RE: Fotografieren von Dias

#1 von skadi ( gelöscht ) , 02.12.2005 09:31

Hallo!

Ich möchte mal einen Diafilm ausprobieren. Hab aber in diesem Bereich über-
haupt keine Ahnung.

Welcher Film ist empfehlenswert? Was muß man beim Fotografieren beachten?

Gruß

Skadi



skadi

RE: Fotografieren von Dias

#2 von WinSoft , 02.12.2005 09:57

Früher hatte ich jahrelang Kodachrome 25 benutzt bis der Fuji Velvia 50 erschien. Nach Vergleichsaufnahmen mit den damals verfügbaren Umkehrfilmen bin ich jahrzehntelang beim Fuji Velvia 50 geblieben.

Dieser Film wird allerdings nicht mehr hergestellt. Als Nachfolger gilt Fuji Velvia 100 (ohne F). Diesen Film habe ich mit zwei Kameras am gleichen Motiv mit dem "alten" Fuji verglichen und muss sagen, dass der "neue" Velvia 100 den alten fast erreicht. In der Auflösung und Kornarmut übertrifft er den alten Velvia, bleibt jedoch in der Farbwiedergabe für meinen Geschmack geringfügig hinter dem alten zurück. Ohne Direktvergleiche wird man jedoch den Unterschied kaum sehen.

Wenn ich noch analog fotografieren würde (einige Fuji Velvia 50 liegen noch im Tiefkühlschrank), würde ich den neuen Fuji Velvoa 100 (ohne F) nehmen.

Entwicklung bei Studio13 in Stuttgart! Dort wird sauber und professionell entwickelt und nicht in der Einheitsbrühe der Massenlabors für Übernacht-Entwicklung.



 
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RE: Fotografieren von Dias

#3 von Giovanni , 02.12.2005 10:09

*****
Voranmerkung:
Bei den nachfolgenden Ausführungen gehe ich davon aus, dass du einen Diafilm für den "Amateureinsatz" suchst, um das Ganze einfach mal auszuprobieren, und dass Kosten eine Rolle spielen. Wenn du professionelles Material suchst mit noch perfekterer Farbwiedergabe und geringerer Körnigkeit, dann nimm Fuji Velvia 100F (bzw. für extrem gesättigte Farben bei Landschaftsaufnahmen Velvia 100 ohne "F" und eine Profi-Entwicklung, bei der Fehler wie z.B. Kratzer oder Schlieren noch unwahrscheinlicher sind.
*****

Beim Filmkauf kannst du nicht sehr viel falsch machen. Wenn es dir von der Lichtstärke her reicht, nimm einen Film mit 100 ASA, weil der einfach feinkörniger ist als ein 200er oder gar 400er.

Du kannst z.B. den Fuji Sensia 100 nehmen, oder auch einen Kodak.

Bei allen Diafilmen, besonders aber beim eigentlich guten Fuji Sensia 100, musst du jedoch sehr auf die Lichter aufpassen - alles was mehr als ca. 1,5 Stufen überbelichtet ist, erscheint "ausgefressen". Ein heller Himmel z.B. erscheint schnell blass mit diesen Filmen. Hier scheinen die Kodaks ein bisschen toleranter zu sein - der professionelle, teure "Fuji Velvia 100F" übrigens auch.

Im Unterschied zu Farbnegativfilmen gibt es bei Dias keine Laborverarbeitung, wo "Korrekturen" möglich sind (bzw. automatisch gemacht werden). Was du aufnimmst, bekommst du als Dia. Wenn z.B. das Licht in Wirklichkeit gelb war, ist es auch auf dem Dia gelb (bei normalen Tageslicht-Diafilmen).



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RE: Fotografieren von Dias

#4 von o.stumpf , 02.12.2005 10:23

Hallo Skadi,
Meine Empfehlung ist es, erst mal mit einem "günstigen" Diafilm (z.B. Sensia, Kodak Elite oder Agfa Precisa) zu starten und einige Versuche zu machen. Dabei erkennst du schnell, ob deine Kamera und Objektive für Diamaterial geeignet sind.

Ich würde auch empfehlen, einige Belichtungsreihen (-0,5 Blenden/0/+0,5 Blenden) zu machen, dann erkennst du schnell, wie der Film auf Über- und Unterbelichtung reagiert.

Der Velvia ist ein einzigartiger Film, seine knalligen Bonbon-Farben und Schärfe sind unerreicht, er ist aber in der Belichtung kritischer als andere Filme. Es gibt auch nur einen empfehlenswerten hochempfindlichen Dialfilm: den Provia 400F. Er kostet ca. 9-10 Euro (ohne Entwicklung), ist das Geld aber auch wert. Die anderen 400er Diafilme kannst du getrost in die Tonne treten.

Oliver



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RE: Fotografieren von Dias

#5 von Giovanni , 02.12.2005 10:47

Hallo Oliver,

was die Empfehlung für einen "günstigen" Film betrifft, stimme ich dir 100% zu. Nach meiner Erfahrung reagiert aber der Velvia 100F weniger kritisch auf Überbelichtung als der Sensia 100. Der Velvia "ohne F" ist zumindest beim 50er (den 100er hab ich noch nicht probiert) auch nicht besonders schwierig zu belichten.

Übrigens wird der Sensia 100 durchaus auch von Profis eingesetzt; dieser Film ist, obwohl offiziell ein "Amateurmaterial", wirklich gut. Auch die Kodak Elite-Filme sind teilweise ganz okay - ich mag die Wiedergabe z.B. bei Herbstlandschaften sehr gerne - aber ich habe hier ein bisschen mehr Zweifel, was die Lagerfähigkeit betrifft. Anfang der 90er habe ich den Kodak Ektachrome regelmäßig benutzt, aber neulich habe ich entdeckt, dass manche Dias aus dieser Zeit aussehen, als hätte jemand feine Körnchen drübergestreut. Ich weiß nicht, ob das schon immer so war (Laborfehler?) oder ob es eine Alterungserscheinung (Pilz?) ist, aber es wird mir sicher beim Scannen noch viel "Freude" bereiten. Die alten Agfa-Filme sind hier natürlich "Spitze" - da sind nach einigen Jahren auch bei Lagerung im Dunkeln die Farben so verändert, dass es "schön nostalgisch" aussieht - und beim Scannen eine Farbauffrischungsfunktion (ICE ROC) so richtig was zu tun hat. Auch wenn die (Dunkel-)Lagerfähigkeit der Kodachrome-Filme (nicht mit Elite oder Ektachrome verwechseln) wohl nie mehr erreicht werden wird, dürften die Fujis trotzdem recht gut sein in dieser Hinsicht.

Allerdings kann das Fotografieren auf Diamaterial schon ziemlich danebengehen, wenn man sich auf die Belichtungsautomatik verlässt. Korrekturen von Hand sind ziemlich unerlässlich. Hier mag ich die Spotmessfunktion der Dynax 7, die automatisch einsetzt, wenn ich AEL drücke. Dann kann ich die kritischen Bilddetails schnell und einfach auf Über- bzw. Unterbelichtung prüfen und ggf. mit dem Korrekturrad "gegensteuern". Bei den Nikons fotografiere ich bei kritischen Motiven und wenn es die Zeit erlaubt grundsätzlich im M-Modus. Bei der 801s benutze ich dabei die Spotmessung (mit einem angenehm kleinen Messkreis), um kritische Bereiche zu messen. Bei der FM3a, wo es nur mittenbetonte Integralmessung gibt, geht man halt ein bisschen näher ran oder zoomt notfalls ein auf solche Bildbereiche, oder misst ein gleich helles "Referenztarget" an. Die Ergebnisse sind genauso gut. Im Grund kann man also mit jeder Kamera Diamaterial benutzen, die einen manuellen Eingriff in die Belichtung erlaubt und nicht nur über Mehrfeldmessung, sondern zumindest über Integralmessung, besser noch über Spotmessung verfügt. Die Dynax 40 sollte das laut Datenblatt können. Wie gut oder schlecht sie dabei zu bedienen ist, weiß ich nicht.

Was bei Objektiven ein "k.o.-Kriterium" für Dias ist, ist starke Streulichtempfindlichkeit. Wenn ein Objektiv nur noch flaue Bilder liefert, wenn man es schräg gegen eine Lichtquelle richtet, ist es für Dias fast nicht benutzbar. So was kann ein Labor beim Abziehen von Bildern vom Negativfilm teilweise automatisch ausgleichen, ein Diafilm zeigt das Bild jedoch mit dem Streulichteffekt, also total flau. Hier habe ich bei meinen Nikon-Objektiven einen solchen "Kandidaten", bei dem ich tierisch aufpassen muss und ohne Sonnenblende kaum auskomme.



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RE: Fotografieren von Dias

#6 von Dynax 79 , 02.12.2005 12:08

Hallo Skadi,

Als Anfänger in Sachen Dia würde ich dir entweder einen Fuji Sensia100 oder einen Agfa Precisa100 empfehlen. Wenns richtig bunt werden soll einen Kodak Elitechrome100EC. Die sind recht preiswert und von guter Qualität. Gerade für den Anfang, wo ja erfahrungsgemäß etwas mehr Abfall dabei ist.

Ansonsten sind meine Favoriten:
Landschaft: Fuji Velvia50 (Ersatz Velvia100)
Neutrale Farbwiedergabe: Fuji Provia100
Hochempfindlich: Fuji Provia400
Allgemein und preiswert: Agfa RSX50/100 (leider gibts beide bald nicht mehr)
Wenns bunt werden soll: Kodak E100VS



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