RE: Extremes Pushen

#1 von JayBee , 11.07.2005 22:38

Hi.

Ausgehend von meinen Fragen in den Threads bezogen auf das Zusammenspiel zwischen meiner D5 und einer Studioblitzanlage, wo ziemlich am Schluß dann endlich die Lösung gefunden wurde, tun sich mir die nächsten und wichtigsten Fragen auf...

Die Lösung besagt ja, daß man die Kamera manuell auf ISO 1000 stellen soll, wenn man einen 100er Film verwendet. Dadurch würde sich die Leistung des eingebauten Blitzes auf 1/3 reduzieren und der Blitz löst zwar die Blitzanlage aus, trägt aber nicht mehr zur Aufhellung des Motivs bei.

Jetzt stellt sich mir natürlich die folgende Frage:
Welcher Film ist dazu geeignet, für einen solchen Verwendungszweck verwendet zu werden? Ein Push von 100 auf 1000 verträgt garantiert nicht jeder Film...
Wie sieht es mit dem "Korn" aus?
Sollte man Dia- oder Negativmaterial verwenden?
Auf was sollte ich bei der Entwicklung gesondert hinweisen?

Schon im Vorraus vielen Dank für die Antworten.



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RE: Extremes Pushen

#2 von ingobohn , 12.07.2005 08:10

Zitat von JayBee
Die Lösung besagt ja, daß man die Kamera manuell auf ISO 1000 stellen soll, wenn man einen 100er Film verwendet. Dadurch würde sich die Leistung des eingebauten Blitzes auf 1/3 reduzieren und der Blitz löst zwar die Blitzanlage aus, trägt aber nicht mehr zur Aufhellung des Motivs bei.


Ähem - die Lösung sagt ja nur, daß Du die ASA auf 1000 stellen sollst, aber nicht, daß Du den 100er Film auch mit 1000 ASA entwickeln sollst. Oder habe ich da was völlig falsch verstanden? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />



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RE: Extremes Pushen

#3 von stanmarsh ( gelöscht ) , 12.07.2005 08:26

Wenn ich jetzt nicht völlig auf dem Holzweg bin ist die ISO-Einstellung der Kamera doch nur für die Belichtungsmessung der Kamera relevant und juckt den Film überhaupt nicht. Der wird dann halt weniger "stark" belichtet, weil die Kamera denkt ein ISO 1000 Film wäre eingelegt.



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RE: Extremes Pushen

#4 von Norbert , 12.07.2005 09:54

hi,

ich glaube, sinnvoll ist das pushen nur um bis zu 2 Stufen, also von 100 auf 400 ISO.

Ansonsten wird das Ergebnis zu schlecht. Versuch doch einmal einen fuji Provia 400 und den dann Push +1(800 ISO) bzw Push+2(1600 ISO) zu belichten. Im 2. Fall den Film dann eine 1/2 Blende unterbelichten. Die Kontraste erhöhen sich durch das Pushen merklich
Ich habe mit dem Film gute Erfahrungen gemacht.

Auf die Entwicklungstüte schreibst Du einfach Push +1 bzw. +2 oder "PUSHEN, Belichtet mit 800 ISO".



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RE: Extremes Pushen

#5 von ingobohn , 12.07.2005 10:01

Ich glaube, JayBee sollte sich erst mal äußern, ob er wirklich pushen will, oder ob durch das manuelle Verstellen der ASA der Blitzanlage nur eine andere Leistung "abgetrotzt" werden soll...



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RE: Extremes Pushen

#6 von Dennis , 12.07.2005 10:02

Eben, das ist doch der Trick: Du täuschst der Kamera einen hochempfindlichen Film vor, sie "belichtet" kurz, dabei ist der Film aber niederempfindlich, und der Blitz schlägt sich somit kaum im Bild nieder. Dieser "ASA-Beschiss" ist zusammen mit der "Blenden-Lüge" die Methode der Wahl, um Computerblitze zu dosieren (zB für Aufhellblitzen).



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RE: Extremes Pushen

#7 von Norbert , 12.07.2005 10:37

Hi,

ich habe jetzt mal die Beiträge zur D5 und Studioblitzanlage überflogen.

Soweit ich das verstanden habe, soll der interne Blitz die Anlage auslösen aber selbst kein Licht beisteuern. Am einfachsten wäre, ein unbelichtetes Stück Film über den internen Blitz angebracht. Das erzeugte Licht reicht aus den Studioblitz zu aktivieren.
Die mehrzahl der Anlagen erlauben den wahlweisen Betrieb mit internem Blitzlicht und Synchronanschluß.



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RE: Extremes Pushen

#8 von JayBee , 12.07.2005 10:38

Ja, Ingo, ich äußere mich ja schon...
Bin halt nicht ewig im Board unterwegs, mein Brötchengeber will es so...

Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt.

Also pushen ist hier wohl der verkehrte Ausdruck gewesen, SRY. Der Film wird natürlich nur mit ISO 100 entwickelt...

Dennis schreibt in seinem Post schon das Richtige, es ist eine Art von "Beschiss".
Der Film wird extrem knapp belichtet, eben damit der "Auslöser" nicht sichtbar ist.

Genauer sollte die Frage eher lauten "Welcher Film ist in Lage, bei ultrakurzen Belichtungszeiten (obwohl ISO 100) noch gute Ergebnisse zu liefern?"

BTW, noch zwei Fragen...
Am Handbeli wird ISO 100 eingestellt, oder?
Wie sollte ich die Leistung der Blitzanlage einstellen? (Je kürzer die Belichtungszeit, umso höher muß doch die Leistung sein, oder gehe ich hier wieder von falschen Grundlagen aus?)



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RE: Extremes Pushen

#9 von JayBee , 12.07.2005 10:46

Frage vergessen...

Ein Bekannter meinte, daß man auch mit einem IR- Filter spielen kann...

Er würde es so machen, daß er einen IR- Filter vor der eingebauten Blitz hält.
Dadurch würde nur der IR- Anteil des Blitzes für die Studioblitze "sichtbar" sein und man könnte sich die ganze Sache mit den manuellen Einstellungen sparen.
Klingt plausibel, finde ich.

Hat damit schon jemand 'mal Versuche gemacht?



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RE: Extremes Pushen

#10 von Dennis , 12.07.2005 11:02

Zitat von JayBee
Genauer sollte die Frage eher lauten "Welcher Film ist in Lage, bei ultrakurzen Belichtungszeiten (obwohl ISO 100) noch gute Ergebnisse zu liefern?"


/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> Hä? Es wird doch gar nix extrem knapp belichtet. Der Auslöse-Blitz schießt eben mit -3 1/3 EV, der Rest aber mit normaler Dauer, entsprechend 100 ASA. Dadurch ergibt sich eine normale Belichtung.

ZITATAm Handbeli wird ISO 100 eingestellt, oder?[/quote]

Logo, denn die Blitzanlage soll ja den Film richtig belichten, und der hat ASA 100 oder die Digi eben ISO 100 (wenn so eingestellt).

ZITATWie sollte ich die Leistung der Blitzanlage einstellen? (Je kürzer die Belichtungszeit, umso höher muß doch die Leistung sein, oder gehe ich hier wieder von falschen Grundlagen aus?)[/quote]

Ja, Blitze regeln ihre Stärke durch die Leuchtdauer, so zwischen 1/400s und 1/50.000s. Die Belichtungszeit ist ja eigentlich die der Kamera, und die muß der sync-Zeit entsprechen (oder länger sein). Mit der Leistung der Blitze regelst Du die Leuchtdauer, und die ist immer in Bruchteilen angegeben, die Blendenstufen entsprechen (1/1, 1/2, 1/4, 1/8, ...). Mit ihr und der Blende an der Kamera regelst Du die Bleichtung, die Verteilung des Lichtes regelst Du über unterschiedliche Vorsätze auf den Blitzen und über die individuelle Leistungsregelung.



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RE: Extremes Pushen

#11 von Dennis , 12.07.2005 11:08

Zitat von JayBee
Klingt plausibel, finde ich.


Mußt Du wohl ausprobieren. Jeder taugliche Studio-(Kompakt-)Blitz hat eine eingebaute Fotozelle, ob aber auch alle für IR taugen, weiß ich nicht. Kann aber schon sein. Vergiß aber nicht, daß auch noch Licht außenrum vorbeikommt, die IR-Pass-Filterhalterung sollte also einigermaßen lichtdicht sein (Klebeband). Das geht übrigens in Richtung des obigen Vorschlages mit dem belichteten und entwickelten Filmschnipsel.



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RE: Extremes Pushen

#12 von JayBee , 12.07.2005 11:11

Zitat von Dennis
/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />  Hä? Es wird doch gar nix extrem knapp belichtet. Der Auslöse-Blitz schießt eben  mit -3 1/3 EV, der Rest aber mit normaler Dauer, entsprechend 100 ASA. Dadurch ergibt sich eine normale Belichtung.


Ich merke, ich bin wieder einer Verwechslung meinerseits gefolgt, anstatt einen Gedanken zuendezudenken...
Ich hab' da einen Gedankengang in eine völlig falsche Bahn gelenkt...
Mein Fehler...

Vielleicht sollte ich mich doch 'mal praktisch mit der Studiotechnik befassen...
Ich habe hier jemanden, der mir da sicherlich bei hilft.
Aber der arbeitet mit Funkauslösern.
Ob seine Anlage auch als Slaveblitz arbeiten kann, weiß ich nicht...



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RE: Extremes Pushen

#13 von Norbert , 12.07.2005 11:28

Hi,

ZITATEr würde es so machen, daß er einen IR- Filter vor der eingebauten Blitz hält.
Dadurch würde nur der IR- Anteil des Blitzes für die Studioblitze "sichtbar" sein und man könnte sich die ganze Sache mit den manuellen Einstellungen sparen.
Klingt plausibel, finde ich.[/quote]

Im Tread Studioblabla und D5 die 1. schrieb jemand Du solltest ein Stück Pappe vor den internen Blitz anbringen ich schlug vor ein Stück unbelichteten Film vor den internen Blitz zu spannen um den Blitz des "Auslösers" nicht sichtbar werden zu lassen.

Der oben genannte Vorschlag Deines Bekannten meint das gleiche.

Vielleicht bin ich zu Blöd, aber so wie ich es verstanden habe, willst Du den internen Blitz deiner Dynax 5 zum Auslösen der Studioblitzanlage verwenden (in Ermangelung eines Synchronanschlußes) ohne das der Blitz wirksam wird. Das kannst Du durch oben genannte Hilfsmittel erreichen.

Eine gezielte Unterbelichtung Deines Films ist nicht nötig.

? Im von Dennis vorgeschlagenem Verfahren wird, so ich das richtig verstehe, die Blitzanlage in der Leuchtdauer entsprechend eines 100 ISO Films eingestellt. Die Belichtungszeit der Kamera ist aufgrund der eingestellten Filmempfindlichkeit (1000 ISO) sehr kurz. Der interne Blitz leuchtet ebenfalls sehr kurz die Lichtmenge ist entsprechend niedrig so das der Einfluß des des internen Blitzes vernachlässigbar ist.

Durch die Lange Leuchtdauer der Blitzanlage wird der Film trotz sehr niedriger Belichtungszeit richtig belichtet?



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RE: Extremes Pushen

#14 von Dennis , 12.07.2005 12:53

Also nochmal, um jetzt alle Klarheiten zu beseitigen:

Der interne Blitz (iB) soll als Auslöser für die Studioblitzanlage (Sba) dienen.

Also soll der iB quasi unsichtbar sein, und das gesamte Licht nur von der Sba kommen. Prinzip ist: Ein blitz geht los, und der löst alle anderen Blitze aus, die aber alle über eine eigene Fotozelle verfügen müssen (was normalerweise der Fall ist, ansonsten gibt es Fotozellenstecker (vorne Klinke - hinten Fotozelle), die kommen dann in die Synchrokabelbuchse).

Also soll der iB so schwach (=unsichtbar) wie möglich sein, aber noch so stark, daß er die anderen Blitze der Sba auslösen kann.

Jetzt wird mir auch gerade klar, warum es da Probleme gibt:

Eigentlich muß die Kamera in den M-Modus, die Zeit auf X-sync-Zeit gestellt, und die Blende auf den Wert, den dann der Blitz-Beli ausspuckt (dran denken: Nicht die Verschlußzeit steuert die Blitzbelichtung, sondern die Blende!. Der externe Aufsteck-Blitz arbeitet mit eigener Fotozelle, und wird mit einer maßlos übertriebenen ASA-Zahl (1000) dazu motiviert, möglichst "wenig" (=kurz) zu blitzen.

Ein kamerainterner Blitz schaltet aber eventuell im M-Modus auf 100% Leistung, und das soll ja genau nicht sein. Da er also (eventuell) völlig ohne Steurung arbeitet, nützt auch (eventuell) eine irreführende ASA-Angabe nichts. Das bringt nur was, wenn der interene Blitz sich noch im M-Modus regeln läßt.

Belichtungsautomatiken sind sehr ungeeignet, da bei Vorwahl der X-sync-Zeit die Blende wild variiert, und somit die Blitzbelichtung vermasselt, und bei Vorwahl der Blende eventuell eine zu kurze Zeit resultiert, insbesondere dann, wenn der interne Blitz high-speed synchronisiert ist.

Sinn einer Sba ist eine exakt kontrollierbare und konstante Lichtsituation, somit ist eine Automatik vollkommen überflüssig, sogar störend und unerwünscht.

Wenn sich Kabelsalat nicht vermeiden ließ, dann habe ich immer den nähesten Blitz an die PC-Buchse der Kamera (auch über Adapter - notfalls) angeschlossen, und der hat dann den Rest besorgt.

Warum nimmst Du eigentlich nicht Funkauslösung, das ist der Königsweg: Kein Störlicht, keine Fummelei, keine Kabel... sowas hab ich mir auch immer gewünscht...



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RE: Extremes Pushen

#15 von AlexDragon ( Gast ) , 12.07.2005 12:59

@Dennis,

so wie es aussieht kennst Du Dich mit Studioanlagen aus! Meine Frage: Bei meinem letzten Shooting hatte ich mehrfach das Problem, dass die Blitze der Anlage ausgelöst haben, als ich nur leicht den Auslöser zum fokussieren gedrückt hatte und es anscheinend ein Kommunikations-Problem zwischen dem Internen Blitz, zum auslösen und den Studioblitzen gibt. Hatte das vor 2 Wo. schon mal, aber nicht so oft?!

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



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