RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#1 von globetrotter ( gelöscht ) , 09.01.2005 01:35

Hallo,

ich habe mal solche Bilder gesehen, bei denen solche Extremen Langzeitaufnahmen gemacht worden, dass aufgrund der Erddrehung die Sterne einen Leuchtschweif bekommen.
Wollte ich heute bei Sternenklaren Himmel also auch mal testen (nur aus dem Fenster in den Himmel, wollte nur schauen, ob es sich lohnt, bissl rumzufahren und geeignetes Motiv zu suchen) Dabei ist folgendes Bild entstanden:

http://www.nothing2pay.de/Boards/rot.jpg'; target='_blank

Ich hab diese Abdeckung vor den Sucher gemacht, ist dass rot dennoch deshalb entstanden, da sie nicht 100% abschließt?.
Und die sichtbaren Striche unten, hier nochmal als 50 % Ausschnitt:
http://www.nothing2pay.de/Boards/striche.jpg'; target='_blank?
Das dürften eigentlich keine Sterne sein, da glaube mehr gleich helle Sterne zu sehen waren. Und für 18 min wären die doch eigentlich auch zu lang, oder?
Sollte ich mir Gedanken machen? Auf dem Sensor habe ich nichts verdechtiges erkennen können.
Belichtungsdaten waren dabei: S: 18 min, F32



Gruß Rick


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globetrotter

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#2 von myagi ( gelöscht ) , 09.01.2005 02:01

Ich habe darüber schon ein paar Sachen gelesen. Es könnte eine Hitze-Problem im Sensor sein. An manchen 7D's hilft Noise Reduction and andere nicht. Hier gibts ein wenig Info (auf Englisch). Da gibt es andere Threads dazu, nur nach "purple cast" suchen (in "All text".

Ich habe noch keine 7D (oder andere DSLR) gekauft, darum kann ich nicht selber viel dazu sagen, aber es interessiert mich schon weil ich auch solche Bilder machen will.



myagi

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#3 von Mike ( gelöscht ) , 09.01.2005 09:19

Hallo Rick

Deine Streifen können eventuell von Flugzeugen stammen. Bei meinen ersten Tests ist mir das auch passiert. Allerdings würde ich mir an Deiner Stelle mehr Sorgen um den Rest der Aufnahme machen, da dort keine Sterne sorndern nur Rauschen zu erkennen sind.
Bei meinen Testaufnahmen mit einem 24er Objektiv waren bereits nach 2 Minuten Belichtungszeit Sternenspuren zu erkennen. Nur sehr kurz, aber Punkte waren da keine mehr.

Grüsse

Mike



Mike

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#4 von schmidi , 09.01.2005 09:44

Sind das nicht die sogenanten HOT-PIXEL.
Die entstehen wenn man mit einer Digitalen ein Langzeit Foto macht.
Denn der CCD erwärmt sich dabei. Habe auch schon gelesen dass mann danach dem CCD Zeit lassen sollte zum abkühlen.
Wenn man die rauschunterdrückung benuzt macht das die Dynax 7D selber.
Das heisst wenn ich ein 30Sek. bild mache, kann man danach auch 30Sek. lang nicht mehr Fotografieren. Sie macht dann einen abgleich um die Hot-Pixel rauszurechnen und derzeiz kühlt der CCD einwenig.



Gruss Bruno



 
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RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#5 von WinSoft , 09.01.2005 09:55

Solche Langzeitbelichtungen sind mit nicht aktiv gekühlten Chips der üblichen Digicams einfach nicht zu machen!

Warum wohl kühlen Astrofotografen ihre CCD-Chips aktiv (mit Peltier-Elementen)?
Warum wohl bleibt die Belichtungszeit der Massenmarkt-Digicams auf 30 s begrenzt? Selbst die neue Canon 1Ds Mark II erlaubt keine längere Belichtungszeit. Das angekündigte Leica Digital-Modul-R (digitale Rückwand) erlaubt sogar nur 16 s Belichtungszeit! Sehr wohl wissend um die Problematik...



 
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RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#6 von Mike ( gelöscht ) , 09.01.2005 10:03

Hallo Winsoft

Ich stimme Dir vollkommen zu. Ich glaube dieses Fotogebiet wird weiterhin analog besser zu beherrschen sein, will man nicht den Aufwand für die Kühlung betreiben.

Allerdings, längere Belichtungszeiten als 30 sec. sind zumindest bei Canon (bei Minolta weis ich es nicht) schon möglich, nur nicht mehr automatisch gesteuert. So wars auch bei den analogen Kameras üblich. Danach geht nur noch bulb. Ob diese langen Zeiten bei dem Rauschverhalten heutiger Chips Sinn machen ist eine andere Frage.

Grüsse

Mike



Mike

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#7 von korfri ( gelöscht ) , 09.01.2005 11:00

Wenn das das Ergebnis einer 18-minütigen Aufnahme war (von Belichtung kann man ja nicht reden), wäre ich zufrieden /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Der Himmel ist bei uns eigentlich nicht soo dunkel, daß Du dabei was Vernüftiges erwarten kannst. Die Großstädte produzieren alle einen Licht- und Dunstkegel, die allgemeine Luftverschmutzung vernebelt den schwarzen Himmel auch auf dem flachen Lande, und Flugzeuge bzw. Satelliten verderben den Rest. Die nicht gekühlte Kamera führt dazu, daß sich Hotpixel und Sterne vermischen müssen. Nee, eigentlich kann man da kaum was vernüftiges erwarten.

Eine digitale Kamera verlangt bei Langzeitaufnahmen viel mehr Aufwand als eine analoge. Wenn Du mal so eine Aufnahme des sich drehenden Firmaments bekommen willst, würde ich daher empfehlen:

1. analoge Kamera mit einem feinkörnigen Film, ISO 100, 64, 50.
2. Platz fernab aller Großstädte bestimmen, möglichst hoch gelegen
3. Zwischenhoch ode Rückseitenwetter abwarten (wie jetzt, dann ist die Luft am klarsten)

und dann los.

Gruß
Fritz

PS: die Striche wären normalerweise Sterne oder Satelliten, z.B. GPS-Satelliten.

Vielleicht hast Du gerade eine neue Art von Strahlen entdeckt, die durch den Deckel geht /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Die Quasare, die größten Energiequellen des Universums, wurden auch von einem Laien entdeckt, der, wenn ich mich recht erinnere, die Ursache für die Störungen im TV-Programm finden wollte. Es begann also mit der selbst gebastelten Antenne ... /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />



korfri

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#8 von ede007 ( gelöscht ) , 09.01.2005 11:01

Hallo alle zusammen!

Schon öfters wurde an dieser Stelle von Sternaufnahmen mit einer digitalen Kamera berichtet. Das ist aber mit einer solchen Kamera nicht so einfach, wie ein beliebiger Schnappschuss. Dafür sind einige Grundkenntnisse bezüglich der Technik und der speziellen Foto-Astro-Software erforderlich.

Bei dem folgenden Link findet ihr eine gute Einführung zu diesem Thema:
http://www.astro-siggi.de/Artikel/index_Artikel.htm

Gute Ergebnisse ereichen vielen Astroamateure mit der Web-Cam von Philips (ToUCam Pro-II) am Telekop.

Einfach mal bei einer Suchmaschine entsprechende Suchbegriffe eingeben
(z.B. lcd astrofotografie o. ä.)

Gruß
Ede



ede007

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#9 von RainerT , 09.01.2005 11:12

Hallo Rick,

Gib mir mal 'nen Tipp mit welchem Objektiv du das ganze gemacht hast.

Ich habe am Donnerstag kurze Belichtigungen des Orionnebels und der Plejaden gemacht mit dem 2,8/300 (allerdings mit Nachführung) um die 30 Sekunden gemacht und als Versuch die Plejaden ohne Nachführung. Was man dort als Strichspur erhält ist schon ziemlich krass.



 
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RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#10 von korfri ( gelöscht ) , 09.01.2005 11:16

hab mich gerade korrigiert, auch oben. ...

Irgendwas stimmt da aber nicht.

Kann die Aufnahme noch nicht verstehen.

Gruß
Fritz



korfri

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#11 von akknoepfel , 09.01.2005 13:12

das Bild im Anhang habe ich mit einer F200, 15 Sekunden Belichtungsdauer, einer Brennweite von 45mm KB-äquivalent und Stativ in Berlin gemacht. Die Hintergrundbeleuchtung von Großstädten muss also nicht immer das Killerkriterium sein.

Nach Euren Kommentaren kann ich jetzt immerhin verstehen, dass es sowohl Lichtpunkte mit (nämlich die echten Sterne) als auch ohne Bewegungsspur (Hotpixel) gibt.

In der Ausschnittsvergrößerung erkennt man, dass sich die Erddrehung sogar schon bei 15 Sekunden und der angegebenen Brennweite leicht bemerkbar macht. Wie lang die Striche werden dürften, müsste man grob ausgehend vom Wissen um die Brennweite bzw. Öffnungswinkel des Objektives und Bogenabstand vom Polarstern (im kleinen Wagen) abschätzen können. In 24 Stunden beschreiben die Sternbilder einen vollen Kreis um den Polarstern.

Will man die Kreisspuren aufzeichnen, könnte man ja vielleicht auch mit einer Bildserie und digitaler Bildüberlagerung arbeiten - sicher ein wenig Arbeit, aber vielleicht machbar um die Hotpixel auszuschließen. Allerdings sollte man dabei wohl mit Fernauslöser arbeiten...

Gruß,
Andreas


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RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#12 von globetrotter ( gelöscht ) , 09.01.2005 13:42

Hey,

also erstmal danke für die vielen Antworten.
Also benutzt wurde das Minolta 80-200 2,8 Apo bei 200 mm. Es müsste eigentlich gedreht werden, also es war eine Hochkantaufnahme, bin aber nicht sicher, wie rum, also an welcher Seite der rote Streifen ist. Rauschunterdrückung war an. Ich hab glaube nur den Antishake angelassen, was ich nächstes mal aussschalten werde.
Vom Rauschen und Hotpixeln her kann ich damit leben (für Verkleinerungen, und ein wenig nacharbeit). Bin eine Kompaktdigi gewöhnt, da war bei 16 sek der Rauschanteil höher /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.
Beim nächsten Versuch werde ich nur 5 min und eine größere Blende nutzen.

Hier in der Mitte sind 2 Aufnahmen (von creinhardt und flo 2002).
http://forum.digitalkamera.de/dcboard.php?...7354&mode=full) beide digital, und eine davon mit der Canon 10d. Hatte gehofft, dass ich in der Qualität es auch mit der Dynax 7D kann.

@mike
an Flugzeuge glaube ich eigentlich nicht. Erstens waren mir keine bewusst. Und zweitens fliegen hier eher selten Flugzeuge, und dass gerade 3 in er Konstellation am Himmel sein sollten ist sehr unwahrscheinlich.

@Cat_on_Leaf

Könntest du mal ein Bild (ohne Nachführung) einstellen, dass man die Spurgröße abschätzen kann.



globetrotter

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#13 von korfri ( gelöscht ) , 09.01.2005 17:31

Ich habe mir die Bilder nochmal angesehen.

In 18 Minuten und 29 Sek hast Du anscheinend genau 3 Sterne aufgenommen, die hell genug für den Sensor waren. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Das ist doch überraschend wenig, nicht?

Ich hatte aber oben schon gesagt, daß durch die Dunstglocke und durch das Streulicht, also durch den Lichtkegel über Städten und sogar Dörfern nicht viel durchkommt; alles geht im Hintergrundrauschen unter, was die Rauschunterdrückung auch noch zu beseitigen versucht.

Ansonsten war der Himmelsausschnitt einfach zu klein, um mehr helle Sterne aufzunehmen.

Den Antishake würde ich bei derartigen Aufnahmen lieber ausschalten, und auf ein massives Stativ vertrauen. Warum?

Der Antishake ist nach meinem Wissen eine Vorrichtung am Chip, welche diesen mit piezoelektrischen Kräften bewegt. Das ist kein normaler Elektromotor, sondern es sind Quarzkirstalle, die wir evtl. noch vom Tonabnehmer alter Plattenspieler kennen. Am Plattenspieler eingesetzt erzeugen sie einen hochfrequenten Strom, wenn er durch die Rille der Vinylplatte fährt und die Schwingungen aufnimmt. Im AS eingesetzt funktioniert das Ganze umgekehrt, der Quarz wird mit Stromimpulsen geschockt, verzieht und windet sich darunter, und versetzt Aktoren in Bewegung, welche am Chip angebracht sind. So wird der Chip bewegt. Nur so geht es schnell genug.

Ein Problem dabei ist aber, daß der hörbar umherrackende Quarz mit der Dauer sehr heiß wird. Nach gewisser Zeit dürfte es so heiß werden, daß die Wärme auf den CCD-Chip übergeleitet wird. Der CCD-Chip rauscht aber um so mehr, je mehr er sich erwärmt. Das limitiert die fotografischen Möglichkeiten.

Ich empfehle daher dringend, den Antishake nur im Bereich von 1/500 Sek bis etwa 3 Sek Dauer einzsetzen. Nicht für Nachtaufnahmen mit 10, 20, 30 Sek Dauer, nicht für Bulbaufnahmen über 0:18:29. Ehrlich gesagt wundert es mich, daß Minolta das überhaupt zuläßt, denn dabei kann nix Sinnvolles rauskommen. Der Antishake ist dafür da, das Zittern der menschlichen Hand (incl. Kamera) auszugleichen, also für ganz bestimmte Schwingungen (Muskelzittern); dafür ist er gedacht, berechnet und konstruiert.



korfri

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#14 von globetrotter ( gelöscht ) , 09.01.2005 18:11

@korfri
deshalb habe ich ja auch gemeint, dass ich den Antishake nächste mal ausschalte. Hab ich nur vergessen. V.a. wegen der Wärmeentwicklung. Aber danke für die genauen Sachverhalte.
Und das mit den 3 Sternen ist ja das Problem. Als ich alles eingestellt habe, waren gut 5, 6 Sterne im Ausschnitt gut sichtbar, und natürlich paar dunklere. Kann Blende 32 vielleicht auch zu klein sein, damit man die Sterne noch gut sieht?
Aber werde das nächste mal eh noch einmal mit größerer Blende, AS off, und kürzerer Zeit probieren.

Gruß Rick



globetrotter

RE: 18 Min Aufnahme vom Sternenhimmel

#15 von Henning , 09.01.2005 18:24

Der Chip Erwärmung kannst du auch entgegen steuern wenn du nicht eine Langzeitaufnahme sonder mehrer kurze machst du die dann zusammen fügst. Ich weiß leider nicht genau wies es geht, aber ich denke man kann mit jeder EBV Weichware die Bilder addieren. Ansonsten gibt's hier noch ein Programm http://www.tawbaware.com/imgstack.htm das meint sowas zu können.

Henning



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