Hallo in die Runde,
wo bei SAR mal wieder Gerüchte um ein Hybrid-Bajonett für E- und A-Objektive gleichzeitig kursieren, überlege ich gerade spaßeshalber, welche technischen Möglichkeiten es überhaupt gäbe, sowas zu realisieren.
Die klassische Möglichkeit wäre ein Innen- und ein Außenbajonett, wie einige wenige Kamerahersteller (Exakta, Sigma) das früher angeboten haben. Aber sowohl das A- als auch das E-Bajonett sind Innenbajonette, so daß diese Möglichkeit flachfällt.
Ich sehe auch keine Möglichkeit, ein E-Bajonett-Objektiv in eine A-Bajonett-Kamera irgendwie so zu "versenken", daß das Auflagemaß stimmte (18mm vs. 44,50mm), mal abgesehen davon, daß die Öffnung des A-Bajonetts zu klein ist, als daß E-Bajonett-Objektive dort irgendwie durchpassen könnten.
Welche Möglichkeiten gibt es noch?
Angenommen, die Bajonettflansche beider Bajonette wären soweit kompatibel, daß man ein E-Bajonett-Objektiv zumindest ohne Kollision mit Blendenhebel und elektrischen Kontakten auf eine A-Bajonett-Kamera aufsetzen kann, dann wäre es mit viel Trickserei vielleicht machbar, die unterschiedlichen Flansche soweit zu "verschränken", daß ein E-Bajonett-Objektiv befestigbar wäre. Da ich kein E-Bajonett-Objektiv hier habe, kann ich diese Idee nicht wirklich durchspielen.
Das Auflagemaß würde in so einem Fall natürlich nicht passen, aber weiter angenommen, Sony würde die Idee des axial verschiebbaren Sensors (eigentlich zur Scharfstellung gedacht) aufgreifen und einen extremen Verschiebeweg realisieren (im schlimmsten Fall nur mit zwei Stufen), dann könnte der Sensor einer "SLT-Nachfolge-Kamera" um 26,50mm nach vorne geschoben werden, um gerade die Differenz der Auflagemaße auszugleichen. "SLT-Nachfolge-Kamera" schreibe ich, weil das mit einer SLT oder DSLR nicht ginge, der Spiegel wäre im Weg. Wäre Phasendetektions-AF (und/oder Kontrast-AF) jedoch auf dem Hauptsensor realisiert, könnte der Spiegel entfallen und es bliebe nur der ehemalige Spiegelkasten übrig, dessen Funktion sich darauf beschränken würde, das Auflagemaß aufrechtzuerhalten.
Nehmen wir mal etwas realistischer an, daß diese direkte Verschränkung der Bajonette nicht möglich ist, dann gäbe es immer noch die Möglichkeit, auf eine solche A-Bajonett-Kamera einen dünnen Adapter aufzusetzen, der hinten ein A-Bajonett und vorne ein E-Bajonett trägt, also sozusagen die Umkehrung des LA-EA1 oder LA-EA2 Adapters - eine Art "LA-AE1". Da das E-Bajonett vollelektronisch arbeitet, würde sich die Funktion des Adapters darauf beschränken, die 10 Kontakte passiv durchzureichen (wenn für die E-Bajonett-Kontakte irgendwo im A-Bajonett noch Platz wäre), oder spezielle E-Datenpakete, die über die herkömmliche elektrische Schnittstelle des A-Bajonetts verschickt und empfangen werden, "auszupacken" und auf der E-Bajonett-Seite weiterzureichen. Je nachdem, was gebraucht würde (und ob wirklich alle 10 Signale benötigt werden), könnte die A-Bajonett-Schnittstelle vielleicht auch auf E-Bajonett-Funktionalität umschalten, ähnlich wie einige der Signale früher bei der Dynax 7 in Verbindung mit dem Data Saver DS-100 auf ein Interchip-USB-Protokoll umschaltbar waren. Angenommen, ein solcher Adapter wäre 5mm dick, dann müßte der Sensor um 31,50mm nach vorne geschoben werden, damit das Auflagemaß für E-Bajonett-Objektive wieder stimmt. Oder sind 10mm Adapterdicke und 36,50mm Vorschub realistischer? ;-) Natürlich wäre diese Lösung auch vollformatfähig für E-Bajonett-Objektive bzw. vollformattaugliche Fremdobjektive (Minolta SR-Bajonett etc.), die mechanisch an das E-Bajonett angeschlossen würden. Und der in solchen Kameras integrierte Bildstabilisator würde natürlich auch für solche Objektive zur Verfügung stehen.
Damit würden einer "SLT-Nachfolge-Kamera" alle A- und E-Bajonett-Objektive ohne irgendwelche Funktionseinschränkungen zur Verfügung stehen und zusätzlich jede Menge Altglas.
Was meint ihr? Völlige Schnapsidee, unrealisierbar? Wünschenwert, aber unrealistisch von Sony? ;-)
Siehe auch: http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=111364
Viele Grüße,
Matthias