Hallo!
Das Tokina SD 28-70mm f/3.5-4.5 war in den späten Achtziger- und den Neunzigerjahren mein "Immerdrauf"-Objektiv an der X-700, wenn ich keine Lust hatte, eine Fototasche mitzunehmen (was zum Ende meiner analogen Ära immer öfter der Fall war), und es war ein echter Glückstreffer, denn es war sehr kompakt, dabei billig und außerdem recht gut – drei Aspekte, von denen man ja immer sagt, dass man allenfalls zwei haben kann. Das einzige, was mich damals störte, war die Verzeichnung bei 70mm.
Heute, zu Digitalzeiten, in einer Phase, in der ich mit einer NEX-3 und dann einer NEX-C3 experimentierte, hab ich es aber praktisch nicht mehr eingesetzt, weil mir Lichtstärke fehlte; da ging es mir dann doch eher darum, mit lichtstarken Festbrennweiten Aufnahmen bei wenig Licht zu machen und ein bisschen mit knapper Schärfentiefe zu spielen. Zudem fand ich den Brennweitenbereich an der NEX (42-105mm entspr. KB) nicht besonders attraktiv, vom Weitwinkelbereich bleibt da ja leider nichts übrig.
Kürzlich hab ich's nochmal mit SpeedBooster an meiner MFT-Olympus ausprobiert, die inzwischen meine Standardkamera ist, und ich war von der Abbildungsleistung positiv überrascht, und selbst am unteren Brennweitenende kriegt man mit geeignetem Motiv sogar sowas wie ein gar nicht mal unansehnliches Bokeh zustande. Auch in dieser Kombination finde ich es mit 40-100mm (KB-äquiv.) aber nur begrenzt attraktiv, so dass ich mich in meiner "Altglas"-Verwendung vermutlich doch auch künftig eher auf Festbrennweiten beschränken werde, zumal der Sensor-Stabilisator der Olympus, wenn man ihn verwenden wollte, nach jedem Zoomen manuell auf die neue Brennweite eingestellt werden müsste, was auch das Bisschen Schnappschusstauglichkeit, das man dank hochauflösendem EVF und leidlich funktionierendem Focus-Peaking ja immerhin hat, zunichte machen würde.
Das 70-210 kenne ich nicht, habe aber noch ein Tokina RMC 80-200mm f/4 in der Vitrine, das ebenfalls sehr ordentlich ist (und meinem MD Rokkor 75-210mm f/4.5 abbildungsqualitativ, wenn überhaupt, dann kaum nachsteht). So ein Telezoom finde ich dann am 1,4x- bzw. 1,5x-Crop tatsächlich auch spannender als ein Standardzoom; durch den Beschnitt am gegenüber KB kleineren Sensor gewinnt man ja sogar noch Tele-Reichweite dazu.
Schöne Grüße,
Robert