RE: Was ist eine Profikamera?

#16 von minoltaman ( gelöscht ) , 24.08.2003 16:21

Hallo elfoto,

mit welcher Ausrüstung fotografierst Du denn?

Grüße
Oliver



minoltaman

RE: Was ist eine Profikamera?

#17 von Frank H. , 24.08.2003 17:57

ZITATOder haben Sie schon mal einen Schriftsteller gefragt, mit welcher Schreibmaschine ihm der tolle Roman gelungen ist?[/quote]

Der Sinn ist verstanden, doch wird er immer wieder als logisch unzulässiger Vergleich herangezogen, da ein "Roman" oder ein "Aufsatz" vor dem Druck durch den Lektor (wäre schön, wenn es immer so wäre) redigiert wird bzw. durch den Satz und das Druckverfahren eine "andere" Lesart entstehen kann, als es der Autor beabsichtigte.
Mein Diafilm wird im "standardisierten" E-6 Prozeß entwickelt und hinterher kommt auch nur das (vollflächig) raus, was ich durch den Sucher sah. Aber man könnte das natürlich philosophisch ausbauen...

ZITATEs gibt kein Handwerk indem so viel über das Werkzeug und über die Zubehörtechnik gesprochen wird, wie in der Fotografie!? Warum eigentlich?[/quote]

Weil dort seit jeher das Marketing funktioniert.

ZITATEin gutes Equipment hat viele Vorteile (vor allem das man sich erstmal um Geld keine Sorgen mehr machen brauch - ist dann meistens erstmal Ebbe auf dem Konto), doch man muss das Zeug auch anwenden können![/quote]

Bestreitet das jemand?

ZITATAls Jemand, der mit der Fotografie seinen Lebensunterhalt verdient, ist es mir in erster Linie mal "scheiß-egal", was da auf der Kamera geschrieben steht! (Namen sind eh Schall und Rauch!
Für mich ist es ein Werkzeug - nicht mehr nicht weniger![/quote]

Genau, es ist ein Werkzeug.
Aber ich suche mir meine Werkzeuge aus, die zu meinem Arbeitstil am besten passen.
Und wenn man dann einen Schriftsteller fragt, ob es ihm denn egal sei, auf welcher Schreibmaschine (Mechanisch, elektronisch mit Kugelkopf oder Kassette) er denn schreibe dürfte, müßte oder wollte, dann sollte man nicht grundsätzlich ein "Ja" als Antwort erwarten. Denn auch hier spielt eine gewisse Emotionalität eine Rolle, einfach das "Feeling" auf der "Adler Triumph" so richtig in die Tasten hauen zu können.
Um am Thema zu bleiben, man frage doch mal einen "Kunst-"Maler ob es ihm denn egal sei, mit welchem Pinsel und mit welcher Farbe und auf welchem Untergrund er "sein Werk" gestallten möchte? Auf diese Antwort wäre ich auch gespannt.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Ich kann mit einer Lockkamera genauso (oder noch) schöne (re) Landschafts-Bilder machen als mit einem "High-End-Gehäuse" und dem Super-Quatro-Objektiv.
Ich werde aber mit einer Lochkamera kein "Formel-1" Rennen so fotografieren können, wie eben mit der angesprochenen Lösung.

Gruß Frank



Frank H.  
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RE: Was ist eine Profikamera?

#18 von erich_k , 26.08.2003 16:38

Hallo

ich habe wohl eine Profi-Kamera (zumindest verspricht es das Minolta-Prospekt), möchte mich jedoch nicht als Profi bezeichnen. Es macht wohl doch einen Unterschied, od bie Kamera im "professionellen" Alltag ihren Mann steht und nach vielen Jahren auch problemlos funktioniert, denn wohl jeder "Profifotograf" kann es sich nicht erlauben, dass die Technik (sein Werkzeug) zwischendrin den Geist aufgibt.

Viele Grüße
Erich



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RE: Was ist eine Profikamera?

#19 von mm22mm ( gelöscht ) , 26.08.2003 22:18

Hallo Stefan,

auf Deine Frage kann es keine universelle Antwort geben. Außerdem sind Umkehrschlüsse nicht immer richtig: ein Profi besitzt eine Profikamera -> wer eine Profikamera besitzt, ist ein Profi.

Also gebe ich Dir für ein kleines Segment der Fotografie eine kleine Antwort:

Richtig ist, dass Hersteller gewisse Modelle für den professionellen Einsatz konzipieren. Das heißt diese Kamera muss mindesten 100 000 - 500 000 Mal sicher und präzise auslösen. Die Belichtungsmessung sollte nicht nach einem Jahr plötzlich wegsacken und nur noch Rotlicht messen, der Filmtransport muss wie eine Eins funktionieren und das Gehäuse muß nach Jahren noch lichtdicht sein. Feuchtigkeit (insbesonders salzhaltige) sollte an keine diesbezüglich empfindliche Stellen kommen oder solche Stellen sollte es gleich gar nicht geben. Ein gewisses Mass an Erschütterungsfestigkeit (Robustheit) sollte es auch geben. Diese Dinge bewirken, insbesonders der Schutz der Elektronik und der Mechanik, dass so ein Stück meist größer ausfällt, als das entsprechende Consumer-Modell und wegen der geringeren Stückzahl, der teureren Materialien und der Werkzeuge hierfür auch natürlich der Preis. Meist bauen die Firman dann einiges an aufwendigen Equipment drum herum, wie teure bis sündhaft teure Objektive (50 000 EUR bei Zeiss z.B.) Spezialrückwände (wie die Digitalrückwand bei Leica) usw., um dem Verlangen einzelner Kunden nachzukommen, oder erst zu wecken...
Manche Firmen (z.B. Kodak) schreiben dann noch aufs Gehäuse "professional" dass es jeder weiss und lesen kann, der lesen kann...

MfG
Dieter



mm22mm

RE: Was ist eine Profikamera?

#20 von Easyfisch , 07.10.2003 15:29

Hallo zusammen
Habe zurzeit noch eine lächerliche505si. Und möchte mir eine gute Kamera kaufen. Biss jetzt glaube ich immer wie mehr an die Dynax 7 ist sie so gut wie es im Katalog steht?

Easyfisch



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RE: Was ist eine Profikamera?

#21 von mm22mm ( gelöscht ) , 11.10.2003 18:01

Hallo Easyfisch,

man muss schon außergewöhnlich viel fotografieren und sehr vielseitig sein, um die Grenzen der Dynax 7 auszuloten. Als Vulkanologe würde ich sie nicht mitnehmen (wegen der schwefelhaltigen Dämpfe) und in der Arktis und Antarktis mit 50 Minusgraden dürften so einige Funktionen eingefroren sein. Ob Du die berühmten Steine im Tal des Todes bei 60 Grad ohne Schatten "in den Kasten bekommst" bleibt ungewiss. Für den Rest solltest Du noch Geld genug haben, Dir ein Objektiv der G-Qualität anlachen zu können und einenen Moment darüber nachdenken, dass für ein gutes Foto der Mensch hinter Kamera zumindest so wichtig ist, wie das Equipment zwischen ihm und dem zu fotografierenden Objekt. Des weiteren sollte man nicht unbedingt das billigste Angebot für die Entwicklung und Vergrößerung als das Mass der restlichen Dinge nehmen. Falls Du Dias bevorzugst, wirst Du die die rein technische Qualität sicher bald zu schätzen wissen, wenn nicht, sollte Dein normales Format 13x18 sein. Die wirklich Guten sollten ein Format 40x60 nicht scheuen. Tja und wenn dem so ist, dann mag Friede in Deine Seele einkehren, denn es wird einige Zeit dauern, bis Du wieder unzufrieden sein wirst. Es wird die Zeit sein, wo es vielleicht keine Filme mehr gibt, die letzte Entwicklungsanstalt geschlossen hat, die Tintenpatronen das 10 fache des zugehörigen Druckers kosten und es analoge Kameras nicht mal mehr im Gebrauchtwarenhandel gibt.

Mfg Dieter



mm22mm

RE: Was ist eine Profikamera?

#22 von mm22mm ( gelöscht ) , 11.10.2003 19:01

Hallo Elfoto,

zunächst stimme ich Dir voll zu, dann nochmal und dass Du jetzt die Amateure dafür verantwortlich machst, dass Herstellerfirmen kein Interess haben so was wie ein Handwerkszeug zu entwickel, da teile ich Deine Meinung nicht. Fotoapparate sind leider ein Designprodukt, insbesonders bei der Firma Minolta, man sehe sich nur mal die Z1 an. Wer braucht so was, eine Kamera, die vom Design her jedem verkündet; ich brauche keine Filmspule mehr! Stellst Du Dir so Dein Handwerkszeug vor? Lass mich ein bißchen erinnern: Die Nikon F1 war keine sogenannte Profikamera, sie war einfach eine wirklich gute, robuste Spiegelreflex, das galt für fast alle Nachfolgemodelle, die so im Abstand von 5 Jahren erschienen, auch. Manchen Firmen war es ein Dorn im Auge, dass fast alle Profis (bevorzugt Fotojournalisten) fast ausschließlich mit Nikon fotografierten. Bei jeder Pressekonferenz im Fernsehen blitzte es von links nach rechts nur von Nikons. Was für eine Werbung, was für eine gigantische Versuchung, besonders für jemand der gerne mit seiner A1 die Nummer 1 geworden wäre. Nun gut, das waren noch Handwerkszeuge. Aber dann wurden die Computer kleiner und die Displays und es begann die Revolution der Fotoapparate. Statt Mechanik gab es jetzt Betriebssysteme, statt Schalter, Hebel und Einstellrädchen gab es ein Pulldownmenu. Reparaturen? Fehlanzeige! Eine etwas zu nass gewordene Kamera quittierte ihren Dienst endgültig und unwiederuflich! Die Nikon F1 hat ihren Profi-Ruf im Vietnamkrieg bekommen, da war es nass, dreckig, warm und eine neue Kamera sehr weit weg. Ein Profiwerkzeug funktioniert eben auch unter widrigen Bedingungen exzellent und nicht nur auf dem Bürotisch eines selbsternannten Testjournalisten, der gerade sein Artikel von der Internetseite des Herstellers kopiert. Aber das ist eine andere Geschichte...
Ich frage Dich mal, kennst Du ein Handwerkszeug, das eine derartige Modulation des Aussehens zulassen würde, ohne seine Funktion einzubüßen?

Tja und ganz am Schluss möchte ich Dir wieder zustimmen - weniger ist manchmal doch mehr.

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Dieter



mm22mm

RE: Was ist eine Profikamera?

#23 von IEHH ( gelöscht ) , 10.12.2003 07:34

BB King wird auf jeder meiner Gitarren wie BB King klingen, selbst wenn sie ihm nicht so gut in der Hand liegt.

Es ist wirklich alles dazu gesagt, ich würde nur gern noch betonen, daß es *den* Profi nicht gibt. Deshalb gibt es auch *die* Profi-Kamera nicht. Der eine Profi geht auf Polarexpeditionen, der nächste dokumentiert Kriegsberichte, ein anderer steht tgl. 8 Stunden im Studio während andere Pofis Sekunden nach dem Schuss ihr Bild in die Redaktion bekommen müssen.

Das spiegelt sich bereits in den vielfältigen Antworten wieder. Diese unterschiedlichen Anforderungen werden aber kaum in derselben Kamera enden - oder?

Ciao
Ingo



IEHH

   


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