Zitat von matthiaspaul
Zitat von Goodspeed
Dein Einwand wurde bei Realisierung des Funkauslöser 2 wohl berücksichtigt:
Zitat von http://www.gismeth.de/
Die Verbindung zwischen Funkauslöser und Kamera erfolgt sicher durch zwei Optokoppler. Das bedeutet, daß es keine elektrische Verbindung zwischen Kamera und Funkauslöser gibt.
Hierzu etwas in "eigener Sache": Die nicht vorhandene elektrische Abkopplung im Funkauslöser Nr. 1 hatte mal jemand im Minolta-Forum bemängelt und den Einsatz von je einer Diode pro Schaltstrecke in einem eigenen Schaltungsentwurf vorgeschlagen, um etwaige Fremdspannungen von der Kamera fernzuhalten. Dazu sei gesagt, daß im Fernauslöser Nr. 1, als auch im Intervallschalter die Remoteanschlüsse mittels Transistor gegen Kameramasse geschaltet werden. Genau genommen ist das also auch eine Diodenstrecke. Hier kann es nicht zu einem Fremdspannungsfluß in Richtung Kamera kommen, solange nicht die Sperrschicht des Transistors zerstört wird. Aber um die zu durchbrechen, braucht es Spannungen, die jenseits von denen liegt, die die Batterien des Funkauslösers liefern. Und zweitens muß diese Fremdspannung auch erstmal an der Basis des Transistors herankommen, was nicht der Fall ist, solange man die Elektronik nicht mit einem Elektroschocker traktiert. Es besteht also in keinem Fall eine Gefahr für die Kamera. Der Optokoppler, der in diesem Modell zum Einsatz kommt, stellt lediglich eine verbesserte Möglichkeit dar, weil er z.B. Spannungen bis zu 5000 Volt von der Kamera abhält. Aber das sind Werte die in der Relaität wohl eher nicht vorkommen, aber ein "gutes Bauchgefühl" vermitteln, wenn man so etwas liest - bis 5000 Volt gesichert? Wow!. ;-)
Das habe ich glatt überlesen. Schon mal sehr viel besser. :-) Danke.
Allerdings: Ein Optokoppler ist eine schöne Lösung, um eine galvanische Trennung
zu gewährleisten. Aber die meisten Optokoppler enthalten eine Verstärkerstufe,
die in der Regel von der sekundärseitigen Schaltung versorgt wird, d.h. die Stufe
stellt eine - wenn auch nur sehr geringfügige - Belastung der Kamera dar.
Außerdem arbeitet ein Optokoppler nicht polaritätsunabhängig.
In der Praxis reicht ein Optokoppler wahrscheinlich für die bisherigen Kamera-
gehäuse aus, eine universelle und absolut "zukunftssichere" Lösung (bis Minolta
den Fernsteueranschluß komplett "einstampft" ist das so aber immer noch nicht...
Ich weiß, viele Elektroniker sehen heute Relais als "old-fashioned" an, aber mit
antiparalleler Schutzdiode (zum Kurzschluß der entstehenden Gegen-EMK)
verschaltet, lassen sich Kleinleistungs-Reedrelais praktisch genauso einfach
ansteuern und verbauen wie Optokoppler - und in manchen Anwendungen sind
sie nach wie vor unverzichtbar. Und mechanisch zuverlässig und langzeitstabil
sind sie auch, da gasdicht gekapselt. Und auch nicht signifikant teurer alls ein
Optokoppler.
Wie gesagt: Ich vermute, daß in diesem Fall Relais nicht wirklich /notwendig/ sind,
aber IMHO kann es nicht schaden, auf Nummer Sicher zu gehen, wenn man an
eine teure Fremdschaltung ankoppelt, über die man keinerlei Kontrolle hat und
die im Zuge der Systempflege durch den Hersteller modifiziert werden kann.
Zu Markus Haackes Funkfernauslöser in der "klassischen" Variante (ohne Opto-
koppler) kann ich inzwischen nachtragen, daß ich durch eine günstige Fügung
sehr preisgünstig an ein solches Exemplar gekommen bin, sprich, ich habe ganz
unerwartet eine diesbezügliche eBay-Auktion gewonnen.
Bei aller Diskussion um einfache Schalttransistoren, Optokoppler oder Reed-Relais
(ich vertrete nach wie vor den Standpunkt, daß es für eine wirklich universelle
und "absolut" zukunftssichere Lösung Reedrelais braucht) kann ich sagen, daß
seine Lösung neben den von ihm bereits in der Doku genannten Modellen auch
sehr zuverlässig an der Minolta 9000 AF, der Dynax 9xi und der Dynax 9 arbeitet
(war eigentlich auch nicht anders zu erwarten, aber trotzdem denke ich, daß
das mal explizit ausgeschrieben werden sollte).
Bei der Dynax 9xi und 9 empfiehlt sich allerdings die vorherige Aktivierung der
Belichtungssysteme (linker Knopf) vor der eigentlichen Auslösung (rechter Knopf),
da diese Kameras sonst eine merkliche Auslöseverzögerung haben, die meiner
Schätzung nach bei etwa 1/5 bis 1/6 Sekunde (ohne Fokussierung) liegt.
Mit vorheriger Aktivierung sinkt die Verzögerung auf kaum noch merkliche 1/15
Sekunden (geschätzt, nicht gemessen). Bei der Minolta 5000 AF ist die Auslöse-
verzögerung bei gut 1/10 Sekunde angesiedelt.
Die Minolta 9000 AF reagiert da wesentlich schneller und hat praktisch keine
zusätzliche Verzögerung, egal ob man die Belichtungssysteme jetzt vorher
aktiviert oder nicht.
Dieser Effekt hat natürlich nichts mit dem Funkauslöser an sich zu tun, es ist nur
so, daß man dies nur bei externen Auslösern, die direkt "aus dem Stand heraus"
auslösen können (IR-1/IR-1N, DR-1000, etc.) auffällt.
Beim zweistufigen Kabelauslöser RC-1000S/L aktiviert man ja in der Regel einige
Zeit vor dem Durchdrücken die erste Schaltstufe, so daß die Kamera längst aktiv
ist, wenn der eigentliche Auslöseimpuls kommt.
Da die obigen drei Kameras mit dem Funkauslöser funktionieren, sehe ich über
die gesamte Produktpalette von der AF-Serie bis einschließlich zur Dynax 9 und 7
keinerlei Gefährdungspotential in welcher Form auch immer. Bei den neueren
und kleineren Modellen, bei sämtlichen Digitalkameras und erst recht bei
zukünftigen Modellen wäre ich dennoch vorsichtig und würde erst noch explizite
Kompatibilitätsaussagen abwarten oder Eigenmessungen vornehmen, ehe ich
einer solchen, nicht vollständig entkoppelten Fremdlösung vertrauen würde.
Dies nur als positives Feedback für diese Lösung. Prädikat: Empfehlenswert. :-)
Viele Grüße,
Matthias