@ tschicken
Ich bin noch nicht in die Verlegenheit geraten, frisch fetten zu müssen, aber das sehe ich schon kommen. Ich werde mal beim Fachhandel nachfragen, was der Schmiermittelmarkt da so anbietet.
Blenden benötigen keine Schmierung. Eine fettige oder ölige Schmierung verbietet sich bekannten Gründen, und eine Graphit-Schmierung oder Molybdänsulfid scheidet ja logischerweise auch aus. Bei einem Großformat-Objektiv habe ich mal eine Teflon-Beschichtung ausprobiert, aber das Zeug hat viel zu dick aufgetragen, vielleicht hätte man es noch walzen müssen. Das ist aber auch alles überflüssig, weil die Blendenlamellen so leicht sind, daß alleine schon deswegen gar kein Reibungswiderstand entsteht. Wenn eine saubere Blende irgendwie hakelt oder schwergängig ist, dann stimmt da was nicht.
Ein 58/1.2 habe ich leider noch nicht zerlegt (fehlt mir noch in der Sammlung), aber i.A. kommt man von hinten an den Blendenmechanismus ran. Es kann aber auch sein, daß man dazu den vorderen Objektiv-Teil komplett entfernen muß. Wenn man die Fokusschnecke trennt, ist es wichtig, sich vorher ein paar Markierungen zu machen: In Unendlich-Stellung ist der Linsenkörper noch nicht komplett bis Anschlag in den Tubus geschraubt. Das sollte man zuerst tun, und dann beide Teile markieren. Wenn man dann den inneren Teil herausdreht, am Ende ganz langsam machen. Genau dann, wenn die beiden Teile sich trennen, legt man die beiden einfach aufeinander, genau da, wo die Gewinde zu greifen beginnen, und macht gegenüber einer der vorigen Markierung eine zweite Markierung, damit man später den Einstieg wieder findet. Auf jeden Fall sollte man immer zuerst den gesamten Mechanismus studieren, bevor man ihn zerlegt. Die Blende an sich ist meist recht einfach zerlegt: Ähnlich, wie bei der Frontlinse ist da ein Ring mit zwei Nuten. Wenn der entfernt ist, dann kann man den darunter befindlichen Ring mit kleinen Löchern abheben, und darunter liegen dann die Lamellen. Ich schmeiß den ganzen Kram immer erst mal in ein Glas mit Spiritus. Beim Reinigen und abtrocknen gut aufpassen: Ein Knick in einer Lamelle ist das sichere Aus für den Blendenapparat.
Die Blende hat i.A. eine Justier-Vorrichtung in Form eines kleinen Anschlages, der mit zwei Schräubchen fixiert ist. Löst man diese, läßt sich der Anschlag in den Langlöchern bewegen, und Blende geht ein wenig auf und zu. Da sollte man tunlichst die Finger von lassen. Wenn man das verstellt, wird's schwierig. Dann kann man höchstens die Blendenöffnung bei voller Öffnung messen, und dann runterrechnen, welchen Wert der Durchmesser bei f/16 haben muß.
@ schmgo
Das klingt so, als ob Du das Ding nicht richtig zusammenbaust, oder als ob in den Übertragungshebeln was nicht richtig positioniert ist. Wenn Du es so nicht hinbekommst, wird es das einfachst sein, wenn Du Dir ein Exemplar bei ebay schießt, und dann man vergleichst. Es muß aber unbedingt die gleiche Serie sein.