Ich nutze gern und häufig die manuelle Fokussierung an meiner 800si.
Leider gibt es meines Wissens nicht mehr den zu MF-Zeiten allgegenwärtigen Schnittbildindikator - auch nicht zum Nachrüsten. Ich vermisse ihn doch sehr, finde ihn bei der manuellen Scharfstellung unübertroffen.
Ich habe deshalb vor ein paar Jahren mal bei Minolta die anderen Einstellscheiben angefragt, aber die für mich etwas verblüffende Antwort erhalten, die standardmäßig eingebaute Scheibe sei für manuelle Scharfstellung die beste, ein Austausch nicht zu empfehlen.
Wie sieht es bei Euch aus? Stellt Ihr viel oder wenig manuell scharf?
Habt Ihr Erfahrungen mit anderen Scheiben von Minolta?
Worauf stellt Ihr bei Landschaftsaufnahmen scharf, bei denen möglichst viel Vordergrund scharf sein soll? Auf unendlich oder auf etwa ein Drittel vom unteren Bildrand, so wie es quasi faustformelhaft häufig empfohlen wird?
ZITATWie sieht es bei Euch aus? Stellt Ihr viel oder wenig manuell scharf?[/quote]
/biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Ich stelle nur noch manuell scharf. Aber ich vermisse den Schnittbildindikator nicht so sehr, an der X-700 komme ich gerade bei Makro und available Light ohne besser zurecht. Wenn er da ist bin ich natürlich auch nicht böse drüber.
ZITATHabt Ihr Erfahrungen mit anderen Scheiben von Minolta?[/quote]
Ich hatte mal Scheiben an der Dynax 7 durchgetestet und bin bei der "normalen" bzw. der Gitternetz hängengeblieben. Aber mit entsprechend Lichstarken Brennweiten ist das fokussieren doch kein Problem, da lässt sich die Schärfe doch exzellent beurteilen. Wenn dir das nicht reicht, dann bist du glaube ich bei Minolta MF, Contax RTS oder Leica besser aufgehoben. Denn dort wird auch überwiegend manuell (wenn nicht gar ausschliesslich) manuell scharfgestellt und die Kameras sind auch genau diesen Verwendungszweck optimiert. Eine AF-Kamera wie die 800si oder Dynax 7 ist logischerweise auf AF optimiert und da wird der Centerspot ja sinniger Weise frei gehalten.
Hi Thomas, Ich habe zwei Gründe, manuell scharfzustellen:
1. Meine 9000 ist im AF einfach zu lahm, nur bei viel Licht und einem schnellen Objektiv (4/28-135 oder 1,7/50) nutze ich manchmal den AF.
2. Ich fotografiere gerne Makro und da macht AF überhaupt keinen Sinn. Allerdings würde mir da auch ein Mikroprisma nichts nützen, weil ich immer zuerst den Bildausschnitt wähle und erst dann auf das Detail scharfstelle, was ich wirklich scharf haben will. Umgekehrt müsste ich immer das bildwichtige Detail in die Mitte des Suchers nehmen und fokussieren. Beim Wählen des Ausschnitts würde es dann wieder aus der Schärfebene herauswandern.
Ich konnte mit der Gittermattscheibe der 800si sehr gut scharfstellen. Ich hoffe, mit der Dynax 7 ändert sich daran nichts.
Worauf stellt Ihr bei Landschaftsaufnahmen scharf, bei denen möglichst viel Vordergrund scharf sein soll? Auf unendlich oder auf etwa ein Drittel vom unteren Bildrand, so wie es quasi faustformelhaft häufig empfohlen wird?
ZITATWorauf stellt Ihr bei Landschaftsaufnahmen scharf, bei denen möglichst viel Vordergrund scharf sein soll? Auf unendlich oder auf etwa ein Drittel vom unteren Bildrand, so wie es quasi faustformelhaft häufig empfohlen wird?[/quote]
Das hört sich für mich an wie die Frage, womit ißt du am liebsten Kartoffeln, mit Soße oder Bohnen...
Ich stelle bei Landschaftsaufnahmen scharf wie es meine Vorstellung vom Motiv erfordert. Ganz leicht fokussieren, Blende einstellen, Hyperfokaldistanz beschten, mit Abblendtaste kontrollieren, Zeit prüfen, ggf Stativ benutzen, Klick fertig. Bestimmte Standardpunkte gibt es in der Literatur, wie du das für dich regelst mußt du wohl auch für dich selbst rasufinden.
Der Hintergrund meiner Frage war nicht ein künstlerisch-gestalterischer, sondern ein technischer. Ich präzisiere:
Da gerade im WW-oder Normalobjektivbereich die Einstellungen unendlich oder kurz vorher sehr dicht beieinander liegen, ist es doch so, daß kleinste Veränderungen enorme Auswirkungen haben.
Angenommen, Ihr wollt wirklich unendlich scharf haben, dreht Ihr dann bis zum Anschlag oder ganz minimal zurück?
Hintergrund dazu:
Aus Erfahrung mit der alten Canon A 1 und FD-Objektiven (die ich übrigens sehr schätze, nicht zuletzt wegen der damals noch üblichen Robustheit und der häufigen Metallverwendung) weiß ich, daß es teilweise sogar vorkommt, daß der Schnittbildindikator selbst bei Unendlichstellung und bei einem Motiv, das wirklich extrem weit weg ist, noch "schief" ist und nur dann, wenn man etwas zurückdreht, "gerade" wird.
Bei WW oder Normalobjektiven ist die Schärfentiefe aber so gross, dass bei Blende 11 oder noch weiter geschlossener Blende von 3m bis Unendlich alles scharf ist.
Im Zweifelsfall würde ich aber die Abblendtaste benutzen und den tatsächlichen Schärfebereich zu prüfen.
ZITATBei WW oder Normalobjektiven ist die Schärfentiefe aber so gross, dass bei Blende 11 oder noch weiter geschlossener Blende von 3m bis Unendlich alles scharf ist.
Im Zweifelsfall würde ich aber die Abblendtaste benutzen und den tatsächlichen Schärfebereich zu prüfen.[/quote]
Genau so ist es, gerade bei Wietwinkel ist die Tiefenschärfe sehr hoch. Am besten ist du schaust dir mal die Teifenschärfetabellen für einzelne Brennweiten und Blenden an. Normalerweise kann st du aber davon ausgehen das zwischen einem 20m entfernten Baum und einem 10km entfernten Horizont spätesten ab f4 keine Schärfeunterschied mehr vorhanden ist. Selbst bei Offenblende und scharf fokussierten Baum ist der Horizont mit Sicherheit mit scharf.
Und übrigens kannst Du den Schärftiefe-Bereich sehr einfach auf dem Objektiv ablesen. Am unteren Rand des "Entfernungsfensters" des Objekivs sind ja die verschiedenen Blenden mit Strichen markiert. Wenn man z.B. am 20 mm mit Blende 22 fotografiert, sieht man auf dieser Skala, dass von 35 cm bis unendlich alles scharf wird.
Somit sollte man nicht einfach immer auf unendlich scharfstellen.
Zitat von Thomas_Der Hintergrund meiner Frage war nicht ein künstlerisch-gestalterischer, sondern ein technischer. Ich präzisiere:
Da gerade im WW-oder Normalobjektivbereich die Einstellungen unendlich oder kurz vorher sehr dicht beieinander liegen, ist es doch so, daß kleinste Veränderungen enorme Auswirkungen haben.
Angenommen, Ihr wollt wirklich unendlich scharf haben, dreht Ihr dann bis zum Anschlag oder ganz minimal zurück?
Hintergrund dazu:
Aus Erfahrung mit der alten Canon A 1 und FD-Objektiven (die ich übrigens sehr schätze, nicht zuletzt wegen der damals noch üblichen Robustheit und der häufigen Metallverwendung) weiß ich, daß es teilweise sogar vorkommt, daß der Schnittbildindikator selbst bei Unendlichstellung und bei einem Motiv, das wirklich extrem weit weg ist, noch "schief" ist und nur dann, wenn man etwas zurückdreht, "gerade" wird.
Alles klar?
Thomas
Wie willst Du denn künstlerisch und technisch trennen. Technik ist doch das Mittel zum (künstlerischen) Zweck. Außerdem war doch die Aussage "über Abblendtaste" doch technisch. Oder willst Du die Schärfentiefe berechnen, um sie dann an Hand der berechneten Werte einzustellen? Das macht IMHO nur Sinn, wenn ich keine Abblendtaste habe und ist sehr zeitaufwändig (erfordert auch gute Abschätzung von Entfernungen).
Da Du an Deiner 800si eine solche Taste hast, stell doch die Schärfe (auf einen mehr oder weniger beliebigen - mit der eit kriegst Du ein Gefühl dafür) Punkt ein, der etwa in der Mitte des gewünschten Bereiches liegt, und wähle dann die Blende so, dass ein Bereich von der gewünschten Schärfe scharf ist. Dann bewege den Fokus noch ein bisschen vor oder zurück. GGf. diese Prozedur wiederholen und fertig. Schneller und genauer geht's meiner Meinung nach nicht.
Der Punkt, den man in der Mitte der Schärfentiefeskala abliest, ist der Hyperfokal- oder Nah-Unendlichkeitspunkt, bezogen auf eine bestimmte Kombination von Blende und Einstellung des Unendlichpunktes auf der rechten Hälfte der Skala. Dies bedeutet, daß alles von diesem Punkt bis Unendlich scharfgestellt ist.
Es ist aber außer bei extremen WW-Brennweiten wohl so, daß man den Schärfentiefebereich ausdehnen kann, indem nicht auf den Punkt scharfstellt, der über dem Strich ist (also der Hyperfokaldistanz), sondern auf die Hälfte dieser Entfernung (wenn also über dem Strich 1m steht, 50 cm auf den Strich stellen). Dies soll damit zusammenhängen, daß sich der Bereich der Schärfentiefe nicht gleichförmig vor und hinter dem scharfgestellten Punkt ausdehnt, sondern so verteilt ist, daß sich etwa ein Drittel hinter und zwei Drittel vor dem exakt scharfen Punkt befinden.
Ich wüßte gern, ob jemand von Euch dies bekannt ist und ob er damit praktische Erfahrungen gesammelt hat. Das war der eigentliche Hintergrund meiner Frage.
Die (normale) Anwendung der Schärfentiefeskala ist mir natürlich bekannt, ebenso die der Abblendtaste.
Was mich einfach interessiert, ist, ob Ihr gute/schlechte Erfahrungen mit dieser Drittel-Regel habt.
#13 von
Kwashiorkor
(
gelöscht
)
, 13.10.2004 14:30
Und ich meine gelesen zu haben, daß ein drittel vor und zwei drittel hinter dem eingestellten Punkt liegen. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Ja, das mit dem "hyperfokalen fokussieren" funktioniert für Weitwinkel sehr gut, allerdings bezahlt man dabei die maximale Schärfentiefe damit, daß die Schärfe vorne und hinten halt gerade so ausreichend ist. Man muß sich also überlegen, wo man den Schwerpunkt der Schärfe legt.
Zitat von KwashiorkorUnd ich meine gelesen zu haben, daß ein drittel vor und zwei drittel hinter dem eingestellten Punkt liegen. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Sorry, ich habe mich vertan. Du hast recht. Thomas