papiers. Dabei nutzt es wenig wenn du nur eine Zeit auf das Papier belichtest. Also nimmst du Abstufungen vor. Auf einem solchen Teststreifen sollte also das Motiv in verschiedenen Belichtungszeiten (des Papiers, nicht des Films) zu sehen sein.
Also folgendes Vorgehen wäre sinnvoll:
--> aufblenden, Negativ einspannen, scharfstellen, auf f8 oder 11 abblenden.
--> jetzt den gesamten Streifen vorbelichten, je nach Papier zwischen 5 und 15 Sekunden.
Jetzt lohnt es sich ein klein wenig nachzudenken bevor du weitermachst. Die Belichtung von Papier unterliegt ähnlichen Regeln wie die Belichtung von Filmen. Der Ausdruck "eine Blende Unterschied" findet auch hier Anwendung. Es macht also wenig Sinn jetzt jeweils Streifen mit immer 3 Sekunden zu belichten.
Der folgende Arbeitsablauf ist recht simpel, du deckst mit einer Pappe Streifen des Papiers ab, damit erreichst du das jeder Streifen eine andere Belcihtungszeit erhält und du hinterher abschätzen kannst welche davon die korrekte ist.
Ich verwende auf einem Teststreifen normalerweise 5 Blenden, also 5 Streifen mit verschiedenen Belichtungszeiten, was wie folgt aussieht:
10 Sekunden vorbelichten, dann:
- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +4sek
- 3. Streifen +8sek
- 4. Streifen +16sek
- 5. Streifen +32sek
wichtig ist dabei, das eine Blende mehr immer eine Verdoppelung der Zeit bedeutet, eine lineare Änderung der Zeit ist daher nicht wirklich sinnvoll. Denk dran das die zeiten korrigiert werden müssen wenn du Streifen mehrfach belichtest:
- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +4sek; erste Belichtung 2sek, macht 2sek effektiv
- 3. Streifen +8sek; (ersten zwei Belichtungen 2+2=4sek, bleiben effektiv noch 4sek
- 4. Streifen +16sek; 2+2+4=8, bleiben 8sek
- 5. Streifen +32sek; 2+2+4+8=16, bleiben 16sek
alles klar?
Für den zweiten Streifen nehmen wir mal an das dein Ergebnis zwischen dem 3. und 4. Streifen liegt, also arbeitest du das mit einem zweiten teststreifen noch etwas genauer aus, was wie folgt aussehen kann:
Blatt 18sek vorbelichten, dann:
- 1. Streifen +2sek
- 2. Streifen +2sek
- 3. Streifen +2sek
- 4. Streifen +2sek
Jetzt hast du deine Zielblende in Viertelblendenschritten auf dem Papier, was schon ziemnlich genau ist und siehe da, jetzt hast du die optimale Belichtungszeit.
Zum Entwicklen, das Papier unterliegt nicht wie der Film einer optimalen Zeit bis es die maximale Qulaität erreicht. Papier wird wann immer möglich ausentwickelt, was bedeutet das du es ruhig zwei oder drei Minuten im Entwickler lassen kannst.
Ich vermute das die Beschränkung auf 1 Minute auch das Problem deiner variierenden Ergebnisse ist. Das ist völlig sinnlos. Der Entwickler in der Schale schwächt sich während der Arbeit ab. Das kann bedeuten das sich innerhalb einer Session die Zeit bis der Abzug voll ausentwicklet ist, fast verdoppelt. Also lasse ihn drinn bis er ausentwickelt ist, nicht früher rausnehmen.
Mark [/quote]
Ah! Danke! Das werd ich gleich mal ausprobieren! Danke für die auführliche Erklärung! Ich hab so einen Teststreifen schon mal gemacht, aber ich habe nicht in systematischen Abständen belichtet, sondern mal hier 4sec. dann dort 6sec.
Und das Papier werde ich auch jetzt drin lassen bis es ausentwickelt ist. (Ich hab wie beim Negativprozess gedacht, dass man die Entwicklungszeit immer ziemlich genau einhalten sollte.)
Wieder was dazugelernt!
Dankeschön!
mfg
Seifenhändler