RE: Bajonett einfetten?

#31 von WinSoft , 10.11.2005 22:58

Zitat von matthiaspaul
Ich denke, daß auch der Leica Winkelsucher R auf den Minolta Winkelsucher Vn zurückgeht - die Teile sehen sich extrem ähnlich...


Ja, richtig! Den Winkelsucher und einige Zooms hatte ich vergessen. Auf dem Winkelsucher steht "Japan". Leica hat lediglich die Okular-Anpassung an die R8/R9 vorgenommen/vornehmen lassen und die Leica-Artikelnummer 14 300 eingravieren lassen.

Bekannt ist ebenso, dass Leica das Design entwirft, bei Sigma produzieren lässt und lediglich die Endkontrolle übernimmt. Warum auch nicht? Der Trend geht doch allerortens auf Verringerung der Produktionstiefe durch Auslagerung an spezialisierte Fremdbetriebe/Zulieferer. Das ist durchweg kostengünstiger. Warum soll Leica jede Schraube selber herstellen?

Entscheidend ist das stimmige Endprodukt! Wer es fabriziert hat, ist Nebensache! Leica stellte und stellt allerdings sehr hohe Ansprüche an das Produkt zum Wohle der Endkunden. Das hat absolut nichts mit Markenfetischismus zu tun! Sondern nur mit Produkten auf sehr hohem Niveau, die nicht umsonst zu haben sind. Wer bereit ist, dafür eine große Summe auszugeben, erhält eben auch eine entsprechend große Leistung bzw. erwartet diese Leistung. Das ist in meinen Augen völlig normal, legal und entbehrt jeder Häme oder Kritik. Wer dazu nicht bereit ist, muss sich eben mit einer anderen Qualitätskategorie zufrieden geben...

Ich kann nicht erwarten, einen Mercedes der S-Klasse zum Preis eines Polo erwerben zu können...



 
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RE: Bajonett einfetten?

#32 von tschicken , 10.11.2005 22:59

@ Goodspeed: Aber Canon und Leica sind plöd! /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Um mal vom Kindergarten zum Thema zurükommen: Ich bezweifle trotzdem, dass es Sinn macht, die Bajonettvorderseite einzufetten, da ja im Innern, wo die "Vorsprünge" des Objektivbajonettes (sorry, besser kann ich es nicht umschreiben) "greifen", ebenfalls Reibung ausgeübt wird, je nach verwendetem Matieral vielleicht sogar mehr.
Daher halte ich - wenn überhaupt - den Ansatz "Objektivbajonette fetten" für sinnvoller.

Gruss,
Paule.



 
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RE: Bajonett einfetten?

#33 von Touby , 11.11.2005 00:59

Ich habe noch einen sehr einfachen, billigen und sicheren Trick für das Einfetten des Bajonetts. Und zwar kenne ich den aus dem professionellen Filmbereich. Da die dort verwendeten Objektive und natürlich auch die Filmkameras selbst um Längen teurer sind als das teuerste, das man sich im Fotobereich anschaffen kann, achten die Kameramänner/frauen sehr genau darauf, was an ihre Optiken oder Kamera-Bodys kommt. Luft aus dem Blasebalg ist das Extremste, mit dem die ihre Linsenoberflächen reinigen und natürlich kommen an alle Metallteile (so eben auch an das Bajonett, die Objektivfassung oder auch die Filmbahn) maximal ein Holzstäbchen ran. Aber eben auch einfach der Finger, der ist weich genug und kann das Metall nicht zerkratzen. Und was für teure Filmkameras und Kinooptiken gut ist, kann einem Fotoapparat erst recht nicht schaden.

Und hier ist der Trick: Das Bajonett und die Objektivfassung werden einfach mit "Nasenfett" gereinigt. Damit ist gemeint, dass man sich mit dem Zeigefinger über die Nasenflügel reibt und dann die Metallflächen an Bajonett und Objektivfassung mit der Fingerkuppe reinigt. Jeder Mensch hat auf der Nase Talgdrüsen, die dann beim Reiben mit dem Finger einen Fettfilm auf der Haut hinterlassen. Der Vorteil ist, dass das Fett ganz natürlich ist und somit das Metall nicht angreift. Der Finger ist weicher, als es jedes Ledertuch sein kann. Wer's nicht glaubt, dem kann ich nur sagen, dass mir versichert wurde, dass sogar in Hollywood nichts anderes gemacht wird. Ich mache das selbst immer so, es funktioniert wirklich super und man kann nichts falsch machen. Ich habe mit dieser Methode eine alte Nikon von meinem Opa behandelt. Die lag jahre-, wenn nicht jahrzehntelang unbenutzt im Schrank. Die Objektive ließen sich nur etwas "schrammelig" ansetzen aufgrund von etwas Korrosion. Nach zwei Minuten "Reinigung" ging alles wieder butterweich zu wechseln.



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RE: Bajonett einfetten?

#34 von heinrichloch ( gelöscht ) , 11.11.2005 10:51

JAWOLL, Touby, das mit dem Nasenfett habe ich mich garnicht getraut zu schreiben, weil ich befürchtet habe, sofort zerrissen zu werden.
Aber es stimmt.

Heinz



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RE: Bajonett einfetten?

#35 von tschicken , 11.11.2005 12:36

Nasenfett ist super. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
...weil reichlich vorhanden /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Aber jetzt mal 'ne blöde Frage: Wie sieht's denn mit den Kriecheigenschaften von Nasenfett aus? Dann könnte ich mir ja nen Tag lang an der Nase rumreiben und dann den Schneckengang meiner Objektive damit fetten, wär' günstig und hätte vielleicht die richtige "Weichheit".

Just curious... /wub.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wub.gif" />
Paule.



 
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RE: Bajonett einfetten?

#36 von Stefan68 , 13.11.2005 13:11

Zitat von Touby
Und hier ist der Trick: Das Bajonett und die Objektivfassung werden einfach mit "Nasenfett" gereinigt. Damit ist gemeint, dass man sich mit dem Zeigefinger über die Nasenflügel reibt und dann die Metallflächen an Bajonett und Objektivfassung mit der Fingerkuppe reinigt.


Kann man auch Ohrschmalz nehmen? kreisch
/clapping.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="clapping.gif" />

Mal im ernst: Super Tipp, wenn meine Objektive mal schwerer "gehen" sollten.



 
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RE: Bajonett einfetten?

#37 von ingobohn , 13.11.2005 13:32

Zitat von Stefan68
Kann man auch Ohrschmalz nehmen? kreisch


Hirnschmalz ... ich wäre für Hirnschmalz! /clapping.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="clapping.gif" />



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RE: Bajonett einfetten?

#38 von MikeB ( gelöscht ) , 13.11.2005 13:38

Ich habe meine Bajonette noch nie gefettet oder geölt, habe es auch nicht vor.



MikeB

RE: Bajonett einfetten?

#39 von heinrichloch ( gelöscht ) , 13.11.2005 13:56

@ ingobohn

mit dem Hirnschmalz ist das so eine Sache, es hat nicht jeder aber Ohrenschmalz, da scheint kein Mangel zu herrschen.
/laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />



heinrichloch

RE: Bajonett einfetten?

#40 von Dennis , 17.01.2007 13:45

ZITAt (matthiaspaul @ 2005-11-09, 20:27)

Zitat von ingobohn

Zitat von matthiaspaul
Die Edelstahlbajonette von Minolta sind schmiermittelimprägniert. Die brauchst
Du nicht nachfetten.


Das wollte ich schon lange mal fragen: wie geht denn das, daß man ein Metall so imprägniert, daß man es nicht mehr fetten muß? Legt man das nach der Herstellung einfach mal ein paar Tage schön dick in Vaseline? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" /> Die Frage ist ernstgemeint.



Leider kann ich Dir das auch nicht beantworten. Ich vermute aber mal, daß dabei
die folgenden Dinge zusammen kommenas polierte Edelstahlbajonetthoher Druck oder Vakuumhohe Temperaturdas Imprägniermittel, das in die Poren (-> Nanotechnik) des Metalls eingebracht wird und diese dauerhaft verschließt und dabei die Gleiteigenschaften der Oberfläche erzeugtWas sagen die Verfahrenstechniker und Werkstoffkundler unter uns?[/quote]
Obwohl ich auch mal zwei Semster Werkstoffkunde hatte und bei den Verfahrenstechnikern im Labor gearbeitet habe, bin ich weder noch ;-)

Aber ich habe eben zufälligerweise folgendes entdeckt:ZITATZum Anschluss von Wechselobjektiven setzt Minolta auf das 1985 mit der Minolta 7000 eingeführte Minolta A-Bajonett. Das Bajonett selbst besteht aus schmiermittelimprägnierten, rostfreien Sinterstahl;[/quote](Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Minolta_Dynax_9)
Dazu dann noch folgende Information:ZITATSintermetalle sind sehr porös. Sie bestehen zu 15% bis 30% aus Poren, und darin liegt auch der Vorteil von Sinterlagern gegenüber massiven Gleitlagern begründet, denn die Poren füllen sich mit Schmierstoffen (Öl).[/quote](Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sinterlager)

Das wird wohl die Erklärung sein, die wir gesucht haben.



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RE: Bajonett einfetten?

#41 von poessi , 17.01.2007 18:03

ZITAt (heinrichloch @ 2005-11-13, 13:56) @ ingobohn

mit dem Hirnschmalz ist das so eine Sache, es hat nicht jeder aber Ohrenschmalz, da scheint kein Mangel zu herrschen.
/laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />[/quote]

Das ist auch der Grund dafür das sich der Einsatz von Hirnschmalz nur bei hochwertigen, teuren, Optiken lohnt... /tongue.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="tongue.gif" />

Was mir im Zusammenhang mit dem Finger/Nasenfett auffällt: Dann kommt es dabei sicher auch sehr auf
die Fettqualität des Finger-/Nasenbesitzers an.
Da ich im Maschinenbau zu tun habe (zwar im Elektronischen bereich, aber man kriegt halt doch einiges mit) ist
bei manchen Menschen das Fett-/Säure-/Schweissgemisch der Hände Metallen gegenüber ausserordentlich
aggressiv. Und was Salze (z.B. auch die im Schweiss) anrichten können weis jeder der schonmal ein Objektiv
im Meer gebadet hat... ;o)


Gruß,
Reinhard - bisher bekennender nichtfetter, und keiner Marke wirklich ablehnend gegenüber stehend (für Digiknipsen ist sogar Canon ok... ;o) )


P.S.: Und wenn man drüber nachdenkt ist das Tatsächlich so, das für gute Optiken Hirnschmalz zu empfehlen ist,
allerdings kommt es dann meist schon vor der Produktion zum Einsatz... ;o)



 
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