Hallo an alle,
in einem anderen Thread erwähnte ich, daß ich eine Dynax 7D für ca. 1 Tag vom Händler ausgeliehen hatte und nachdem zumindest einer Interesse an meinem persönlichen Testfazit äußerte, will ich dies hier veröffentlichen.
Ich mag zwar hier im Forum noch neu sein, bin aber kein Foto-Newbie.
Die Ergebnisse sind möglicherweise aufgrund des Zeitraums, in der ich die Kamera zur Verfügung hatte, nicht für alle nachvollziehbar und möglicherweise auch etwas unfair, aber ich gehe eben einfach von meinen persönlichen Bedürfnissen aus;-)
Vom Händler bekam ich die Verleihtasche mit Kamera, Objektiv 17-35 und dem Batteriegriff (aber ohne die Halter für AA-Mginons und mit nur 1 Akku). Der Akku war natürlich leer, zu dumm, wenn ja wenigstens die Batteriekäfige dabei gewesen wären ...
Auf der Kamera war noch die alte Firmware 1.0 drauf, und diese erwies sich beim Speichern als sehr langsam (bekannt), also ganz frech mal eben die 1.10e draufgespielt, dann machte das Ganze richtig Laune. Hatte die Kamera abends beim Tanzen dabei und konnte unter den bevorzugt schummrigen Lichtverhältnissen Bilder machen. Meinen Metz konnte ich mangels Adapter nicht einsetzen, der Händler hätte mir sogar einen mitgegeben, hatte aber keinen da - leider.
Hier nun mein Fazit:
+ großer, heller Sucher
+ schneller AF
+ präziser AF
+ AF-Modi getrennt schaltbar
+ Antishake im Gehäuse funktioniert mit 90% der Objektive
+ schneller Serienbildmodus (wie 35mm SLR mit Winder)
+ Bedienung: Knöpfe für viele Betriebsarten
+ griffig
+ jede Menge Custom-Funktionen
+ eingebauter Blitz recht gut, produziert keine roten Augen
+ manuell fokussieren leicht, Schärfefalle tolerant
+ sehr dezentes Auslösegeräusch
+ Objektivpreise günstig (gebraucht)
+ schwach komprimierter JPG-Modus hat fast TIFF-Qualität
- schwer und groß
- Belichtung oft Glückssache (eher knapp)
- kein extra Status-LCD
- hinteres Rad zu schwergängig und zu tief im Gehäuse
- nervige Entriegelungstaste für Programmwählrad
- manche Bedienelemente etwas hakelig (Drive-Schalter)
- Sucherscheiben nicht selbst wechselbar
- manchmal träge Reaktion auf Bedienelemente
- SCA-Adapter für Fremdblitze noch problematisch (hier fehlen mir Aussagen!
- starke Serienstreuungen bzw. Qualitätsprobleme
- Auslöser hat wenig bzw. schwachen Druckpunkt
- starkes Rauschen bei ISO3200 (subjektiv stärker als bei der Pentax)
- Infodisplay umständlich und lückenhaft
- Bildervorschau nicht sehr komfortabel, Zoomen sehr langsam
- RAW im Graphicconverter noch langsamer als Pentax PEF, Photoshop okay
- beim Wechsel der Belichtungsmodi selbstrückstellende Parameter (ISO)
- Parameter stimmen nicht immer mit Schaltern überein (Belichtungsmesser steht auf [ ] und Display zeigt [•]
- Histogramm nur in der Sofortvorschau
- Akkulaufzeit (nicht selbst getestet)
Ich denke mal, daß einige meiner Kritikpunkte sich sicher durch längeres Einarbeiten relativieren lassen, aber in manchen Dingen bin ich schon von der kleinen Pentax durchaus verwöhnt, was das Handling angeht, nicht aber beim AF und der Geschwindigkeit - schließlich sind beide Kameras in unterschiedlichen Klassen zu Hause.
Ich denke mal, daß wenn Minolta eine kleinere DSLR nachschiebt, bei der die Kritikpunkte beseitigt werden, könnte das durchaus eine Kamera für mich sein, solange sie nicht direkt auf der Dynax 5 aufbaut. Bis dahin werde ich wohl eine andere Marke bevorzugen müssen, mal sehen, habe mich noch nicht entschieden.
So, und jetzt möge man mich zerreißen.