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Zitat von BerndFranzen
Und wenn Du dann bei eBay einen Belichtungmesser findest, der ganz ohne Batterien funktioniert, dann musst Du auch aufpassen: Die Dinger funktionieren mit Selenzellen. Von der Idee nicht schlecht, aber sie reagieren sehr träge und wenn Du Pech hast, dann hat die Selenzellen den Geist aufgegeben oder tut es in absehbarer Zeit. Selenbelichtungsmesser sollten immer so aufbewahrt werden, dass die Zelle kein Licht abbekommt.
Nur mal so als Randnotiz:
Ich habe gerade in einem Paket Uralt-Fotosachen einen kuriosen Hand-
belichtungsmesser namens Platin Filux gefunden (wahrscheinlich von 1954):
Das Teil hat die Größe einer Streichholzschachtel und funktioniert ohne
Batterien und ohne Selenzelle. Das Teil hat in der Tat überhaupt keine
Elektronik oder Meßwerkmechanik im Innern, sondern es funktioniert
rein optisch!
Durch eine Diffusorscheibe fällt das Licht auf einen schwarzen Streifen mit
durchsichtigen Blendenzahlen 2, 2,8, 4, 5,6, 8, 11, 16. Vor oder nach dem
Streifen müssen abhängig von der jeweiligen Zahl verschieden dichte
Graufilter (oder verschieden große Blendenöffnungen?) angebracht sein.
Auf der anderen Seite der Schachtel ist ein kleiner Spiegel befestigt,
über den der Betrachter durch einen kleinen (aufklappbaren) Sehschlitz
auf die im Innern angeordnete Zahlenreihe schauen kann. Das ist im
Prinzip schon alles...
Auf der Oberseite der Schachtel befindet sich noch ein Drehrad mit drei
ineinanderliegenden Skalen für "Innenraum" (ganz innen) mit Zeiten 1/1000s
bis 60s, "Bedeckter Himmel" (Mitte) mit Zeiten 1/250s bis 240s und "Klares
Wetter/Schnee" (ganz außen) mit Zeiten 1/50s bis 900s. Die Zeiten, die in
jeder der Skalen stehen, sind jeweils um zwei Positionen (entsprechend 2 EV)
gegeneinander verschoben. Eine Spalte (mit den Zeitangaben 1/50s, 1/10s
und 1/2s von außen nach innen) ist schwarz markiert. Diesen Skalen gegenüber
ist noch eine feststehende Blendenskala mit den Werten 2, 2,8, 4, 5,6, 8,
11, 16, und 22 angeordnet.
Die Bestimmung der richtigen Belichtung erfolgt nun dadurch, daß man
durch den Sehschlitz auf die von vorne lichtdurchflutete Blendenreihe
schaut. Die einzelnen Blendenwerte leuchten nun aufgrund der Graufilter
unterschiedlich hell auf. Jetzt soll man den niedrigsten Wert wählen, der
gerade noch zu sehen ist, z.B. 5,6. Dann dreht man das Rad so, daß die
schwarz markierte Zeitenspalte gegenüber (im Beispiel) der Blende 5,6 zu
stehen kommt, und schon kann man auf der der jeweiligen Belichtungssituation
entsprechenden Skala den Zeitenwert für eine gewünschte Blende bei einem
Film mit 17° bzw. 18° DIN ablesen. Für Filme anderer Empfindlichkeiten muß
man das Rad um entsprechend viele Stufen gegenüber der Normalposition
verdrehen, für ISO 100 (21° DIN) wäre das Rad also um (ungefähr) eine
Position im Uhrzeigersinn zu drehen, statt mit 5,6 also mit 8 in Deckung
zu bringen.
Natürlich ist das Teil nicht wirklich genau, aber wenn man sich erstmal darauf
eingestellt hat, kann man auch mit sowas arbeiten. Ein Schätzeisen halt. Ich
finde es jedenfalls interessant, mit welch' einfachen Mitteln man früher auch
zum Ziel gekommen ist. Ich glaube, in der heutigen Zeit der Mikroelektronik
und Feinstmechanik würde kaum mehr jemand überhaupt auf die Idee kommen,
daß man so ein Problem auch rein optisch lösen kann - das hat schon fast
McGyver-Qualitäten. :-)
Überhaupt, daß der Belichtungsmesser der SR-T gerade mal aus einem CdS-
Fotowiderstand, einem Festwiderstand, einem Trimmpotentiometer und einem
Drehspulinstrument besteht, kann man sich heute auch kaum noch vorstellen -
da muß erstmal ein kompletter Mikroprozessor mit A/D-Wandlern her, ohne den
läuft schon mal gar nichts. ;-)
Viele Grüße,
Matthias
EDIT:
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=172512
Werbung: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewIt...em=110001047158
PS. Anbei noch ein "Foto" eines solchen Teils aus einer eBay-Auktion (nicht meiner):